Die unaufführliche Komödie
Montag, 9. Februar 2004
Die unaufführliche Komödie

  1. Akt zwei Salven Suppenwürfel werden in Richtung Publikum abgefeuert. Auf der Bühne zwei gewaltige Glaszylinder, einer mit Hunden, einer mit Katzen gefüllt.

Szene 1 Ein Frau betritt die Bühne, die einen einbeinigen Mann unter dem Arm trägt.

Frau: So Horst, hier stellt´se Dich hin, die Mutti, ne? Mann: Leck mich am Arsch! Frau: Horst. Horst! HORST!!! Mann: Is ja gut. Frau: Hier stellt´sen hin. Mann: Ja.

Die Frau stellt den Mann vor sich hin. Der fällt um.

Mann: Bein ab. Frau: Ach ja. Mann: Scheißegal - bleib ich hier liegen. Frau: Steh auf. Mann: Ich will nach Hause. Frau: Horst. Mann: Guck mal, Katzen!

Die Frau sieht sich um

Frau: Widerlich Mann: Ich mag Katzen Frau: Wie sie da in ihrem Aquarium herumwimmeln; bäh! Mann: Das is kein Aquarium. Ein Aquarium ist immer mit Wasser. Frau: Und wie heißt es, wenn es voll mit Katzen ist? Mann: Hmm ... Felinarium vielleicht?

Die Frau beugt sich hinunter und streichelt dem Mann sanft über die Wange

Frau: Er is so schlau. Kennt so schöne Worte. Und was sagt man, wenn ein Becken voll mit Hunden ist?

Der Mann wendet sich in Richtung des anderen Zylinders

Mann(schreit aus Leibeskräften entsetzt und wütend): HUNDE!!!

Ende erste Szene

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schreimse das ma weiter. ich denke, sowas lässt sich aufführn. müssen ja nich zwingend echte tiere sein, in den zylindern da. auf jeden fall superlustich.

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Find ich auch jut. Wenn's Beckett wäre würden die beiden am Ende keine Beine und Arme mehr haben und wahrscheinlich auch in einem Aquarium sitzen. Isses ja aber nich... bin mal gespannt wie's weiter geht. "Weiter!"
Kann man ja schonmal nach nem einbeinigen Schauspieler und ner starken Frau suchen.

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1. Akt

Szene 2
Das Licht wird während des Unmbaus (30 sek.) kurz gelöscht. Per Lautsprecher wird eine alberne, kleine Melodie eingespielt, sämtliche Türen des Gebäudes werden einmal geöffnet und so laut wie möglich wieder zugeschlagen. Das Licht geht an.
Ein Wohnzimmer mit zwei Sesseln, einer Couch, einem Couchtisch, einem kleinen Tischchen, auf dem ein Fernsehapparat steht.
Mutti kommt mit einem Tablett voller Kürbisse herein, Horst sitzt vor dem Fernsehapparat. Mutti setzt sich auf die Couch und beginnt, mit einem großen Messer die Kürbisse zu zerkleinern.
Aus dem Fernsehapparat kommen hin und wieder Leute in das Wohnzimmer geklettert.

Mutti: Horst, sollst doch nich´ immer fernsehen. Da kommen doch Leute raus.
Horst: Was haste mit den Kürbissen vor?
Frau: Einfrieren.
Horst: Weißt Du ...
Frau: JETZT FANG NICHT WIEDER MIT DIESER GESCHICHTE AN! HORST!

Horst wendet sich einer älteren Dame zu, die soeben aus dem Fernsehgerät geklettert ist.

Horst: Guten Tag, gnä´ Frau, aus welcher Sendung kommen Sie?
Alte Dame: Ausn Regionalprogramm.
Horst: ...
Alte Dame: Oh glaubense, wie ich das hasse. Eben noch zuhause, plötzlich bei andere Leute in´ Wohnzimmer.
Horst: Kacke, ne?

