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Leben in der tot geglaubten Hose sagte da zum Mädchen der Matrose klatschte laut in beide Hände und dann war der Vierzeiler zu Ende

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Das, was ich hier aufschreibe, sind nur einige flüchtige Notizen zum Thema Haiku. Weder bin ich Experte auf dem Gebiet, noch habe ich Interesse an einer ausführlichen akademischen Auseinandersetzung. Viel mehr schreibe ich hier auf, was ich aus Wikipedia und einigen anderen Internetquellen zusammengesucht habe, um einige Leitlinien für meine eigenen Versuche festzuhalten:

1. Die Anzahl der Silben: Die Form 5-7-5 ist nur schwer ohne Brüche in europäischen Sprachen zu übertragen. Denn mit den oben genannten Zahlen sind nicht etwa Silben gemeint, sondern Moren. Das sind japanische Lauteinheiten, von denen es pro Wort in der Regel mehr gibt als Silben. Eine vernünftige Erklärung würde wohl nur gelingen, wenn man sich genauer mit den Eigenheiten der japanischen Sprache auseinandersetzt. Als ganz grobe Regel kann man sich merken: ein in der deutschen Sprache dreisilbiges Wort kann in der japanischen Sprache gerne einmal fünf Moren enthalten. Man sollte also, wenn man die Form des Haikus in etwa einhalten will, darauf achten, nicht zu viele Gegenstände in die fünf bzw. sieben Silben zu pressen, um den Haiku nicht zu überfrachten. Man kann natürlich auch mit weniger Silben pro Zeile arbeiten. Aber irgendwie finde ich persönlich eine solche eigene Setzung noch viel willkürlicher als die oben genannte Regel.

2. Inhalt: Wenn man sich inhaltlich an den japanischen Vorbildern orientieren möchte, sollte ein Haiku die folgenden Merkmale enthalten beziehungsweise beachten: Kürze, Konkretheit, Gegenwärtigkeit und Offenheit. Über den ersten Punkt steht unter Ziffer eins ja schon einiges. Konkretheit und Gegenwärtigkeit bedeutet, dass es immer um die Beobachtung einer gegenwärtigen Situation geht. Man sollte möglichst vermeiden, diese Beobachtung mit expliziter Interpretation oder Inneneinsichten zu überfrachten. Natürlich kann das Haiku symbolische Naturbeschreibungen enthalten (das ist sogar sehr häufig der Fall) aber man sollte "den Witz nicht auch noch erklären." Generell sollte es immer um einen Naturgegenstand beziehungsweise eine beobachtbare Situation gehen, nicht um innere beziehungsweise abstrakte Gedanken beziehungsweise Konstrukte. Was die Offenheit angeht, ist dieses Merkmal gerade im Japanischen offensichtlich recht wichtig. Das japanische Haiko enthält i.d.R. Homonyme (grob übersetzt Teekesselchen). Dies ist offenbar durch ein häufiges Vorkommen solcher Begriffe im Japanischen bedingt. So kann ein Gedicht häufig sehr verschieden gelesen und verstanden werden. Man kann mit diesem Merkmal auch explizit spielen. (Kleine Anmerkung meinerseits: man kann im Deutschen, wo es solche Konstruktionen etwas seltener gibt, so etwas auch erreichen, indem man zum Beispiel auf Satzzeichen verzichtet und damit die zu eindeutige Zuordnung von Wörtern zu einem konkreten Sinn Abschnitt vermeidet.)

