1 Frustpunkt: Wurde aus Seminar gebannt wg. zu vielen Teilnehmern und einer geheimen, elektronischen Voranmeldeliste.

1 Frustpunkt: Um 6.45 Uhr aufgestanden, um mich in eine schäbbige Liste fürs nächste Semester einzutragen.

1/2 Erleichterungspunkt: Alle 14 Tage früh aufstehen gespart.

Zwischenbilanz: 4 Frustpunkte vor dem Mittagessen.

sollte eines tages jemand behaupten, ich habe mein studium aus faulheit oder dummheit nicht schnell genug abgeschlossen, werde ich nicht sehr energisch protestieren. als gegenargument schildere ich dennoch mal kurz meinen - durchaus motiviert begonnenen, nennen wir es - studientag.

8-10 uhr: das thema interessiert mich nicht so sehr, wie ich erwartet hatte. obwohl das seminar für erwachsenen- und weiterbildung ausgeschrieben ist, geht es die ganze zeit um schule. der dozent ist nicht sehr gut vorbereitet, schwafelt, erzählt, dass er zur zeit an zwei unis gleichzeitig beschäftigt ist (darüber wundere ich mich im nachhinein), die arbeitsmaterialen also an mindestens zwei orten verstreut liegen, redet weiterhin wirr. seine präsentation ist ein orthographisches desaster. da ich direkt in der ersten reihe eingekeilt sitze, gibt es keinen fluchtweg. ich halte durch.
10-12 uhr: Seminar fällt aus.
12-14 uhr und 14-16 uhr: stelle fest, dass auch im nebenfach mysteriöse anmelderiten eingeführt wurden. da ich nicht vor dreizehn jahren bei vollmond ein totes kaninchen verbrannt habe, darf ich nicht teilnehmen.
16-18 uhr: seminar fällt aus, dozent ist krank.

ich habe keine Lust, die frustpunkte für diesen tag auszurechnen. Wirklich nicht. ich will auch kein mitleid. Ich wollte nur diese lähmende verzweiflung herausschreiben, praktisch als selbsttherapie.