Die alte Dame setzt sich auf die Couch, seufzt, betrachtet Mutti beim kürbiszerkleinern

Alte Dame: Ich sach Ihnen, wenn der Teufel nich das Privatfernsehen übernommen hätte, dann würd´s sowas nich´ geben.
Mutti: Sind sie religiös?
Alte Dame: Is´ das Kürbis?
Mutti: Ich glaube schon - ich frier´ es eh ein.
Horst: Das hat nix mit dem Teufel zu tun, Werteste. Ich habe in einer wissenschaftlichen Zeitschrift gelesen, man hätte ein Verfahren zur gezielten Beeinflussung der Wirklichkeit gefunden.
Alte Dame: Das spricht nicht dagegen, dass da der Teufel im Spiel ist, mein Junge.
Horst: Doch! In dem Artikel stand nämlich, dass man jetzt alles genau wüsste und deshalb könnte man jetzt auch alles nach Belieben verändern.
Alte Dame: Blödsinn.
Horst: Aber ...

Man sieht zwei Beine aus dem Fernsehgerät ragen, die mühsam hin- und herstrampeln.

Frau: Horst, hilf´ doch bitte der jungen Dame, aus dem Fernsehapparat zu klettern.
Horst: Geht nich´. Bein.
Mutti: Ach ja.

Die junge Dame klettert aus dem Apparat

Junge Dame: Äh...
Horst: Sie sind doch ...
Junge Dame: Ja.
Horst: Das ist aber mal was! Mutti! Schau! Das ist ...
Mutti: Könntest Du bitte den Fernsehapparat ausschalten, wir haben genug Gäste.
Junge Dame: Ist gerade das passiert, was ich glaube?
Alte Dame: Kommt drauf an...
Horst: Setzen sie sich doch bitte.
Junge Dame: Ach, ähh, wissen sie, ich ...
Mutti (bestimmt): Setz´ Dich hin Mädel. Meistens bemerken die es innerhalb einer Viertelstunde und holen dich wieder zurück.
Alte Dame: Haben sie sowas öfters?
Mutti: Ja. Wird immer schlimmer.
Horst: Haben sie die zwei großen Glaszylinder im Stadtpark gesehen? In meiner wissenschaftlichen Zeitschrift stand ein Artikel, dass sie ...

Es klingelt an der Tür

Mutti: Horst, machst Du bitte mal die Tür auf?
Horst: Bein.
Mutti: ACH NU STELL DICH NICH SO AN!

Horst schnappt sich seine Krücken und macht sich auf den Weg zum Flur.

Junge Dame: Kürbis, nicht war?
Mutti: Ehrlich gesagt war heute das ganze Treppenhaus voll davon. Ich denk mal, wenn´s nix kostet, kann man ja erstmal was davon einfrieren.
Alte Dame: Würd es sie stören, wenn ich mir ein paar für zu Hause mitnehme?
Mutti: Neinnein. Aber beeilen sie sich, die Leute vom Fernsehen müssten bald da sein.

Die alte Dame springt auf und verschwindet in Richtung Flur. Kurz darauf kommt Horst zurück

Mutti: Und?
Horst(setzt sich): War wieder ein bettelnder Wissenschaftler.
Junge Dame: Schlimm, nicht war? Seit man alles weiß, hat man keine Verwendung mehr für diese Leute. Hätten sie mal was vernünftiges gelernt.

Ende zweite Szene

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kamman so machen. hab durchaus in die hose gepinkelt.

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Wenn der Ostwestphale schmunzelt - fällt dem Rheinländer das Zwerchfell außem Arsch. Also angenommen.

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1. Akt Szene 3
In der Dunkelheit der Umbaupause (4.32 min) erscheint hinter dem Publikum eine mobile Jazzkapelle (Piano, Saxophon, Posaune, Schlagzeug und eine blonde Sängerin in einem roten Kleid die nicht singt, sondern lediglich laut in ihr Mikrophon atmet). Die Band spielt einwandfreien, leicht dissonanten und trotzdem gefälligen Jazz. Als das Licht wieder angeht, ertönt ein extrem lautes Klirren. Die Bühne ist voller umherlaufender Hunde, die in alle Richtungen davonschwirren; zurück bleibt eine Parkbank, darauf ein alter und ein junger Mann. Beide Männer tragen abgewetzte und leicht schmutzige Anzüge, der Haarkranz des alten Mannes ist sauber zurückgekämmt. Beide Männer sind unrasiert und leicht schmuddelig. Der junge Mann schaut den Hunden hinterher, der alte Mann starrt auf den Rasen vor sich.