3. Anzahl der Ideen: die traditionelle Form des Haikus enthält in der Regel nur zwei Ideen, die nebeneinanderstehen. Die Beziehung beider Ideen zueinander muss nicht, aber kann offen bleiben. Das erhöht unter Umständen die Vieldeutigkeit. Im Japanischen sind diese beiden Ideen explizit durch ein semantisches Schlusszeichen getrennt, man nennt es kireij. Im Deutschen kann man zum Beispiel einen Gedankenstrich zur Trennung verwenden. Man kann auf die explizite Trennung aber auch verzichten und sie dem Betrachter/der Betrachterin überlassen. (Ich persönlich mache es häufig so, dass ich in den ersten beiden Zeilen des Gedichts jeweils eine Idee beschreibe - zwei Erdrücke aus der Natur o.ä. - und in der dritten Zeile einen semantischen Gehalt verwende, der sich auf beide Ideen bezieht beziehungsweise beziehen kann.)

4. Kennzeichnung der Jahreszeit: Da im traditionellen Haiku die Naturbeschreibung eine wichtige Rolle spielt, werden traditionelle Symbole für eine bestimmte Jahreszeit verwendet. Diese traditionellen Symbole reichen in der Regel aus, um klar zu markieren, um welche Jahreszeit es sich handelt. Das wohl berühmteste Beispiel ist der japanische Gackelkuckuck, der für Sommer steht. Dieses "Saisonkennzeichen" nennt man kigo. Die kigos stehen häufig nicht nur für eine bestimmte Jahreszeit, sondern auch für eine Eigenschaft der Jahreszeit bzw. eine Lesart der Jahreszeit. Der Gackelkuckuck, der auch für seinen Gesang berühmt wird, steht für die positiven Eigenschaften des Sommers, die Freude und Schönheit.

Beispiel:

Smartphone im Nebel Affe kaut tausend Splitter Von Gorilla Glas

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Im alten Bau- und Hobbymarkt Max Bahr Zelt 3 An der Umgehungsstraße Wo einst Rasentrimmer Aufgereiht nach einer deutschlandweit genormten Logik standen (Point of Sale, man weiß: Das dritte P) Da weigert sich ein Mann zu übersetzen

Draußen vor dem Zaun schreit eine: Überfremdung Und der neben ihr steckt nickend eine Gauloises in Brand

Va-gi-nal-pilz spreizt der Mann im Zelt die Silben Und nach einem langen Blick zur Seite Zu der Frau im weißen Kittel sagt er Nein, das geht nicht Nicht zu einer Frau

Draußen vor dem Zaun verteilt die Überfremdung Leitkulturplakate Kreuze, Schafskadaver, Armes Deutschland Gauloises erzählt von damals, als statt eines Zauns Noch Trockenmauerelemente, siebzehn Sorten Kies Und Friedhofserde hier gelagert wurden Ach, Max Bahr!

Die Überfremdung nimmt ‘ne Zigarette

Drehn Sie sich halt um und kneifen Sie die Augen zu Und sagen Sie Mykose, sagt die Ärztin Und das Mädchen auf der Liege lächelt Lächelt auch, als ihr der Mann von weit entfernt Das Wort entgegennuschelt Gibt es eine Medizin? Die Ärztin nickt

Ein schlauer Zaungast stimmt das Lied von der Gedankenfreiheit an Von Lügenpresse, Unrechtsstaat und Volksverrätern Gauloises und Überfremdung summen auf dem Rücksitz seines Ford Mondeo leise mit Wer will sie denn erraten

Auftritt vor dem Tor: Der Lagerleiter Kommt mit seinem Hund Und seinem Lieferwagen, Hinten eine neue Waschmaschine, Weil die Frau aus Eritrea in Zelt 4 (Gang 19: Energiesparlampen), Zu schnell deutsch geworden ist Mental. Nicht sprachlich Viel hilft viel! hat sie Persil und Wasser in der alten Waschmaschine 1:1 dosiert So ohne Übersetzer Der hat ein Intimbereichsproblem Und muss dem jungen Ehemann der Vaginalmykose Nach ‘ner frischen Hose fragen, vor den anderen Männern Schüchtern winkt er ihn zur Seite Schnell soll’s gehen sagt die Ärztin, es ist Winter Ihm ist heiß

