Entschuldige, Marraine. Die Fotos, die Du mir mal geschenkt hast, von Prag, die sind so ziemlich kurz darauf kaputt gewesen. Ich weiß noch, dass ich sie in meine Hemdtasche gesteckt habe...

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... an allem anderen ist eigentlich die Waschmaschine Schuld. Sie hat die Bilder zu einem Klotz zusammengefügt, der sich nicht mehr sehr gut auseinanderdividieren ließ.

Erstaunlicherweise haben die Bilder ihren Erinnerungswert nicht verloren, soweit man überhaupt nach etwas außer Batikmustern darauf erkennen kann. Manche von den Bildern haben sogar einen morbiden Charme gewonnen.

Ich vermisse die Zeit. Ich vermisse das Reisen und das Abenteuer. Das Gefühl, anderswo zu sein, weil man anderswo ist.

Denn mit dem Reisen ist es wie mit allen schönen Dingen: Die Erinnerung daran verblasst und man muss sie aufrischen, wenn man nicht verkümmern und verenden will.

Aber alleine verreisen ist, wie alleine ins Kino zu gehen: möglich, aber irgendwie auch ein Armutszeugnis.

Und dann stehe ich wieder in Prag. Der Wind pfeift um meine Ohren. Man blickt über die Stadt. Dort drüben, bei dem Fernsehturm, ist diese unmöglich schäbige Wohnung , in der wir wohnen. Ein paar Schritte weiter hat Kafka gewohnt, in einem ganz, ganz kleinen Häuschen.