Junger Mann: Schauen sie, Professor, die Hunde.
Professor(tonlos): Diese verrückten kleinen Kerle. Wer hätte das gedacht.
Junger Mann: Aber hören sie doch, der Zylinder unten an der Eiche muss zerbrochen sein.
Professor: Natürlich, Heckel.
Heckel: Aber unser Projekt, Professor, das Experiment ist damit gescheitert.
Professor: ...
Heckel: Ich frage mich, ob die kleinen Biester sich selbst befreit haben, oder ob da jemand nachgeholfen hat.
Professor(resigniert): Das spielt doch überhaupt keine Rolle mehr, Heckel.
Heckel: Aber was soll denn das Institut von uns denken, unsere Kollegen ...

Eine Frau spaziert an den beiden vorbei, die Wissenschaftler sagen einstimmig "Eine milde Gabe für die Wissenschaftler", die Frau geht weiter, ohne die beiden zu beachten. Der Professor seufzt.

Heckel: Wissen Sie Professor, noch vor ein paar Jahren hätte ich nicht geglaubt, dass es einmal so weit kommen könnte. Hätten sie gedacht, dass man schon heute alles wissen kann, ich meine alles?
Professor: Stellen sie mir doch nicht solche Fragen, Heckel. Meine grauen Zellen sind müde geworden. Mein Wissen drückt mich wie ein hübsch polierter Sonntagsschuh. Obwohl es etwas zu spät dafür ist, versuche ich, möglichst viel zu vergessen.
Heckel: ... geht es ihnen nicht gut?
Professor: Im Gegenteil, es geht mir immer besser.
Heckel: Aber was ist mit der Maschine? Wie konnten wir sie den Politikern überlassen?
Professor (genervt): Wie wär es, wenn sie sich ihre Fragen selbst beantworten, mein Freund? Sie sind jung, sie können sich noch den Kopf zerbrechen über diese Dinge. Wenn man alt wird Heckel, dann ist man zufrieden mit dem, was man hat. Ich gebe gerne zu, dass ich meinen Lebensabend ungern in Armut auf einer Parkbank verbringe. Es ist sicher auch beunruhigend, dass die Politiker über unsere Maschine verfügen. Aber was solls Heckel, sollen sich andere Leute darum kümmern.
Heckel: Ich frage mich nur, warum sie so einen Unsinn damit anstellen.
Professor(seufzt): Sie hatten bestimmt etwas Gutes im Sinn. Wollten die Währung stabilisieren oder die Landwirtschaft reformieren - Dinge eben, die Politiker tun. Aber Politiker sind es nicht gewohnt, dass die Dinge sofort geschehen, sobald sie es sich ausdenken. Und die Wirklichkeit ist es nicht gewohnt, dass alle fünf Minuten jemand kommt und die Spielregeln verändert. Deshalb habe ich mich gestern Abend eine geschlagene Stunde mit einer Straßenlaterne über die Verkehrssituation in der Bahnhofstrasse unterhalten.
Heckel: ...

In das Schweigen der beiden Wissenschaftler spaziert ein junger Mann mit einem Kinderwagen. Die Wissenschaftler sagen einstimmig "Eine milde Gabe für die Wissenschaftler". Der Mann bleibt stehen und funkelt die beiden wütend an.

Mann: Eine milde Gabe wollt ihr? Könnt ihr haben.

Der Mann greift in den Kinderwagen, holt ein Kleinkind heraus und setzt es zwischen die Wissenschaftler auf die Bank.

Mann: Da!
Heckel: Sie können doch nicht ihr Kind ...
Mann: Mein Kind? MEIN Kind? Ihr glaubt doch nicht, ich würde mein eigenes Kind verschenken! DAS da lag heute Morgen in meinem Kleiderschrank! Im Sockenfach! Und wenn ihr mir jetzt erzählen wollt, ihr wärt dafür nicht verantwortlich, dann hau ich euch eins auf die Zwölf.
Heckel: Aber, aber ...
Professor: Lassen sie ihn, Heckel. Hat ja recht.

