Richtig, Malzahn
Dienstag, 13. September 2005
Richtig, Malzahn

SpOn: K wie Kiesinger, M wie Mythos

Gestern wurden noch einmal kräftig alle Gegensätze beschworen, das gehört zum Spiel. Am Sonntag werden wir möglicherweise ein Ergebnis bekommen, bei dem die großen Volksparteien die Keulen ganz schnell wieder einsammeln und Mullbinden und Pflaster verteilen. Dann werden Sätze fallen wie: "Wir müssen jetzt darüber nachdenken, was für das Land am wichtigsten ist." Oder: "Bei allen politischen Konflikten der vergangenen Wochen sollte eins klar sein: Demokratische Parteien müssen in schwierigen Zeiten miteinander koalieren können." Oder: "Es muss jetzt aufwärts gehen mit Deutschland, Parteipolitik sollte jetzt nicht die wichtigste Rolle spielen."

Das werden dann wieder viele glauben. Und dann werden sie ihre große Koalition bilden - und Parteipolitik machen. Schlagen Sie schon mal unter K wie Kiesinger nach. N wie Notstandsgesetze und M wie Mythos.

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Fassen wir doch mal kurz zusammen: Seit mindestens 10.000 Jahren geht es mit der Menschheit kontinuierlich den Bach runter. Daran können doch nicht nur Politiker Schuld sein, oder?

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alternative zusammenfassung: politische rituale (polarisierung vor dem wahltag, pragmatischer umgang nach der wahl) sind ungeheuer stabil.

ich finde das interessant. grundsätzlich gehe ich davon aus, dass niemand, auch politiker nicht, ohne not lügt bzw. etwas komplett anderes spielt, als er/sie eigentlich ist. gleichzeitig sind mitglieder der politischen klasse viel zu intelligent und erfahren, um die oben beschriebenen mechanismen nicht zu kennen.

wie aber sieht dann die innere rechtfertigungsstrategie für das komplette ausblenden sehr wahrscheinlicher politischer optionen aus? der hobbyethiker kann sagen: hier wird ja nicht gelogen, sondern nur verschwiegen. okay, geschenkt. dass verschweigen durchaus als lüge gesehen werden kann, zumal, wenn die kenntnisse, die zur beurteilung der situation notwendig sind, nicht gleich/gerecht verteilt sind, ist ein allgemeinplatz.

verantwortungsethisch kann man argumentieren, dass eine offene diskussion üer die möglichkeit einer großen koalition der eigenen partei extrem schaden könnte. öffentlich die große koalition zu diskutieren ist ein zeichen von schwäche und resignation. das kann stimmen kosten und für die partei ein schlechtes ergebnis bedeuten.

aus sicht der funktionellen ethik kann man sagen: wahlkämpfe folgen bestimmten regeln öffentlicher kommunikation und die lebt nun mal von verschiedensten elementen von inszenierung. es ist nicht primäre aufgabe des politikers, die öffentlichkeit über die regeln dieser inszenierung aufzuklären. ein politiker muss, um seine ideen in realpolitik umzusetzen, den regeln effektiver öffentlicher kommunikation folgen. dass dabei bestimmte sachverhalte ausgeblendet werden, ist teil des spiels.

fakt bleibt aber, dass die große chance besteht, dass alle diskussionen, die im vorfeld des wahltages geführt wurden, am montag nach der wahl keine rolle mehr spielen werden. weil es keinen schröder mehr geben wird und keinen kirchhof, weil eine bundeskanzlerin merkel ihre außenpolitik mit einem außenminister namens erler (oder einem anderen spd-typen, den bisher 80 % der bevölkerung nicht kennt) absprechen muss, weil wir u.U. einen umweltminister mit namen jüttner haben werden und einen finanzminster merz, der sich ziemlich schnell mit dem nach wie vor amtierenden arbeitsminister clement duzen wird.

alles spekulation, klar. aber ist doch krass, dass sowas - bei einer c.a. fünfzigprozentigen chance für das zustandekommen einer großen koalition - nicht diskutiert wird.

