Samstag, 28. Oktober 2006
Aufschnitt und Erkenntnis
Kailoi
18:39Uhr | tag: Klappstullengeschichten
Gerade eben habe ich mir eine Scheibe Schwarzbrot mit Schinken gemacht. Meine erste Mahlzeit des Tages nach konzentrierten Studienarbeiten führte mich zu einer Einsicht, die mich nach zwanzig Jahren zwischenzeitlichen Lebens nun doch erreicht hat. Es ist nicht auszuschließen, dass die Auswirkungen des Hungers, die schon große Männer wie Vincent Van Gogh zu Meisterleistungen angetrieben hat, ihren Teil dazu beitrugen. Jedenfalls nahm ich eine Scheibe geräucherten Schinkens aus der Verpackung. Diese war allerdings schon etwas angetrocknet. Ich weigere mich strikt, diese spießigen Aufschnittdosen zu verwenden, ganz zu schweigen von Tupperware! Da muss man die Konsequenzen eben tragen. Da weder Nonkonformismus noch Trockenheit diese Scheibe Schinken zu verderben wussten, entschied ich mich zum trotzigen Verspeisen dieses Mahnmals meiner Frischhaltebehälterverweigerung. Allzu leicht sollte mir diese Entscheidung allerdings nicht umzusetzen sein. Die Scheibe hatte sich mit der sich unter ihr befindlichen verbunden, so dass es mir lediglich sie teilweise voneinander zu trennen gelang. Die kleinen Fetzen Schinkens auf der soeben mit Milchprodukt bestrichenen Schwarzbrotscheibe betrachtend traf mich die anfänglich angeführte Vision. Schnibbelschinken! Die Schweine! Als Kind mochte ich nämlich gerne den so genannten Schnibbelschinken, den es seinerzeit in der Schlachterei gegenüber gab, die es ihrerseits heutzutage nicht mehr gibt. Schnibbelschinken, so dachte ich nun mit leichtem Schaudern, konnte doch nichts anderes sein, als in der Auslage unansehnlich gewordener, weil eingetrockneter Schinken! Solch ein Verbrechen am Verbraucher! Auf solch eine Idee muss man erst einmal kommen! Vermutlich ist diese Rücksichtslosigkeit allein auf die geistige Verrohung zurückzuführen, welche Folge der massenweisen Tötung von zur Nahrungsproduktion herangezüchteten Haustieren ist! Vielleicht, so denke ich jetzt einen Moment später, als die Nährstoffe der soeben aufgenommenen Nahrung mir etwas Kraft zum Denken verleihen, waren es aber auch nur Scheiben, die beim Abschneiden an der Schneidemaschine nicht so hübsch geworden sind. Ich weiß es nicht. Kennt jemand von Euch eigentlich Schnibbelschinken? Oder war das so eine Bünder Spezialität, die besagter Schlachter beim Auswischen der Wursttheke erfunden hat? ... Comment
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