Der Mann geht. Heckel nimmt das Kind auf den Arm.

Heckel: Und jetzt?
Professor: Jetzt warten sie, bis ihnen Brüste wachsen, damit sie es stillen können.

Ende der dritten Szene

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:)

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2. Akt

Szene 1
Während des Umbaus: In der Dunkelheit geht auf der einen Seite des Zuschauerraumes eine Frau umher und verteilt Würstchen. Auf der anderen Seite geht ein Mann umher und verteilt Brötchen. Verschiedene Personen im Publikum stehen auf und fragen laut, ob jemand zufällig eine Tube Senf dabei hat. Eine Frau steht auf und verlässt weinend den Zuschauerraum.
Im Licht der Bühne ist ein Schreibtisch zu sehen. Ein Mann in einem Anzug steht am vordersten Rand in einem Lichtkegel.

Mann: Sehr geehrte Bewohner meines Planeten, ich spreche zu Euch als der erste und einzige Mensch, der es geschafft hat, alle Länder in Frieden zu vereinen und zu regieren. Sämtliche Probleme, die in der Vergangenheit zu größeren und kleineren Konflikten geführt haben, werden in absehbarer Zukunft für immer und ewig gelöst sein.

Im Hintergrund taucht eine Frau auf.

Mann: Und sämtliche Probleme, welche bei der Lösung der Probleme aufgetaucht sein mögen, werden ebenfalls - und da möchte ich keine Zweifel aufkommen lassen - nein, moment - wir werden ein besseres Morgen ...

Die Frau zieht eine Pistole und schiesst auf den Mann. Der greift sich ans Herz und erstarrt in Schrecken. Für einen Moment scheint es, als würde er zu Boden sinken, dann dreht er sich langsam um.

Mann: Fräulein Kruse! Müssen Sie mich so erschrecken? Ich, ich...

Fräulein Kruse lässt sich niedergeschlagen aber elegant auf der Kante des Schreibtisches nieder. Die Pistole baumelt lose neben ihr.

Kruse(leise, zu sich selbst): Nicht einmal das funktioniert mehr.
Mann: Woher haben Sie denn die Pistole, Fräulein Kruse?
Kruse: Ein Mann auf dem Flohmarkt hat sie mir verkauft. Er sagt, er hätte sie in seinem Werkzeugkasten gefunden. (Mit aufkeimender Wut) Herr Gärtner, Sie müssen damit aufhören, bevor es zu spät ist!

Ein weiterer Mann in einem Anzug betritt die Bühne.

Mann: Guten Tag, Fräulein Kruse, Herr Gärtner. Wie geht es Ihnen heute?
Gärtner: Oh, eigentlich gut. Ich glaube, Fräulein Kruse wollte sich gerade an einem politischen Attentat versuchen. Ich muss zugeben, dass ich etwas überrascht bin. Was wollten Sie erreichen? Eine Gehaltserhöhung?

Kruse seufzt

Gärtner: Was meinen Sie, Wertmann, warum könnte sie so etwas tun?
Wertmann: Keine Ahnung. Auf jeden Fall ist ihr entgangen, dass wir die Waffengesetze reformiert haben. Erinnern Sie sich noch, als sämtliche Nationen ihre Atomwaffen auf uns abgefeuert haben?

Wertmann blickt schwärmend gen Himmel.

Wertmann: Sie kamen allesamt angeflogen. Und dann sind sie explodiert. PAFF! und PENG! und WUMM! Ein wundervolles Feuerwerk. Ein einziges großes Neujahrsfest. An diesem Tag regnete es Marzipan und diese kleinen Cocktailschirmchen aus Papier. Sie müssen sich mal meine Fotos ansehen.
Gärtner: Was macht die Maschine?
Wertmann: Funktioniert einwandfrei. Echte Wertarbeit, sie wissen schon. Die Umweltministerin setzt gerade einige ihrer Ideen um.
Gärtner (besorgt): Ich hoffe doch, nichts all zu ... alternatives?
Wertmann: Neinnein, ein paar Naturschutzgebiete, nachhaltiger Tourismus. Und ich glaube sie murmelte etwas davon, dass sämtliche Verkehrsmittel in Zukunft mit Regenwasser betrieben werden können.
Gärtner: Tatsächlich? Hm.