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Dass der Wahlkampf mittlerweile nichts mehr mit der angestrebten Politik und Regierung des Landes zu tun hat, dürfte eigentlich nicht unbekannt sein: da werden mit Marktforschungsmethoden ermittelte Favoritenthemen, Favoritenargumente, ein Lächeln hier, eine selbstbewusste Geste da platziert.
Das hat nichts mit Lügen zu tun, sondern mit einer effezienten Strategie. Bunte Federn, Mimikry - man möge mir die Anlehnung ans Tierreich entschuldigen. Ich möchte damit unterstreichen, dass es hierbei keine herausragende Intelligenzleistung von Menschen ist, sondern eine notwendige Operation, die im Laufe der Zeit auf ein bestimmtes Ziel hin optimiert wurde - in diesem Fall nicht, Geschlechtspartner zu finden oder Fressfeinde zu täuschen sondern, gewählt zu werden.
Dazu passt der Begriff der Rituale sehr gut, denn die immer detailierteren, auf immer abstrakterer Ebene stattfindenden Auseinandersetzungen müssen vielleicht nichts mehr mit der Wirklichkeit zu tun haben. Das Ziel dieses mit Motiven und subtil mit Emotionen spielenden Prozesses ist doch, die Macht zu erlangen. Ein Wahlversprechen zu brechen hat - soweit ich weiß - keine rechtlichen Konsequenzen. Wenn jemand im Werben um die Macht aber nicht dazu verpflichtet ist, seine Versprechen zu halten, dann ist es in letzter Konsequenz doch absolut egal, was er verspricht.

Jetzt rufen die Retter des Abendlandes Aber die Opposition achtet doch auf diese Einhaltung der Versprechen und wirft die Nichteinhaltung der Regierung vor und wenn zuviel daneben gegangen ist, dann wird sie ja nicht wiedergewählt!

Kann sein. Kann aber auch nicht sein. Allseits wird der Mangel an (sinnvollen) Alternativen beklagt, man könne sich ja nur zwischen verschiedenen Übeln entscheiden. Nörgelnse nich, gründense doch ne eigene Partei - nee, das is mir ein zu frustrierendes Geschäft, weil egal wassde machst, es ja immer und für irgendwen ja sowieso schlecht is und am Ende haste nur sehr viel Geld und Verbindungen zu wichtigen Leuten, aber keine Freunde.

Wo war ich stehen geblieben?
Oh, mein Bus...

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> Wenn jemand im Werben um die Macht aber nicht dazu
> verpflichtet ist, seine Versprechen zu halten, dann ist es in
> letzter Konsequenz doch absolut egal, was er verspricht.

Nein, das ist es natürlich nicht. Darum mein ethischer Ansatzpunkt: Menschen wollen sich abends noch im Spiegel anschauen können, ohne dabei zu würgen. Und dass die zentrale Frage im System "Politik" die nach Macht vs. Keine Macht ist, bedeutet nicht, dass das Individuum Politiker nicht hehre Maßstäbe an sein eigenes Verhalten anlegt. Den Prozess "Wahlkampf" mit seinen Inszenierungen und Ritualen (gutes Wort, richtig) aus funktionalistischer Perspektive erklären, ist natürlich kein Problem. Mich interessieren die persönlichen Rechtfertigungsstrategien. Diese Schlucht zwischen Denken und Sagen zu überbrücken. Zwischen öffentlich antizipiertem Zukunfstszenario und realistischen Optionen. Seine eigene Person (und damit persönliche Ethik) von der Funktion, die man bekleidet, so krass zu trennen. Sich so stark einzuschränken in seinen kommunikativen Möglichkeiten, immer mit der Zensurschere im Kopf. Bewusst wichtige Fragen auszuklammern. Im Wahlkampf Dinge zu versprechen, die man nur im Wissen um die fehlende Regierungsperspektive versprechen kann.

Meine Fragestellung im ersten Kommentar hat also eigentlich zwei Dimensionen: Zum Einen die Frage der persönlichen Rechtfertigungsstrategien von Akteuren im politischen System und zum Anderen die Frage nach der Koppelung des politischen Systems mit seiner gesellschaftlichen Funktion.

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Eine mögliche Strategie ist, sich als Repräsentant seiner Wähler, seiner Partei zu sehen. Man handelt nicht immer im eigenen Interesse, sondern eben stellvertretend für eine Gruppe von Menschen, die einen auf den Posten gesetzt hat, auf dem man jetzt sitzt. Diese Argumentationsweise ist selbstverständlich unbefriedigend und schwach. Sie ist eher in der Kategorie der Ausreden einzuordnen und vor allem aus historischen Gründen nicht im Dialog einsetzbar, sondern höchstens zur Unterdrückung persönlicher und kleinerer Zweifel.

