Freitag, 12. September 2008
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Kailoi
14:47Uhr | tag: Bipolarforschung
Ich bin so glücklich, denn heute fand ich meine Freunde. In meinem Kopf. Der Grund, warum an Monas Wohnungstür kein Name steht, ist einfach: Die Bewohner haben in der letzten Zeit sehr häufig gewechselt. Die Hausverwaltung hat es irgendwann aufgegeben, Namensschilder anfertigen zu lassen. Derzeit wohnt in ihrer Wohnung noch eine Studentin zur Untermiete. Sie zahlt pünktlich ihren Anteil an der Miete, ist ansonsten aber fast nie da. In der Wohnung hinter dem großen Loch in der Wand wohnen nach aktuellem Kenntnisstand drei Personen. Zum Beispiel ist da der Typ, den alle den Musiker nennen. Er verlässt fast nie sein Zimmer. Wenn man ihm zufällig begegnet wirkt er erschrocken, so als habe man ihn gerade bei irgendetwas ertappt. Dennoch zwingt er sich in solchen Situationen zu dem, was er für eine belanglose Konversation hält. Dabei wirkt er wie jemand, der über einen Knopf im Ohr jeden Satz vorgesagt bekommt. Musiker nennen ihn deshalb alle, weil aus seinem Zimmer Geräusche den Weg in die Freiheit suchen. Er muss sie wohl selbst produzieren, denn kein Mensch würde sie jemals freiwillig auf einen frei verkäuflichen Tonträger prägen. Patricia, die zweite Bewohnerin, ist am längsten hier und immer da. Sie sitzt vor dem Fernsehgerät und lässt sich bestrahlen. Währenddessen vertilgt sie fantastische Mengen an Nahrungsmitteln. Sie erzählt gerne über Fernsehsendungen die sie gesehen hat, solche, die heute noch auf dem Programm stehen und solche, die bald kommen werden. Seit einiger Zeit liegt gelegentlich jemand auf dem Sofa neben Patricias Fernsehsessel und schläft dort. Niemand weiß genau, wer er ist, woher er kommt und warum er dort auf der Couch schläft. Patricia vermutet, er sei ein Freund des Musikers. Es gibt ein bestimmtes Bild, das man von Menschen haben könnte, die auf den Sitzgelegenheiten anderer Leute wohnen. In der Regel würde man von ungepflegten, verzottelten Gestalten ausgehen, die kein überzeugendes Lebensziel vorweisen können. Dieser Sofabewohner ist erfreulicherweise das absolute Gegenteil von diesem Bild. Wenn er am späten Nachmittag die Wohnung betritt, trägt er einen dunkelgrauen Anzug. Er verschwindet im Bad und kehrt nach einer Viertelstunde in einem weißen T-Shirt und einer weißen Freizeithose zurück. Er begrüßt Patrizia freundlich, erkundigt sich kurz nach dem laufenden Fernsehprogramm, sagt dann, dass er sehr müde sei und sich ein Weilchen schlafen legt, wenn es sie nicht störe. Alles, was sich in dieser Wohnung befindet, ist ein Produkt des Zufalls. Von der Strömung getragen bis an diesen stillen Ort. ... Comment |
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