Montag, 25. November 2002
Das Saxophon
Albtraumjaeger
20:43Uhr | tag: Poesie
Die Aversion: Das Saxophon Erschreckt durch seinen rauhen Ton. Erst quält es mich Ganz fürchterlich Versetzt dem Herzen einen Stich So schief der Ton Ich schlief fast schon Jetzt quält es sich im Quintenzirkel Wie J.S. Bach im Rotlichtviertel Und lässt auch kein Vibrato aus Nur dran zu denken ist ein Graus. Und pfeift es auch nur leise röhrend In Stiller Liebe vor sich hin So wirkt das störend, nicht betörend Nur gut, dass ich so artig bin Sonst nähme ich das Instrument Vielmehr dies „UNstrument d’Amor“ Und würfe es den ganz ungerührt Den Lastern vor. ... Link (1 Kommentar) ... Comment
Heiß und Fettig
Albtraumjaeger
20:24Uhr | tag: Poesie
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Kopflos
Auf einem Friedhof am Ende der Welt, tief in der Ecke von Bäumen umstellt, liegt nun schon fast seit sieben Jahren, ne Leiche ohne Kopf. Warum sich jemand ohne Schädel, hinbegibt zur letzten Ruh, bleibt hoffentlich verborgen, dass manche Leute früher sterben, und anderes als geplant, ergibt sich halt, und fragste mich, verflogen sind die Sorgen. Doch immer wenn der Frühling kommt, die Tage werden länger, im Keller riecht’s nach toter Maus, im Sommer wird’s noch strenger. Tief gemauert in der Erden, zwischen Stein aus Lehm gebrannt, wartet Onkel Ottos Köpfchen, auf die Würmer - und zwar lang. ... Link (1 Kommentar) ... Comment
Ein Gedicht für den König!
Ein großer Mann mit hoher Stirn, grub einestags ein Loch, warum er grub blieb leider offen, doch vielleicht gräbt er noch! ... Link (1 Kommentar) ... Comment
Nichts zu sagen.
Albtraumjaeger
16:05Uhr | tag: spotlights
Eine Geschichte, die so anfängt, wäre wahrscheinlich eine komische. Tragisch-komisch wohl. Oder auch bitter. Mit Sätzen wie diesem Zitat fangen die Probleme an. Nein, wahrscheinlich schon früher: Im Kopf, wenn die Gedanken für ein paar Sekunden Amok laufen. Es ist eine Art Trance, in die Du fällst. Es passiert, wenn Du Dinge tust, die Dich geistig nicht gerade auslasten. Oder wenn Du müde vor dem Spiegel stehst und Deine Zähne putzt. Kritisch wird es, wenn Du anfängst leise zu murmeln. Oder in englischen Dialogen zu denken. Das Problem liegt natürlich noch tiefer, im Zusammenhang von Sprechen und Denken. Aber trotzdem sind diese Badezimmergespräche mit den noch reichlich unsortierten Proteinketten Deines Kurzzeitgedächtnisses ja relativ normal. Tut das nicht jeder? Oder? Genau DAS ist der Punkt: Wenn Du diese Dinge aufschreibst, dann kommt es unweigerlich zu Schwierigkeiten. Vielleicht setzt Du bei anderen ein Verständnis für Dein Verhalten voraus, das sie gar nicht haben. Weil sie Deine Erfahrungen überhaupt nicht nachvollziehen können. Vielleicht, weil sie alle Roboter sind, nur zu dem Zweck hergestellt, zu testen, wie Du auf andere Individuen reagierst. Sechs Milliarden Roboter: Was für ein Forschungsaufwand! …fangen die Probleme an. "Bis sie sich tausendfach verflicht..." Wieder ein Zitat. Tolkien. Eine Straße ist gemeint, die sich auf der Wanderung immer wieder teilt. Immer neue Abzweigungen, Kreuzungen, Weggabelungen. Ich beziehe dieses Bild auf meine Gedanken. Und Du? Beziehst Du überhaupt irgendwas auf irgendwas? Oder irgendwen? Wenn alle vorgeblichen Menschen (außer mir) Roboter sind, dann kannst Du keine Ausnahme sein. Und Roboter beziehen nicht. Sie dienen einem bestimmten Zweck. Vielleicht bin ich