Ich habe mich heute im Zug gefragt, was später eigentlich aus diesen Teenie-Mädels wird, die immer fett geschminkt mit weißen Jacken und Stirnbändern rumlaufen. Die immer zu zweit an Bahnsteigen rumstehen, Rauchen wie Schlote und im krassesten Prolo-Deutsch über Scheiß-Typen, blöde Schlampen und die verfickte Berufsschule quatschen. Manchmal, abends nach neun, stehen sie statt zu zweit in kleinen Grüppchen von fünf oder sechs zusammen, meistens sind dann auch Typen dabei, Typen mit ebenfalls weißer Jacke, Schirmmütze, und Hosen, bei denen der Arsch in den Kniekehlen hängt.

Jedenfalls beruhigt es mich, dass ich mir keins dieser Mädels in einem Hauskleid vorstellen kann, dass wahrscheinlich niemand von denen jemals auf die Idee kommen wird, Leggins anzuziehen oder eine Tupperware-Party zu veranstalten. Dass sie eher ihr Leben lang bei C&A Oberteile klauen würden, als sich einen Leinenrock von Siggikid anzuziehen. Dass dank ihnen Einrichtungsnazis wie Möbel-Heinrich niemals pleite gehen werden, weil immer eine von ihnen die neue "Junges-Billiges-Wohnen-Linie" kauft, um sie nach der nächsten semiinteressanten Party nach zu viel Alkoholkonsum ins Möbelwalhalla zu treten. Und dass sie immer da sein werden, damit selbstgefällige Typen wie ich mich über sie lustig machen können.

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Ich habe einmal in einer Agentur gearbeitet, einer Internet-Agentur in der Peripherie der New Economy. Zunächst war ich dort nur Praktikant, später dann stieg ich steil auf in der unglaublich flachen Hierarchie, bekam erste Projektverantwortung, dann eigene Projekte. Ich wurde für einen Studenten ganz ordentlich bezahlt, der Kaffee aus der vollautomatischen Espresso-Maschine war aromatisch und umsonst, ich konnte den ganzen Tag im Internet surfen, rauchen (so ich es für cool oder nötig hielt), es gab eine Videospielkonsole, später eine Dartsscheibe und den ganzen Tag lief auf den meisten Rechnern einer von tausenden MP3-Songs, die dank Napster gigabyteweise auf dem Server lagen. >>> (details inside)

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