Frau Kruse erwacht aus ihrer Lethargie und springt auf.

Kruse: Sehen Sie denn nicht, dass all diese Maßnahmen im einen Gebiet eine fatale Auswirkung auf ein anderes haben?
Gärtner(beschwichtigend): Ach, Fräulein Kruse, die paar Naturschutzgebiete. Lassen Sie die Umweltministerin ruhig mal machen. Wir haben so viel überflüssiges Agrarland, seit überall Milch und Honig fließen. Und wenn nötig, können wir etwas Land aus dem Meer bereitstellen. Solche Pläne sind bereits angedacht. Kein Grund zur Aufregung.
Frau: Sie verstehen mich nicht, Herr Gärtner! Sie verändern die grundlegenden Naturgesetze! Und wenn Sie plötzlich veranlassen, dass Leberwurst auf Bäumen wächst, dann fangen an einer anderen Stelle der Welt die Schweine an zu fliegen, oder der Sand der Sahara verwandelt sich in Asbestplatten! Noch können wir mit diesen Dingen aufhören und hoffen, dass das Universum sich an die alten Regeln erinnert.
Wertmann: Fliegende Schweine, pah! Ich glaube, sie sollten sich mal ein paar Tage Urlaub nehmen. Aber die Idee mit der Leberwurst gefällt mir. Das sollten wir dem Agrarminister vorschlagen.
Kruse: OOOh, es ist zum aus der Haut fahren mit Ihnen! Ich, ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Sie treiben die Menschen noch in den kollektiven Selbstmord!

Fräulein Kruse stürmt von der Bühne. Die beiden Politiker stoßen pfeifend Luft aus.

Gärtner(nachdenklich): Selbstmord? Was für eine hässliche Vorstellung.
Wertmann: Keine Sorge. Warten Sie erstmal ab, was der Gesundheitsminister für Pläne hat.

Ende der ersten Szene

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2. Akt

Szene 2
Die Ereignisse während der Umbaupause werden dem Zufall überlassen. Im schlimmsten Fall passiert nichts. Am Ende ist wieder das Wohnzimmer von Mutti und Horst zu sehen. Mutti sitzt auf der Couch und liest in einer Illustrierten. Von irgendwoher ertönen entsetzte Schreie von Horst.

Mutti: `s is´ denn?
Horst(Von draußen): HUNDE!

Horst platzt herein, schwer atmend.

Horst(erschöpft): ...überall.
Mutti: Och.

Horst registriert die geringe Aufmerksamkeit und beruhigt sich etwas. Er setzt sich.

Horst: Haben Sie die Leute aus dem Fernsehen abgeholt?
Mutti(blättert ihre Illustrierte um): Hmm. Die junge Frau ja. Die ältere hat den Bus genommen.
Horst: Scheißwelt.
Mutti: Horst!
Horst(leise): Is doch wahr.
Mutti: Hier steht ein schönes Rezept mit Nougat. Aber Nougat magste ja nicht, ne? Horst?
Horst (trotzig): Nee.
Mutti: Was is denn? Bist so pampig.
Horst: Ich überlege grade.
Mutti: Was denn?
Horst: Ich werde die Welt retten.
Mutti: Mit einem Bein?

Horst funkelt sie wütend an.

Horst: Sonst machts ja keiner.
Mutti: Ach schau! Prinzessin Hilde und Graf Bernd haben in Monaco Minigolf gespielt.
Horst: Arschficken.
Mutti: HORST!

Horst steht auf und geht zur Tür.

Mutti: Wo gehst Du hin, Möhrchen?
Horst: Welt retten.
Mutti: Um drei Uhr gibt´s Abendbrot.

Ende der zweiten Szene

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immer weiter, bitte!