ein Prototyp und Gott will meine Fähigkeiten testen. Es müssen ja gar keine sechs Milliarden Roboter sein. Nach China z.B. komme ich wahrscheinlich nie in meinem Leben, warum sollten da also über eine Milliarde Roboter umsonst rumstehen? Wahrscheinlich gibt es China überhaupt nicht. Eine Erfindung der Medien. Oder eine große Computersimulation. Vielleicht habe ich den Faden verloren. Ich würde ihn suchen, aber hier liegt ein ganzes Knäuel herum. Unmöglich den einen wieder zu finden. …fangen die Probleme an. Problem Nr. 1: Ich habe es aufgeschrieben. Sofort entwickele ich den Ehrgeiz, das Zitat nicht alleine zu lassen. Etwas drum herum zu erfinden, damit es in einem nachvollziehbaren Zusammenhang steht. Problem Nr. 2: Es grenzt meine Möglichkeiten ganz erheblich ein. In "Doktor Schiwago" passt so ein Satz z.B: nicht hinein. Ist sein Erzeuger (also Erzeuger des Zitates in der Rahmengeschichte) eigentlich so ein cooles, zynisches Schwein, oder ist er einfach nur wohlmeinend-sarkastisch? Humanisten kann ich zu diesem Zeitpunkt allerdings überhaupt nicht gebrauchen. Ich glaube ja auch an das Gute im Menschen, aber da es immerhin die theoretische Möglichkeit gibt, dass ich in einer Roboter-Welt der einzige richtige Mensch bin, liefe Humanismus hier einfach auf puren Egoismus hinaus! Wann bin ich eigentlich dazu übergegangen, von mir in der ersten Person zu reden? Egoismus ist jedenfalls schädlich, wenn man scharf darauf ist, in den Himmel zu kommen. Und wenn es einen gibt, dann will ich da auf jeden Fall rein. Das wäre ja wirklich die Krönung: Ich bin der einzige Mensch auf diesem Planeten und schaffe es dann nicht bis in den Himmel. Gott total alleine mit seinen Roboter-Engeln und ich in der Hölle. Ob diese Phase wohl auch noch zum Test gehört? Unter der Überschrift: Der Mensch - Materialprüfung Teil IV: Hitzebeständigkeit. Testdauer: Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Dann wäre Gott seinen Prototypen los und müsste einen neuen basteln. Und weil er den nicht auch an den Teufel verlieren will, kommt überhaupt kein Mensch mehr in die Hölle. Das würde mir zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr viel helfen. Vielleicht fusionieren Himmel und Hölle aber auch zu einem neuen Superkonzern mit dem absoluten Monopol auf Seelenlagerung (Heaven & Hell Inc., Soul Services), wovon dann auch ich profitieren würde. …fangen die Probleme an. Es wird zu holzschnittartig. Das soll nämlich kein Slapstick werden, sondern eine ernste Auseinandersetzung mit der Realität. Eine "Essenz des Seins". Ist unser Sein nun durch die Unterscheidung von unserem Nicht-Sein definiert, oder durch eine Unterscheidung vom Sein bzw. Nicht-Sein der anderen? Das aufgeführte Zitat berührt augenscheinlich den letzteren Aspekt, wobei die Position des sprechenden Protagonisten wahrscheinlich die eines desillusionierten, selbstironischen Gesellschaftskritikers ist. Jedenfalls bietet eine solche Figur genügend Identifikationsmerkmale, um ein breites (einkommensstarkes und hoch gebildetes) Publikum (zwischen 14 und 49) anzusprechen. …fangen die Probleme an. "Was tun eigentlich Menschen, die der Welt nichts zu sagen haben?" "Sie schreiben es auf. Sie haben Erfolg. Verkaufen die Filmrechte, lassen sich von ihrer ehemaligen Sekretärin scheiden und schreiben eine Fortsetzung." ... Link (0 Kommentare) ... Comment |
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