Heute in der HAZ: Dem hannoveraner Rechtsprofessor Thomas A. wird vorgeworfen, er soll gegen Geldzahlungen „mehr als einem Dutzend Studenten“ pflichtwidrig zum Doktortitel verholfen haben. Außerdem legt ihm die Anklagebehörde zur Last, für „körperliche Zuwendung“ einer studentischen Hilfskraft bessere Noten gegeben zu haben.

Der Professor bestreitet: Mit seiner Hilfskraft habe er weder eine sexuelle Beziehung gehabt noch bei ihr gewohnt.

Dass ich nicht lache. Man frage beliebige Studierende eines beliebigen Semesters nach den Notenvergabepraktiken des Thomas A. A. steht übrigens für Arschloch.

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Doktortitel gegen Geld? [HAZ vom 26.8.2005] Razzia bei Rechtslehrer: Professor soll schwachen Studenten zur Promotion verholfen haben

Von Stefan Wittke und Katrin Wernke Die Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen einen hannoverschen Rechtsprofessor: Der 51-jährige Thomas A. steht unter Korruptionsverdacht. Er soll gegen Geldzahlungen „mehr als einem Dutzend Studenten“ pflichtwidrig zum Doktortitel verholfen haben. Außerdem legt ihm die Anklagebehörde zur Last, für „körperliche Zuwendung“ einer studentischen Hilfskraft bessere Noten gegeben zu haben. Gegen die 27-Jährige wiederum wird wegen des Verrats von Dienstgeheimnissen ermittelt, weil sie ihre Bekanntschaft zu dem Rechtslehrer ausgenutzt haben soll, um Prüfungsunterlagen an Freunde verteilen zu können. Die Staatsanwaltschaft hat gestern die Diensträume des Professors an der Uni, seine Hamburger Wohnung, die Wohnung der Studentin in der Südstadt sowie Räume einer ebenfalls involvierten Beratungsfirma durchsucht. Der Professor und seine Studentin bestreiten die Vorwürfe und sprechen von einer Intrige eines Dozentenkollegen und einer Studentin. Eine Strafanzeige der Universität hatte die Ermittlungen in Gang gebracht. Demnach soll A. seit 2001 Doktoranden als Promotionskandidaten angenommen haben, obwohl deren Examensnoten nicht gut genug gewesen seien. Eine Bergisch Gladbacher Beratungsfirma habe dem Rechtslehrer die Kandidaten vermittelt. Die Firma sei für ihre Dienste von den ehrgeizigen Jungjuristen bezahlt worden, das Unternehmen wiederum habe A. im Laufe der Jahre 51 000 Euro bezahlt. Der Professor habe sich in Prüfungskommissionen für Ausnahmeregelungen für die Betreffenden eingesetzt und sie dann bis zur Promotion betreut. Die 27-jährige Mitarbeiterin habe er bevorzugt, einer anderen Studentin soll er einen Job als Hilfskraft versprochen haben – ebenfalls „gegen körperliche Zuwendung“. Die Frau habe abgelehnt. Der Beschuldigte, der unter anderem bürgerliches Recht und internationales Privatrecht lehrt, will die Vorwürfe widerlegen. Schon wegen der Beteiligung von Kollegen sei nachweisbar, dass er keinen Doktoranden bevorzugt haben könne. Er habe von der Beratungsfirma zwar Geld erhalten, jedoch für Rechtsgutachten. „Einige“ Studenten seien aber von der Firma nach Hannover vermittelt worden. Mit seiner Hilfskraft habe er weder eine sexuelle Beziehung gehabt noch bei ihr gewohnt. Sie habe auch keine Klausuraufgaben geschrieben. Die 27-Jährige bestätigt seine Angaben. Nach Angaben von Uni-Vizepräsident Günter Scholz wird jetzt geprüft, ob A. „zu seinem eigenen Schutz“ vorläufig beurlaubt wird. An der juristischen Fakultät hieß es gestern, dass der beschuldigte Dozent schon seit Jahren nicht den besten Ruf habe. „Wenn man schlechte Noten hatte, wusste man zu wem man gehen musste“, sagt ein ehemaliger Student.