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2. Akt

Szene 3
Verfolgt von einem Spotlight rennt ein Priester durch den Zuschauerraum. Er ruft wiederholt `Oh Gottogottogott`. Das Licht geht wieder an, auf der Bühne ein großer Kasten mit verschiedenen Knöpfen, Hebeln, Reglern und Anzeigen. Davor sind zwei Männer in Anzügen. Einer versucht den anderen mit einem Garderobenständer zu erschlagen, der andere bewirft den einen mit Aktenordnern. Nach einer Weile betritt Wertmann die Bühne.

Wertmann: Brockmeier! Grafing! Sind Sie denn bescheuert? Was ist denn in Sie gefahren?

Brockmeier lässt den Garderobenständer sinken, Grafing nutzt die Gelegenheit, einen weiteren Ordner zu werfen. Brockmeier hebt den Garderobenständer wieder wie eine Keule an.

Wertmann: Stop! Aufhören! Grafing, was ist hier los?
Grafing (seine Stimme klingt wie die eines Kindes, welches jeden Moment zu weinen beginnt): Brockmeier hat angefangen!
Brockmeier: Garnich wahr!
Grafing: Doch!
Wertmann: Meine Herren! Können Sie mir vielleicht vernünftig erklären, warum Sie sich wie Gorillas aufführen?
Grafing (mit der selben, weinerlichen Stimme): Brockmann kam rein und sagte, er wäre jetzt dran mit der Maschine. Und dann habe ich gesagt, ich bin noch nicht fertig. Und dann hat er gesagt, andere wollen auch mal dran. Und dann habe ich gesagt ...
Brockmeier: Lügner, Lügner!
Grafing: Ooooh Dooo!

Grafing schnappt sich einen weiteren Aktenordner und setzt zum Wurf an.

Wertmann: Wenn Sie den werfen, gibt´s Maschinenverbot!

Grafing legt den Ordner zurück und wirkt zutiefst beleidigt.

Brockmeier: Wissen Sie, was der gemacht hat? Der hat seine ohnehin schon große Villa in einen Palast umgewandelt. Aus purem Gold! Das ist doch nicht erlaubt, oder?
Wertmann (zu Grafing): Stimmt das?
Grafing (zu Brockmeier): Petze, Petze! Geh nach Haus´ zu Mutti! Petze ...

Brockmeier deutet einen Schlag mit dem Garderobenständer an, ein strenger Blick von Wertmann bremst ihn.

Wertmann: Meine Herren, Sie scheinen die Ihnen zugestandene Macht zu eigenen Zwecken zu missbrauchen. Ich fürchte, ich muss die Öffentlichkeit davon unterrichten.

Brockmeier stellt den Garderobenständer so heftig hin, dass dieser sofort umfällt.

Brockmeier (Zu Wertmann): Ach so? Und wenn sie gerade dabei sind, werden Sie der Öffentlichkeit auch von Ihren eigenen, kleinen Geschäften berichten? Zum Beispiel von Ihrer Vorliebe für nackte Tangotänzerinnen? Man berichtete mir auch, dass sie einen Wasserhahn in Ihrem Haus haben, aus dem erlesener Rotwein statt Wasser fliest. Und...
Wertmann: Ich denke, ich habe die Botschaft verstanden.
Grafing: Ja, Brockmeier is nämlich `ne olle Petze! Petze, Petze!

Wertmann und Brockmeier sehen Grafing mit einer Mischung aus Mitleid un Abscheu an.

Wertmann: Grafing, was halten Sie davon, wenn Sie jetzt ersteinmal eine schöne Tasse Bohnenkaffee trinken gehen?
Grafing: Aber ich wollte doch ...
Brockmeier: Neenee, Grafing, Sie wollten doch eine Tasse Bohnenkaffee trinken gehen.

Grafing geht wütend murmelnd davon. Wertmann nimmt eine lange Liste aus der Tasche und studiert sie ausgiebig.

Brockmeier: Was ist das für eine Liste?
Wertmann: Orte, an denen ich schon immer ein Ferienhaus haben wollte.

Ende der dritten Szene

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3. Akt

Szene 1
Jemand hält ein Schild hoch. Darauf steht: 3. Akt 1.Szene. Die beiden Wissenschaftler sitzen wieder auf ihrer Parkbank, zwischen ihnen sitzt ein kleiner Junge. Horst kommt zu Ihnen.