Ein wesentliches Element der Rechtfertigung liegt sehr wahrscheinlich im psychischen ud sozialen Training von Politikern. So ist ein politisches Gespräch in erster Linie nicht auf die persönliche Überzeugung des sprechenden Politikers zurückzuführen, sondern auf ein hohes Maß an einstudierten Sätzen und Reaktionsweisen. Das häufig kritisierte Ausweichen auf unangenehme oder komplizierte Fragen gehört ebenso dazu wie die Position der Partei zu den unterschiedlichsten Fragen.
Daraus ergibt sich die Frage, welche Rolle der Politiker in diesem hochgradig mechanisierten Verfahren hat. Man könnte ihn in der Rolle des Schauspielers sehen, der, anstatt Dramen aufzuführen, eben politische Programme und Strategien darstellt. Daraus würde die Einstellung resultieren, dass der Darsteller nicht für die Qualität des Stückes, sondern für die der Aufführung verantwortlich ist.

Natürlich ist es trotz allem noch möglich, seine eigene Position darzustellen. Die Partei kann auf diese Weise ermitteln, welche Positionen erwünscht sind und welche zu Konflikten führen und im letzteren Fall trennt sie sich einfach von dem Politiker, der seine eigene, wenn auch unbeliebte Meinung vertreten hat. Hier ist ein wichtiger Punkt, der zumindest von außen betrachtet eine Rechtfertigung darstellen könnte:
Weiß ein Politiker eigentlich noch, was seine eigene Meinung ist oder was ihm von außen diktiert wird, was umsetzbar ist und was nicht?
Es ist an sich keine ausschließlich auf Politiker bezogene Frage - wer weiß das schon?

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Würden die Herren Politologen doch mal den Schreibtischstuhl gegen ein Parteibuch eintauschen, dann könnten sie ihre Hypothesen und messerscharfen Analysen mal im Feldversuch testen.

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Nö. Alles Fabrecher da oben.

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Das wäre ein schlechter Tausch: Mehr Verantwortung am Hals und dafür auf dem Teppich sitzen?

Außerdem kann man psychologische und soziale Phänomene am besten mit einigem Abstand erkennen und bewerten. Will meinen, dass das politische System sich nicht selbst von innen heraus heilen kann.

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und ich würde mir die chance verspielen, irgendwann für eine der parteien als berater engagiert zu werden und eine menge geld zu verdienen ;)

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mal im ernst: ein parteibuch? warum? das parteibuch der partei, in die ich eintreten würde, enthält neben einer reihe vielfach deutbarer floskeln und einigen sinnvollen punkten auch eine ganze reihe fragwürdiger oder meiner meinung nach falscher positionen. warum soll ich bereits an dieser stelle ohne not einen kompromiss eingehen? den gehe ich schon ein, wenn ich am 18.9. wähle.

soweit sich politisches engagement auf diskussionen im persönlichen umfeld bezieht, vertrete ich da lieber meine eigenen positionen. damit trage ich ebenfalls zur politischen willensbildung bei.

was darüber hinaus gehendes engagement angeht, stimmt es schon, dass man dafür oft kompromisse eingehen muss. wenn ich bei einer demo für/gegen irgendwas mitlaufe, akzeptiere ich auch, dass ich die hälfte der mitdemonstranten und dreißig prozent der podiumsredner für idioten halte, okay. das nennt man dann wohl pragmatisch. aber auch hier ist es mir lieber, von fall zu fall entscheiden zu können, ob ich mich für etwas einsetze, oder nicht.

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Oder, frei nach Marx (Groucho!):
Ich würde nie einer Partei beitreten, die bereit wäre, mich als Mitglied zu akzeptieren.

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und auch mal im ernst: es ist natürlich einfacher, gegen etwas zu sein, als für etwas einzustehen. das gespenst des individualismus schwebt über unseren köpfen. wer ist denn heute noch bereit, kompromisse einzugehen, seinen namen herzugeben für etwas, dass nicht hundertprozentig auf der ebene der persönlichen präferenzen liegt? politik heißt letztendlich auch, möglichst viele (einflussreiche) interessengruppen hinter sich zusammen zu vereinigen. wie sollte es in einer komplexen gesellschaft möglich sein, jeder dieser gruppen das zu geben, was sie für das erreichen ihrer gesetzten ziele fordert? dieser umstand hat zu einer aufweichung der abgrenzungen zwischen den parteien geführt. man kann nicht mehr eine partei für den einfachen arbeiter sein oder für die besserverdienenden. parteien, die das in der vergangenheit versucht haben, haben ihre quittung dafür noch in einem schuhkarton im keller. daraus resultieren programme mit tendenzen, mit an personen gebundenden vorlieben, die weit trivialer zu begründen sind mit wahltraditionen oder persönlichen stimmungen, als es für solch wichtige entscheidungen notwendig erscheint.

