"Ein integrierter starker deutscher Medienkonzern mit Print- und elektronischen Medien ist für den Medienstandort Deutschland ein großer Vorteil", sagte Stoiber in München. Die deutschen Medienunternehmen stünden in einem scharfen internationalen Wettbewerb und dürften gegenüber ausländischen Wettbewerbern nicht benachteiligt werden. Das sei für "die Arbeitsplätze in der gesamten deutschen Medienwirtschaft entscheidend", warnte Stoiber.

Denkfehler:

1. Medieninhalte für Deutschland werden zum großen Teil in Deutschland gemacht. Das wird auch so bleiben (Sprache, Schauspieler, Moderatoren, deutsche Nachrichten und Magazine: Alles schlecht durch ausländische Dienstleistungen zu ersetzen). Warum sollten in diesem Bereich Arbeitsplätze verloren gehen?
2. Was bei den Inhalten (TV-Serien, Spielfilme, etc.) und auch außerhalb der Inhalteproduktion (Druck, DVD-Produktion, etc.) außerhalb von Deutschland billiger zu machen ist, wird sowieso früher oder später ins Ausland verlagert. Is ne rein wirtschaftliche Entscheidung, die jeder gewinnorientierte Konzern mehr oder weniger auschließlich an den Kosten festmacht. Egal ob Springer Pro7 bekommt oder nicht, egal, ob Springer eines Tages selbst übernommen wird oder nicht.
3. Internationaler Wettbewerb zumindest auf dem Fernsehsektor muss nicht verkehrt sein. Was war an einem Haim Saban schlimmer/gefährlicher als an Leo Kirch, Friede Springer oder Mathias Döpfner?
4. Meinungsmacht beschreibt eine Option der Machtausübung, nicht einen tatsächlich schon vorhandenen Tatbestand. Kann sein, dass Springer momentan kein Interesse daran hat, die redaktionellen Linien von Sat.1, Pro7, Bild und Welt zu vereinheitlichen. Es geht aber darum, dass das prinzipiell möglich ist.