Heute: Vitamin C (Ascorbinsäure)

Ich kann es nur immer wieder klar und deutlich schreiben: Esst mehr Obst! Vitamin C gehört zu den populärsten unter den Vitaminen. Längst ruft der farblich hervorgehobene Aufdruck auf der Saftflasche, der einen besonders hohen Gehalt an jenem lebensspendenden Stoff verspricht, nur gelangweiltes Gähnen hervor. Mittlerweile ist es überall drin, selbst da, wo man es nicht erwartet hätte. Ascorbinsäure hat den guten Ruf, ein Antioxidationsmittel oder auch Radikalfänger zu sein. >>>

Also, wenn reaktionsfreudige chemische Elemente, die nur für den Bruchteil einer Sekunde existieren und auf der Suche nach wertvollen Molekülen (zum Beispiel DNA) sind, um sie in fauligen Abfall zu verwandeln, wirft sich die Ascorbinsäure heldenmäßig dazwischen, geht mit dem Kandidaten eine chemische Bindung ein und macht den üblen Plan zunichte. Das funktioniert nicht nur im eigenen Körper, wo auf diese Weise das Enstehen von eitrigen Geschwulsten verhindert wird, sondern auch in Müsliriegeln, Fritten und Fleischwurst. Wo ich grade bei Fleischwurst bin: Wusstet ihr, dass Schweine von Natur aus in ihrem Körper Vitamin C produzieren können sollen? Ich meine, hallo? Wenn Euch jemand erzählen würde, dass Schweine und Zitronen etwas gemeinsam haben, würd ich sicherheitshalber lachen. Tja, wir Menschen haben halt dummerweise zu viel Obst und Gemüse verzehrt und im Laufe der Generationen muss uns die eigene Vitamin C-Drüse irgendwie abhanden gekommen sein. Was uns mal wieder beweist, dass Evolution nicht immer etwas mit Vorteilen zu tun haben muss und dass wenn man mit dem Gemüse-Scheiß erst anfängt, man schön brav weitermachen muss. Ascorbinsäure nimmt man aber auf jeden Fall genug auf. Es ist künstlich herstellbar und wird in großen Säcken als Konservierungsstoff verkauft. Es gibt Leute, die behaupten, man müsse so viel davon wie möglich (bis zu einem Gramm täglich) zu sich nehmen. Andere sagen, zu viel ist auch nicht gut. Für das eine spricht, dass dieses Vitamin zu den wasserlöslichen gehört und relativ schnell wieder ausgepillert werden kann. Für das andere spricht, dass so hochreaktive Verbindungen wie das Vitamin C auch schnell mal die gesunden Teile des Körpers angreifen kann - und zack, haste Krebs, oder so. Überhaupt sind die empfohlenen Tagesmengen im internationalen Vergleich sehr unterschiedlich. In England zum Beispiel ist die empfohlene Tagesdosis meines Wissens nach viel geringer als in Deutschland. Das hat immer auch ein bischen was damit zu tun, was an vitaminreichem Obst und Gemüse im jeweiligen Land zu kaufen ist. Wer schon einmal in einem britischen Supermarkt in einer Gemüseabteilung war, kann vielleicht nachvollziehen, was ich meine. All denjenigen, die jetzt verwirrt fragen, was sie für eine Konsequenz aus all dem ziehen sollen, sei folgendes ans Herz gelegt: Vitamin C ist vor allen Dingen in Zitronen, Kiwi, Orangen, Paprika, Weißdorn und natürlich in Vitamin-C-Brausetabletten. Es liegt an Euch, entweder fressen oder einen Bogen darum machen...