Montag, 18. November 2002
Jubeltag
Albtraumjaeger
23:57Uhr | tag: gruesse_kuesse_sauereien
Liebe Mitstreiter, sehr geehrte Auswärtige, Gelegenheitsleser, Freunde, Nutten! Gerade in Zeiten wie der unseren scheint es von Zeit zu Zeit geboten, nachgerade notwendig, innezuhalten und auf das bisher erreichte zurückzuschauen. Auf die Fährnisse des Lebens, die guten Dinge, die es gebracht hat, wie auch die bösen. Die eigenen Verfehlungen und Versäumnisse, aber auch die Leistungen, die kleinen Peinlichkeiten und Anekdoten, die unser Leben bereichert haben. Heute ist nicht irgendein Tag, kein beliebiges Datum. Heute ist der 18.11.2002, der vierte Geburtstag von Euphorika, unserer Heimatwelt! Es mag ein Zufall sein, doch scheint es mir eher eine gute Fügung, dass ich, Matze!, derjenige bin, der in diesem kleinen Beitrag auf die bisherige Geschichte unserer kleinen Insel zurückblickt. Denn auch ich war anfangs nicht mehr als ein staunender Beobachter. Es war der 19.11.98. als ich folgende Email erhielt: Hallo Matze(prost) Die Adresse lautet: www.geocities.com In Liebe ChrisTel & Kailoi Das war der Anfang. Die Adresse bei Geocities ist inzwischen leider tot (wie auch Geocities), aber Euphorika lebt weiter. (einen kurzen Abriss des ersten Jahres von Euphorika findet Ihr hier: Geschichtsfaden ) Die Herren ChrisTel und Kailoi hatten - ihres Studiums/ Lebens teilweise überdrüssig (Jura und …Kai, was hast Du gemacht, irgendwas mit nem Praktikum, oder?) - eine eigene Welt gegründet. Am 3.12.98 endlich wurde auch ich in die hehre Gemeinschaft aufgenommen, als ich folgende Mail erhielt: Kailoi und ChrisTel habe Deine Nische der Homepage schon mal ein wenig vorgewärmt, falls Du also Deinen breiten Arsch in dieses schöne Sofa drückebn möchtest, so schraub mal guste eine Konzeptgeschichte zusammen. Zuerst schau jedoch einmal vorbei und überprüfe ergötze Dich an unserem Lobeslied! Bis die Tage mit erotischen Grüßchen und seichten Lauschi-Lauschi Tuff ChrisTel Bäuschi Kailoi Meine damalige Homepage war natürlich pure Schmeichelei, so sehr, dass ich sie Euch gerade deshalb nicht vorenthalten will: Meine erste Homepage. Dann, knapp zwei Monate später, im Januar 1999, zogen wir das erste Mal um, von Geocities zu Schlund. Das Design bei Schlund war lange Zeit DAS typische Euphorika-Design: Schwarz und Neon-Blau, spartanisch und 2000-fähig. Und dort, bei Schlund, gibt es uns immer noch unter folgender Adresse: privat.schlund.de Schlund war uns ein guter (und grenzenlos billiger) Gastgeber, aber auch dort hielt es uns nicht lange. Es gelüstete uns nach Neuem, nach mehr, nach einer eigenen .DE-Domain. Wir beschafften sie uns am 27.2.1999: Euphorika.de. Damals wie auch heute unsere zweite Heimat, unser Kleinod, aber auch Stein des Anstoßes, Grund schlafloser Nächte und monatelangen schlechten Gewissens. Eine der schönsten inhaltlichen Errungenschaften der ersten Zeit war der Boston-Massacre-Boulevard mit seinen unvergesslichen Rubriken Klinik für angewandte Hirnforschung und der Alligator-Partei. Natürlich kann ich hier nicht auf alle Projekte eingehen. Erwähnt seien nur noch die Rubriken „Spassfaktorberechnung“, „Kulturknotenpunkt“ und „Grenzenlos“, unsere Seiten mit Reiseberichten, Medienkritiken und allem, was Spass macht (Frauen, Alkohol und diese Dinge eben). (Zwei Beispiele: Partykonzepte, Filme). Als Dauerbrenner bei den Zugriffen und Notanker in ansonsten absolut nicht-kreativen Zeiten (s.u.) erwiesen sich übrigens Kailois Weinrezepte. Sie hatten (und haben) immer einen Platz unter den Top-Five unserer Seitenzugriffe und sind (immer noch) auf diversen Internetseiten zum Thema „Wein“ verlinkt (Checkt’s ruhig mal bei Google). Ich weiß nicht, wie es bei anderen, nicht-kommerziellen Content-Projekten läuft, aber Euphorika hatte von Anfang an zwei Erzfeinde: Den Frühling und den Sommer! Keine Ahnung, wahrscheinlich haben wir uns von Mai bis September einfach zu viel in fremden Ländern, Freibädern und auf Grillpartys rumgetrieben, jedenfalls waren die Sommermonate seit Anbeginn eine absolute Kreativitätsbrache. Das beweist auch ein Blick auf die längere Statistik: Zugriffsberge in den Herbst-/ Wintermonaten, absolute Tiefs im Frühling und im Sommer (außerdem beweist diese Statistik, wer