Man sagt dem Zynismus eine gewisse
> Bitterkeit und Härte nach. Das sieht ein Zyniker
> natürlich anders. Sein Ziel ist es, zum Denken anzuregen, zu belehren.

Mal so ins Blaue, weil ich eigentlich keine Ahnung habe und so (ffc, danke):

Den Typen, den Du beschreibst, gibt es zwar, aber ich weiß nicht recht, ob es sich um einen Zyniker handelt. Der antike Cyniker (so die Schiene Diogenes ("Geh mir aus der Sonne, Hitler!") wollte tatsächlich belehren. Allerdings nicht mit dem Mittel des Zynismus, sondern mit Sarkasmus. Leider hat der Begriff des Zynikers im Deutschen eine Wandlung erfahren, die dem griechischen Cynismus nicht ganz gerecht wird. er hat etwas Arrogantes bekommen (wie Du beschreibst: Ein bisschen über allen anderen). Die antiken Cyniker wirkten vielleicht arrogant, aber eigentlich waren sie nichts als unbestechlich und ohne Angst vor Obrigkeiten.

Ich denke, der moderne Typ des Zynikers, dessen Merkmale Du vielfach richtig beschreibst, will nicht mehr belehren. er sieht keinen Sinn darin. Da Du aber meiner Einschätzung nach einen empirschen Typus vor Augen hast, also einen Beweis für Deine Thesen liefern könntest, glaube ich, dass Du richtig beobachtest, aber unzutreffend interpretierst.

Der Typ, den Du beschreibst ist ein wirklicher Cyniker aus einer subjektiven Perspektive. Aus seiner eigenen. Erwischt? Den Cyniker zeichnet aus, dass er trotz seiner Fassade stetig an sich selbst zweifelt, seine Motive hintergfragt und sich selbst Arroganz vorwirft. Sein Antrieb zu belehren ist seine Unsicherheit. Er kann und will nur Anstöße geben. Er sieht die Absurdität der Welt um sich herum und kann nicht verstehen, dass manche Menschen mit einer Naivität, Ignoranz und Sicherheit durchs Leben marschieren, als würden sie keine Zweifel kennen. Seine Reaktion ist Provokation, Ironie und Sarkasmus. Oder? Bitte um Erwiderung!