nicht, dass ich diese fdp und ihre thesen mögen würde. aber bei einer ihrer forderungen tendiere ich mehr und mehr zur völligen zustimmung: abschaffung der bundesagentur für arbeit! [weiter...]

die arbeitslosigkeit hat unseren haushalt ja zum glück nur die drei monate getroffen, die meine liebste zwischen ihrem ausbildungsende und der einstellungsfrist für ihren aktuellen job zwischenfinanzieren musste. bei ihren gängen zum arbeitsamt wurde ihr dann erst einmal sehr deutlich gemacht, dass sich die ba um eine vermittlung von jobs mit akademischem anforderungsprofil quasi gar nicht kümmern kann. okay, is ja auch kein problem. mit einem abgeschlossenen hochschulstudium sollte man schließlich in der lage sein, selbst bewerbungen zu schreiben und nach stellen zu suchen. trotzdem, nur mal für die zwischenbilanz: beratungssleistung der ba: null.

mit dem arbeitslosengeld war das auch sonne sache: zuerst bekam sie, wie übrigens alle ihre mitreferendare auch, einen wisch, dass sie irgendwelche sozialversicherungsleistungen nachweisen sollte, die aber referendaren gar nicht gewährt werden. das hat die ba seit inzwischen mehreren jahren nicht gecheckt, verschickt jedes jahr aber deutschlandweit briefe an mehrere tausend ehemalige rechtsreferendare und bekommt von jedem einzelnen der angeschriebenen die antwort, dass dieser nachweis nicht geleistet werden könne. damit verzögert sich jedesmal die bearbeitung des antrages auf alg1 um einen monat. dass die ba - obwohl richtig beantragt! - das arbeitslosengeld dann für zwei monate zu früh auszahlt, das geld dann zunächst nicht wiederhaben will und anschließend einen brief verschickt, in dem dem empfänger ein betrugsversuch vorgeworfen wird, ist nicht nur bei meiner liebsten, sondern auch noch in zwei weiteren mir bekannten fällen vorgekommen. okay, sowas ist unangenehm, geht eigentlich gar nicht, ist aber irgendwie zu regeln. trotzdem: für eine monatlichen von 500irgendwas euronen über drei monate waren das mehrere besuche beim arbeitsamt, mehrere briefe und mehrere versuche, telefonisch jemanden in der ba zu erreichen. versorgungsleistung der ba: sehr suboptimal.

hinzu kommt, dass, wann immter man versucht, in der ba anzurufen, niemand zu erreichen ist. briefe werden zwar oft beantwortet (manchmal gehen sie aber auch verloren), aber erst nach einigen wochen. inzwischen haben sie - zumindest hier in der stadt - die regel eingeführt, dass man für einen besuch bei der ba einen termin benötigt. einer freundin passierte es, dass sie bei der ba nachfragen wollte, inwieweit sie bei einem praktikum 200 € als nebenverdienst annehmen dürfe. ihr wurde gesagt, sie müsse dazu mit der sachbearbeiterin für nebentätigkeiten sprechen. nach zwei wochen hatte sie einen termin. von besagter sachbearbeiterin wurde ihr mitgeteilt: nicht zuständig. es gehe ja um ein praktikum, da sei die sachbearbeiterin für praktika zuständig. jetzt wartet sie auf einen termin. service: null.

meine these: wenn die ba sich einfach nur darauf beschränken würde, unbürokratisch arbeitslosengeld I/II auszuzahlen und die arbeitsvermittlung einstellen würde, wäre das trotz höher missbrauchswahrscheinlichkeit garantiert summa sumarum deutlich günstiger für den staat. schätzungsweise könnte man so um die fünfziliarden stellen bei der ba einsparen. das schöne: die damen und herren hätten ja überhaupt keine probleme, neue, bessere jobs zu finden. schließlich sind sie die profis. und für die anderen arbeitslosen gilt: keine jobs gäbe es auch ohne die ba.