hier. sitz 45, am fenster, so wie man es gerne hat. danke, liebes bahnreservierungssystem fuer diesen wunderbaren fensterplatz in der dunkelheit. schubidubidu! wer mich kleinstadtpoet nennt, hat mein potenzial verkannt, jawoll, das neue z-potenzial, weg mit dem alten in den scheissmuell. nennt mich grossstadtpopulist. oder: hauptstadtopportunist? ich bin der allersympathischte, das is mal klar. der einzige spontane applaus ging an mich, da konnten die anderen oberwichties aber einpacken, aber sowas von! an mir kommt niemand vorbei so leicht nicht, naemlich. diese breiten schultern unter dem breiten, selbstzufriedenen mundwerk, das muss erst mal jemand plattmachen. aber schickt nicht irgendwen, da muesste schon ein profi kommen. ha! am bahnhof zoo dann den blumenstrauss weggeschmissen, weil ich mich auf reisen mit solchem tand nicht belasten kann. "was tut der onkel da, mami?" "er wirft gewicht ab, liebes, der onkel will los." ausschau gehalten nach einer wuerdigen, der man das laestige gestraeuch grossmuetig ueberlassen koennte, aber pustekuchen. berlin, deine maiden sind allsamt scheisse schaebbich. also doch der muelleimer am burgerking, der hat sich gefreut ueber ein bisschen abwechslung, man hats ihm geradezu angemerkt, wie gierig der die orchidee frass. adieu, liebe zierpflanzen, adieu. [weiter]

frei von allem ballast in den nordseeshop gestrauchelt, getaumelt vor unbeschwerter glueckseligkeit und fish & chips bestellt, aber so superweltmaennisch, die fragten gleich, wann ich denn in die sixtinische muesse. ja, liebe fischverkaeufer, die ihr koestliche fische fangt und kein zaehes menschengewuerm, conclave faellt aus, weil ich keine lust habe, einfach keinen nerv auf die ganzen streber von der bibelschule. danach noch schoen laddemaggiaddo gefraenkelt und bekommen und bezahlt und getrunken im einsteigen noch in einen gut klimatisierten zug, in dem ein fensterplatz schon sehnsuechtig wartete auf mich, the man.

ein undankbarer psychiater nannte mich manisch-depressiv einst, obwohl ich ihn in seiner dunkelheit etwas erhellt hatte mit meinem witz, als er so einsam da sass mit seinem kleinen schwarzen kulli im mund, dass ich ihm immerfort in den schritt schauen musste, als ob es davon besser wuerde. wahrscheinlich, vermute ich mal, hat ers nicht gepackt, hat sich von einer zu niedrigen bruecke gestuertzt, noch im fallen an einem rostigen nagel das bein aufgerissen und sich die restlichen drei hundertstel sekunden seines fluges gefragt, wie schnell man an blutvergiftung bums. blaulicht, neonlicht, infrarotlicht, schwarzlicht und dann im darkroom an seinem kulli erstickt. ja, so kanns gehen, das leben ist kein ponyhof. aber was draengelt er sich eigentlich so in den vordergrund, dieser verlierer, schliesslich ist das meine show hier, hallo, licht an, hey schaffnerin, tanz etwas fuer mich in deiner knappen uniform. schubidubidubidu.

in meiner tasche wartet ein bericht, so dick wie der frankfurter kranz am ostermontag, so unfertig wie die sagrada familia, nur dass die nicht bis morgen fertig sein sollte, zumindest waere mir das neu. und im ernst: ich kann mich nicht um alles gleichzeitig kuemmern. erst der bericht, dann die kirche und wenn noch etwas zeit ist, nach sylt an den strand und etwas ausspannen von der ganzen weltverbesserei. ja, die welt ist ein besserer ort, seit ich ihr ein schoenes ortseingangschild gemalt habe. schoen in gelb, "welt" steht darauf und darunter: "zollgrenzbezirk, 2km bis daenemark". und da werfe mir noch jemand mangelnde liebe zum detail vor. ich bin detailfanatisch, ich male noch jedem statisten ein melanom auf die linke wange und ein traenchen auf die rechte. und vom sternzeichen sind sie natuerlich alle zwilling, so wie ich und sandra trapphoehner, aber das geht wirklich niemanden was an.