Vor dem Zaun ein neues Lied aus achtzehnhundertdingens Einigkeit und Recht - das brüllen sie - und Recht! Und Freiheit. Heut genießt die Überfremdung sie Auf beigem Schonbezug in vollen Zügen. Und es duftet leicht nach Zigarettenrauch

In Gang 5 (Tapeten, Kleber, Trockenbau) singt einer Hänschen Klein mit 15 Kindern: Pensionierter Lehrer Ging allein. Stock und Hut, stehn ihm gut Und 15 Augenpaare - An den Füßen Kratzwollsocken alle Weil die Ärztin ihre Flip-Flops weggeschlossen hat Bis Juni - starrn ihn an, als er versucht zu übersetzen Doch die Mutter weinet sehr: “She’s crying!” Nein, er hat’s noch nicht verstanden

Draußen springt das Tor auf: Fünfzehn Kinder und ein Ball Die durch's Spalier aus Blü-he Do-heu-tsche-hes Va-ta-land Zum Sportplatz rennen, wo die Emissäre des FC Turksport Germania von Neunzehnhundertdreiundachtzig Auf ein Rückspiel warten

Eins bliebt stehn und schaut zum Zaun Was singen die? Der Übersetzer und die Ärztin treten durch das Tor Ach, nur ein altes Lied sagt er Sie lacht Der Junge rennt Ich habe den Magister über Brecht gemacht sagt er und: Anmut sparet nicht noch Mühe Fand ich passend

Leidenschaft nicht noch Verstand sagt sie Weil wir dies Land verbessern. Lieben und beschirmen wir’s Und an der Umgehungstraße Quietscht Mondeos Hinterachse Und das liebste mags uns scheinen Überfremdung spreizt die Beine So wie ander’n Völkern ihr’s

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Es dichtet und es reimt sich nicht, warum auch sollt es schon? Vier Zeilen hat es, Soll erfüllt. Dann bis zum nächsten Mal.

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Vergewaltigung beim Straßenkarneval in Stukenbrock

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Von Menschen, die Euch schon einmal begegnet sein könnten.

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"Make something people want." (Y-Combinator)

Mich verstört Die eklatante Angebotsverknappung An intakten Omas In der Welt

Sie verschwinden Ganz oder in Einzelteilen In verschieden großen Löchern Nah' der Stadt

Grad letzte Woche wieder eine

Ich könnte Flüchtlinge besuchen gehen Und mich trösten Weil auch sie ein Flüchtling war Im Zug gewisser Marktbereinigungseffekte '45

Aber so ein Durchschnittssyrer - Und ich bin kein Nazi oder so - - Nicht mal besorgt - Kann mir nichts von der Marienburg erzählen Nichts vom BdM, der AWO oder Willy Brandt

Siebenunddreißigmillionenfünfhundert MILF-Pornos bei Google Aber keine ist wie sie Und niemand, der mir Ihre Asche rehydriert Mir einen GranBot(R) baut, Sie mir aus Kunstharz plottet Oder Photopolymer

Ich hab, weil ich grad eh im Himmel war, Vom Flugzeug aus nach ihr gesucht Die Wolken abgesucht Die weißen und die grauen Weil sie den Scheiß geglaubt hat - Pustekuchen - Immerhin: In weiß und grau Doch keine rote Rose

Die billionenfach-synchrone Apoptose Meiner Oma-Zellen Ist natürlich Vollkommen Das Letzte Was sie wollte

Trotzdem.

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(auf die melodie von "eisgekühlter bommerlunder")

guck, da küssen sich zwei omas erst die brust und dann das bein ach, welch herrliches vergnügen ach was schmeckt die oma fein

ja, ja, ja...

bald schon guckt der erste opa große frage: was kommt dann? doch der fällt nicht gleich ins koma sondern nimmt 'nen kumpel ran

ja, ja, ja...

guck, da küssen sich zwei opas erst die brust und dann das bein ach, welch herrliches vergnügen ach was schmeckt der opa fein

ja, ja, ja...

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