Horst: Sind Sie der Professor, der die Maschine gebaut hat?
Heckel: Warum fragen Sie?
Professor: Lassen Sie´s, Heckel. (Zu Horst) Ja, ich bin´s.
Horst: Ich möchte die Welt retten.
Professor: Das klingt prinzipiell erst mal sehr gut. Wenn Sie die Maschine benutzen wollen, um ihre Idee umzusetzen, gibt es zwei Probleme: Erstens, die Idee ist zu allgemein formuliert und zweitens, sie müssen an einer Horde von Politikern vorbeikommen.
Horst: Sie verstehen mich falsch. Ich möchte ihre Maschine zerstören.
Professor: Dann haben Sie nur das zweite Problem.
Heckel: Sie wollen WAS?
Professor: Er will die Maschine zerstören, Heckel. Ist nicht schwer, das zu begreifen.
Heckel: Aber das ist ihr Lebenswerk, Professor. Sie können doch nicht ruhig da sitzen und das einfach so hinnehmen.
Professor: Doch, sehen Sie ja.
Heckel: Aber die Auswirkungen wären nicht abzusehen. Und was würde aus Paulchen werden?

Heckel streichelt dem kleinen Jungen über den Kopf.

Paulchen: Darf ich spielen gehen?
Heckel: Sicher.

Der Junge springt auf und läuft weg.

Horst (zum Professor): Also, wie müsste ich es anstellen, wenn ich die Maschine zerstören wollte?
Professor: Sie bräuchten einen schweren Gegenstand. Einen großen Hammer zum Beispiel.
Heckel: Ich werde nicht zulassen, dass Sie so etwas zulassen, Herr Professor!
Professor: Sie müssten einige gezielte Schläge im oberen Bereich der Maschine ansetzen, um das Elektronenhirn zu zerstören.
Heckel: Aber damit würde auch die Reaktorsteuerung ausfallen. Eine gewaltige Explosion wäre die Folge. Was danach passieren würde, wäre ungewiss.
Professor: Sehr gut, Heckel, sehr gut.
Heckel: Aber Paulchen würde dann wahrscheinlich verschwinden. das ist ethisch nicht vertretbar!
Professor: Gestern war ihr Paulchen noch ein Säugling. Heute ist er schon ein Kind.

Der Professor sieht auf die Uhr

Professor: In etwa einer Viertelstunde dürfte er in die Pubertät kommen. Ich bin sicher, der junge Mann wird seine Vorbereitungen frühestens morgen abgeschlossen haben. Bis dahin ist Paulchen vermutlich schon ein Greis. Sie können ihn sicherlich davon überzeugen, solange zu warten, bis Sie an Paulchens Beerdigung teilgenommen haben. Bis dahin könnte sich allerdings unsere Atemluft bereits in Apfelsaft verwandelt haben. Einige Bäume an der Rathausallee beraten außerdem gerade darüber, ob sie sich entwurzeln und vandalierend durch die Straßen ziehen sollen. Haben Sie noch Fragen, Heckel?
Heckel: Vielleicht sollte er lieber die Hauptventile zerstören. Dann hätte er Zeit, das Gebäude zu verlassen.
Professor: Na bitte. Dann sind wir uns ja einig.

Ende der ersten Szene

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3. Akt

Szene 2
Musik ertönt. Eine Fernsehkamera steht am Rand der Bühne. Scheinwerfer gehen an und beleuchten einen Stuhlkreis. Auf den Stühlen sitzen der Professor, Herr Gärtner, Horst und die junge Frau aus dem Fernsehgerät.

