die welt ordnet sich in anderen kategorien. in laut und leise etwa. bisher meinte ich, in einer ruhigen stadt zu wohnen, 100 meter nur entfernt zum park, auf dessen wegen stille herrscht. bisher - und das weniger bewusste wahrnehmung, denn eher ein gefühl: 'ne ruhige gegend.

mit kinderwagen sinneswandel. vor der haustür gähnt ground zero: presslufthämmer, kinderschreie, rettungswagen, wo ich gehe, öffnet sich die hölle. gegenüber kleine augen, die so dringend schlafen sollen/wollen(wissensabernicht), doch stadtbahn.

es gibt zwei sorten stadtbahnen in dieser stadt, die grüne und die silberne. grün ist alt und wenig geräumig, hat aber charme und scheint recht zuververlässig. silbern eher groß und kalt und viel kaputt, großdeutscher siemens-weltausstellungs-protz, der nicht auf allen linien fährt wegen zu breit. aber leise sind sie, diese silberengel, schnurren eher, während grüne rattern, quietschen, heulen. so ordnen sich die pole neu: von silber-grün zu leise-laut. spielstaße zwar verkehrsberuhigt doch voll sirenen, räuber, straßenkinder.

und kleiner mann wirft sich im kinderwagen hin und her, ich renne schiebend unter unterführung her zwischen zwei ampelphasen, die verhindern, dass der brückenhall zur todesfalle wird, fortfährend horchend: kommt ein zug, von irgendwo ein martinshorn? vorerst geschafft, dann lkw sehr schnell und nah, weit aufgerissen beide augen, starr vor schreck, schließlich geschrei: warum, vater, nach stalingrad?!

geraume zeit schon träum ich von pazifikinseln. ohne flugzeugautomenschenfirmenlärm. nur wir und wind und kind. alle schlafend.