unsere besten [nicht einzigen!] Besucher waren. Wir. However. Nach einem Sommer voller Kreativitätstristesse (ansonsten war’s ganz cool, ich hab z.B. geheiratet) gab es die 1. Euphorische Generalreform (siehe meinen Beitrag vom 23.10.99 im Geschichtsfaden. Aus dieser Reform entstanden (von meiner Seite her) vor allem zwei Dinge: Meine erste vernünftige eigene Seite und der neue Euphorika-Service-Tempel. Diese neue Rubrik sollte der Anfang einer neuen Ära bei Euphorika sein, einer extrovertierten Strategie, neue Leserkreise zu erreichen. (Alles dumme Scheiße und völlig unrealistisch, aber ich war jung, im dritten Semester Medienmanagement und wir schrieben den Herbst 1999, den Gipfel des New-Economie-Wahnsinns.) Auch ChrisTel und Kailoi reformierten ihre Bereiche im großen Stil. Während ChrisTel Flash als neues Gestaltungsmerkmal entdeckte (erste Versuche unter www.euphorika.de ), füllte Kailoi seine Seite mit einer Reihe von Kurzgeschichten und einem neuen Navigationssystem ( www.euphorika.de ). Man kann sagen, es war die Zeit der produktiven Egotrips. Die Gemeinschaftsprojekte, darunter auch der neue Servicetempel, wurden eher vernachlässigt. Kurz: Wir lebten noch, aber die Reformen hatten die Konturen des Projektes Euphorika eher unschärfer gemacht. Dann: Der Sommer 2000. In dieser Zeit gelang des dem großen ChrisTel (Gesegnet sei Dein Name!) und dem unvergesslichen Denis mitten ins Kreativitäts-Nichts drei große Werke zu publizieren: Von ChrisTel kamen Demnächst in Ihrem Spiegel und Scheiße Versailles (Wer noch irgendwie an der absoluten Orientierungslosigkeit der Kleimann-Kinder gezweifelt hatte, war durch die Wegbeschreibung der Maren K. auf immer und ewig eines Besseren belehrt worden!). Denis beglückte uns mit seinen Gedanken zur Nacht, die – meiner Meinung nach – nicht ohne den Einfluss des Mister Jack Daniels entstanden wären. Im Herbst 2000 gab es einen neuen Anflug von Reformwillen. Das Konzept war es dieses Mal vor allem, die Gemeinschaftsprojekte zu stärken und der Page ein neues Design zu verpassen. Doch zu einer zweiten Generalreform reichte es nicht. Mein neuer Designvorschlag wurde nie umgesetzt und blieb bereits in den Anfängen stecken (sah auch scheiße aus, bin halt kein Design-Typ). Andere Bemühungen, die Seite mit Flash-Plug-ins aufzuwerten, schlugen zum Großteil fehl. Erinnert sei an dieser Stelle auch an den Gestaltungsvorschlag des Kailoi (erste Anfänge dieses Konzeptes datieren bereits vom Anfang 2000), der meinem Vorschlag zugrundelag. Zwar wurde auch er nie im vollen Umfang übernommen, brachte uns aber immerhin ein neues Logo, den neuen Euti und einige andere coole Symbole. Am 5. Februar 2001 wurde Euphorika.de für lange Zeit das letzte Mal aktualisiert. Ein neuer Designvorschlag von ChrisTel (mein Geburtstagsgeschenk, schluchz!) wurde nicht weiterverfolgt. Euphorika verkam zu einer heimlichen Ablagestelle für Studienmaterial, wurde Kurzzeit-FTP-Server für MP3s und anderen Bullshit. Irgendwann in dieser Zeit stellte Puretec seine Technik um und unser Gästebuch, der letzte Zeuge besserer Zeiten, wurde gelöscht. Herbst 2002. Ein neuer Anfang. Es hat sich gezeigt, dass Euphorika längst nicht in allem unseren Erwartungen entsprochen hat. Wir haben Unmengen an Zeit mit unserem Studium vertrödelt, haben uns ungefähr 30-mal Pulp Fiction angesehen und viel zu viele Drogen genommen. Wir leben in unterschiedlichen Städten und fahren gelegentlich zusammen in den Urlaub. Euphorika hat keine Maßstäbe gesetzt. Und trotzdem: Am 6. Oktober 2002 haben wir uns zurückgemeldet! Mit einem anfänglich ziemlich einfachen Design und seiner neuen Form: Als Weblog. Diese zweite Generalreform - ich nenne sie die Große Glogmonische Nuttenreform – gibt Hoffnung auf den Fortbestand unserer kleinen Insel im Datenmeer, auf der ein paar verlorene Seelen ausgelassen ihr Dasein feiern hinter einer toten, flimmernden Kiste. Ich freue mich auf ein weiteres Jahr mit allen Knallköppen des Glogmonischen Reiches und stoße an auf neue, bessere Zeiten. Eurer Albtraumjaeger, Matze! P.S.: Ach so, hier ist noch mein Geschenk. Eine kleine Collage der letzten vier Jahre (Anklicken zeigt das Bild in voller Größe): ... Comment
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