als ich mich neulich in brake mit blackys herrchen zum ersten mal unterhielt, legte er mir nahe, dass er wohl die cdu wählen wird, weil die heizölpreise so extrem gestiegen sind, was er der derzeitigen regierung anlastete. seine argumentation habe ich natürlich vereinfacht, aber nicht besonders stark. der wähler, dem unvorsichtige politiker nur eine begrenzte zurechnungsfähigkeit zugestehen, ist teilweise eben auch nur jemand, der sich nach seinem spontanen bauchgefühl orientiert und an dem, wie man so schön sagt, was er am ende in der tasche hat. damit wären wir wieder beim anfänglichen thema, nämlich dem, was die parteien bereit sind zu versprechen, woren sie in der folge gemessen werden, was sie aber eventuell garnicht in der form umsetzen, wie sie es anfänglich gesagt haben und was den ausschlag für ihre wahl gegeben hat.

das ist der eigentliche grund, der mich vom politischen geschäft fernhält. die frage, was ich verspreche in dem wissen, dass es eigentlich nicht umzusetzen ist. die kritische untersuchung im folgenden, was man hätte ahnen können oder was aufgrund aktueller ereignisse nicht umzusetzen war. die frage, was absichtliche lüge und täuschung war und was zufall und irrtum. ein geschäft voller ausreden, verzweifelter selbstverteidigung und entschuldigungen. ganz selten nur der erfreulichen erfolgsmeldungen. ein hartes geschäft.

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In stillen Momenten bin ich enttäuscht und traurig, in anderen Momenten wütend und entsetzt darüber, dass nicht mehr Menschen in diesem Land bereit sind, einer - gleich welcher demokratischen Partei - beizutreten. Das gilt auch - wahrscheinlich sogar im Besonderen - für meine Freunde.

In diesen Momenten empfinde ich nichts als tiefe Abscheu gegen all die, die zu feige sind, nicht bereit sind Verantwortung zu übernehmen, zu faul ihren Arsch hochzukriegen. Ich glaube, dass es falsch ist, sich im Politischen auf Cocktailparties oder Weblogs zurückzuziehen, mit dem Hinweis, es sei ein hartes Geschäft, verlogen und man würde gegen Windmühlen kämpfen. Für genauso falsch halte ich es, seine Kompetenzen, seine Ideen, seine Kreativität oder andere Stärken nicht einer Partei zu Verfügung zu stellen.

Fragen sie mal Herrn anonymus oder mich, an wie vielen Stellen wir Probleme mit Positionen, Beschlüssen und Entscheidungen unserer Parteien haben. Ich kann ein wenig verstehen, dass man seine politische Freiheit nicht zu Gunsten einer parteipolitischen Richtung aufgeben möchte, aber die Grenzen von Freiheit, über den Pragmatismus, zum Opportunismus bis hin zum Zynismus sind fließend und nicht abgesperrt.

Auch wenn die Gefahr, zu einem Moralisten abgestempelt zu werden, bei dem Zitat leider sehr groß ist: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

Das gilt wohl auch für eine funktionierende Demokratie.

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ich versuche stets, meine bewunderung für diejenigen unterzubringen, die eine aufgabe übernehmen, die ihnen letztendlich mehr kritik als zuspruch garantiert.
allerdings ist es mit dem vorwurf der feigheit und faulheit zu einfach.
ich habe ihnen - herr christel - einmal zugestanden, dass es in gewissen situationen einer gewissen zögerlichkeit und ängstlichkeit zuzurechnen ist, dass ich eher dazu neige, abzuwarten und nichts zu tun, als eine möglicherweise falsche oder anfechtbare initiative zu ergreifen.
ich möchte allerdings betonen, dass ich ihnen damit keineswegs ein kontinuierliches argument zum anfechten meines handels an die hand geben wollte. wie ich an anderer stelle betonte, ist der blick von außerhalb nicht zwangsläufig falsch und nicht immer verletzend oder vernichtend gemeint.
die entscheidung, sich nicht zu integrieren, muss nicht unbedingt die sein, von außen die fehlentscheidungen und mängel anzukreiden, sondern beeinhalten den festen entschluss, dass man einem system von außen andere und wertvolle informationen zukommen lassen kann, die einem durch das eingefügtsein in den prozess verschlossen sind.
eine funktionierende demokratie muss eben auch ihren kritikern geltung erlauben. namentlich denen, die ihr im grunde wohlgesonnen sind.
ich bitte sie daher, nicht all ihren zorn gegenüber dem verzicht auf beteiligung an ihren geschäften und denen unserer freunde auf bloße feigheit anzurechnen. sehen sie vielmehr den nutzen einer unabhängigen perspektive, einem konstruktiven beitrag, der nicht zwangsläufig durch einen beweis in form irgendeiner mitgliedschaft erbracht werden muss.

man verliert ohne zweifel den verklärten idealismus, wenn man an das praktische handeln gebunden ist. aber wo wären wir ohne den idealismus?

