Samstag, 24. November 2007
Der Spatz ist auf dem Flug nach China. Ich habe sie zum Düsseldorfer Flughafen begleitet. Dann bin ich mit Jutta und Pascale chinesisch essen gegangen und zurück gefahren. Auf der Rückfahrt ist uns der Alptraum aller Bahnfahrer begegnet: Der Arschloch-Schaffner. Neben dem stummen Pflichterfüller-Schaffner (Mehrheit) und dem messiasgleich-kundenorientierten Schaffner (Lottogewinn) gibt es hin und wieder auch jenen Archloch-Typus, der sich in verschiedene Subtypen aufgliedern lässt. Unser Patient gehörte zur Gruppe der aggressiven Pedanten. Er nutzte sein überdurchschnittliches Vorschriftenwissen, um unbedarfte Bahnkunden zu demütigen. Direkt vor uns informierte er einen aufgebrachten Bahnfahrer darüber, warum er bereits auf dem Bahnsteig Fahrkarten kontrollieren darf. Im Rausch der Pflichterfüllung wendete er sich der Überprüfung unseres Schönes-Wochenende-Tickets zu und erklärte es erst einmal für ungültig (damit verschaffte er sich die notwendige Autorität für seine folgenden Ausführungen). Um den Schwarzmarkthandel einzudämmen ... BlaBlaBla - in seiner stümperhaften Schaffnerlogik führt er mir aus, warum es einem Verbrechen auf einer Stufe mit Mord und Raub glich, die Namen aller fünf der fünf erlaubten Mitreisenden auf dem Ticket einzutragen, anstatt nur einen. Er verwendete beliebte Klugscheißer-Floskeln wie "deutsche Sprache, schwere Sprache" und die glorreiche Eröffnung "lassen sie mal alles Denken aus dem Spiel, ich erkläre ihnen das jetzt", mit der er jede Form von Widerspruch im Keim ersticken wollte und in mir den sehr konkreten Wunsch weckte, diesen blasierten Lackaffen in kleine Streifen zu zerreißen und diese in einem schmutzigen Aschenbecher zu räuchern. Aus dem Augenwinkel sehe ich eine Frau Grinsen. Ihre Unterhaltung lässt sich nicht zuordnen. Vielleicht hat sie nur Freude daran, dass sie von Adolf dem Schaffner nichts zu befürchten hat mit ihrem konventionellen Ticket. Mein Einspruch, der sein wackliges Logikgebäude zum Wackeln brachte wurde mit einem autoritären "da sind sie jetzt aber sehr kontraproduktiv" und einem Drohen in der Stimme zunichte gemacht. Ich gab mich widerwillig geschlagen, da ich einsah, dass ich nichts gewonnen hätte, wenn Minderwertigkeitskomplex- Fahrkahrtenprüfer in seinem ihm rechtlich zugestandenen Strafkatalog blättern würde und einen langwierigen Prozess auslöste, der mehrere dutzend Rechtsgelehrte von wichtigen Arbeiten abhalten würde und gönnte ihm seinen armseligen Triumph. ... Comment
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