Junge Frau (zum Professor): Und wie ist die Geschichte ausgegangen?
Professor: Ich glaube, Heckel hat eine hübsche junge Frau kennengelernt und möchte mit ihr eine Familie gründen.
Junge Frau: Ich meine, was ist mit der Maschine passiert?
Horst: Ich glaube, ich habe sie zerstört, Frau Huby.
Huby: Was soll das bedeuten, "Sie glauben"?
Professor: Nun ja, durch das ganze Durcheinander mit der Wirklichkeit ist es nicht so ganz sicher, was passiert ist. Oder, um es mit einfacheren Worten zu beschreiben: Nichts ist mehr ganz sicher, sondern höchstens wahrscheinlich. So wie früher.
Huby: Aber Sie müssen doch wissen, ob Sie die Maschine zerstört haben.
Horst: Ich hab ein paarmal draufgehauen, ja.
Gärtner: ... nachdem er mich und meine Kollegen verprügelt hat! Und ich sage Ihnen, mein Freund, das wird Konsequenzen haben!
Horst: Ich bin nicht ihr Freund.
Huby: Aber diese ... merkwürdigen Ereignisse in der Welt haben doch aufgehört, oder?
Professor: Noch weitaus mehr als das, gnä´ Frau. Mit dem Wiedereintritt in die gewohnten Naturgesetze haben einige der besonders bizarren Auswüchse ihre Sinnlosigkeit erkannt und sind verschwunden.
Huby: Das klingt für mich nach einem glücklichen Ende.
Gärtner: Neinnein, so isses ja nicht! Das war Zerstörung öffentlichen Eigentums! Das wird Konsequenzen haben!
Horst: Der Depp hat wohl noch nicht genug Schläge bekommen.
Professor: Vielleicht können Sie ihm da ja weiterhelfen.
Gärtner: Sie das ist Anstiftung zum ... das ist ... Beamtenbeleidigung!

Die drei übrigen lachen laut und hässlich

Huby (zu Horst): Wie wird es nun weitergehen? Haben Sie schon Pläne für die Zukunft?
Horst: Nö. Jetzt kann man ja wieder beruhigt alles auf sich zukommen lassen.
Huby (zum Professor): Und was ist mit Ihnen?
Professor: Ich werde nach der Sendung in den Park gehen und die Enten füttern. Jetzt, wo die kleinen Kerlchen wieder trockenes Brot fressen und ihre Giftzähne verloren haben, ist das ja wieder möglich.
Huby: Verehrte Zuschauer, das war es dann wieder für heute ...
Gärtner: Halt! Wollen Sie mich nicht fragen, was ich in Zukunft so vorhabe?
Huby: Nein.
Gärtner: Oh.

Ende der zweiten Szene

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3. Akt

Szene 3
Paulchen sitzt am Rand der Bühne und starrt ins Leere. Er wirft Konfetti auf den Boden. Dann geht er weg. Das Licht fällt auf das Wohnzimmer. Horst sitzt vor dem Fernsehgerät. Mutti kommt rein.

Mutti: Essen is fertig.
Horst: Was gibt´s denn?
Mutti: Kürbis - glaube ich.
Horst: Schon wieder?
Mutti: Is halt noch da, muss weg.
Horst: Komme gleich.
Mutti: Was issen mit Dir?
Horst: Überlege gerade, ob ich mir ein Bein hätte wünschen sollen, bevor ich die Maschine kaputt gemacht habe.
Mutti: Wieso?
Horst: Na, dann hätte ich jetzt zwei.
Mutti: Komm, sonst wird´s Essen kalt. Und danach gehen wa´ schön in´ Park, nech, Möhrchen?
Horst: Kein Bock.
Mutti: Horst. Horst!
Horst: Soll das ewig so weitergehen?
Mutti: Was denn?
Horst: Vergisses.
Mutti: Du hast `n Knall, Horst. Da hilft Dir auch kein Bein weiter.

Ende der dritten Szene

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Feddich.

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Bald: Überarbeitete und druckreife Fassung.

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ok, supersache das. wann und wo führnwa das auf?

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a) ...wenn die Tierschutzgesetze gelockert wurden und wir zwei große Glaszylinder gekauft haben (Akt1, Szene1)
b) ... wenn wir einen einbeinigen Schauspieler aufgetrieben haben (Horst)
c) ... wenn es Leute gibt, die so etwas lustig finden
d) ... wenn alle wieder Zeit haben.
e) ... wenn wir einen großzügigen Sponsor für die Vorfinanzierung gefunden haben
f) ... wenn ich das ganze noch einmal erweitert und überarbeitet habe

Dann jederzeit.

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