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Sie ziehen sich von 12 Paar Schuhen, die ich wild inne Gegend aufgestellt habe, aber gleich 14 Paar in und schnüren sie fest zu. Ich habe weniger über Wissen oder Logos als mehr über meine Gefühle argumentiert. Wenn ich sie da erwischt habe, möchte ich mich entschuldigen.

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stellen sie bitte auch weiterhin ihre schuhe auf. das ist ihr gutes recht in einer argumentation.
wenn sie diese nicht bewusst vor meine tür gestellt haben sollten, ist die entschuldigung nicht notwendig. aber ich danke für die angebotene rücksichtnahme.

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okay, alles sehr schlimm und/oder traurig. aber:
- parteizugehörigkeit ist weder der einzige noch (in vielen fällen) der beste weg, sich politisch zu engagieren. parteien sind ein durch die verfassung geadeltes mittel der politischen willensbildung, nicht aber ihr selbstzweck.
- zugehörigkeit zu einer partei heißt auch immer, einen großen teil seiner ideen, seiner kreativität oder anderen stärken in die aufrechterhaltung eines apparates zu stecken und damit nur sehr mittelbar in konkrete politik oder meinungsbildung.
- die politische diskussion auf cocktailpartys und in weblogs ist ebenso teil der meinungs- und willenbildung wie ein stand in der fußgägnerzone einer ostwestfälischen kleinstadt.
- nicht einer partei anzugehören, heißt noch lange nicht, politik, politiker oder politische konzepte zu diskreditieren. im gegenteil: es fällt sogar leichter, guten politischen konzepten zu applaudieren ohne parteipolitische rücksicht nehmen zu müssen. so kann ich z.b. die steinkohlesubventionierung genauso scheiße finden wie agrarsubventionen oder eine bürgerversicherung ebenso loben wie die drastische senkung der unternehmenssteuern.

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Parteien sind mitnichten Selbstzweck der PW, auch wenn mir parteiübergreifend ein Duzend Menschen einfallen, die das Gegenteil leben. Nicht einer Partei anzugehören ist wahrscheinlich psychohygienisch der sauberste, einfachste Weg, gleichzeitig verzichtest du durch den Erwerb einer Dauerkarte für den Zuschauerraum, selbst bei ausgiebiger Akklamation für bestimmte Konzepte und vielleicht sogar gelegentlichen Zwischenrufen, auf deine direkte Einflussnahme, was schade wäre. Alle Parteien sind zwingend auf aktive Partizipation angewiesen, um ihrer politischen Adelung durch die Verfassungsväter überhaupt gerecht werden zu können.

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.com, ich will echt nicht rumstreiten. aber ich sehe zurzeit überhaupt keinen anlass, mich in einer partei zu engagieren und damit ein weiteres minenfeld aus kompromissen und frustration zu betreten. parteien sind für mich mittel zum zweck. wenn einem wirklich was auf den nägeln brennt, soll man sich ruhig parteipolitisch engagieren, um was zu ändern. zurzeit bin ich aber überhaupt nicht bereit, auch nur ein jota meiner selbst eingebildeten unabhängigkeit für sowas aufzugeben. und: tut mir leid, aber die analogie mit der dauerkarte für den zuschauerraum passt hinten und vorne nicht: erstens kann ich mich mein leben lang immer noch dafür entscheiden, in einer partei mitzumachen oder mich anderweitig zu engagieren und zweitens gibt es eine menge parteimitglieder, die ihr ganzes lebens lang nichts anderes machen, als zuzuschauen.

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Ich verkünde die Gründung der Kreativen Anarchisten Initiative. Wählen!

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Ich finde die Analogie schon ganz treffend, immerhin haben die Zuschauer auch nen bisschen Einfluss darauf, WAS gespielt wird, die künstlerische Freiheit des WIE liegt dann meistens bei den "Fabrechern da oben". Ich häng halt immmernoch dem Trugbild hinterher, dass politische Partizipation in Parteien am Besten geht. Wir haben da unterschiedliche Ansätze, kommt ja sonst nicht so oft vor, sogange sie am Wochenende schön Zentrumspartei wählen, will ich es mal dabei belassen.

Jetzt erstma nach Emden und schaun wie se Störtebecker nen Kopp kürzer gemacht haben.

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dann viel spaß!

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