unbestritten: sperma ist wichtig. geschlechtliche fortpflanzung ohne sperma wäre ... kompliziert. trotzdem hat das zeug ein unglaublich mieses image.

wenn ich überlege, in welchen zusammenhängen der begriff sperma benutzt wird, geht es entweder um sexualverbrechen, um teppichflecken, oder beides. im besten fall geht's um unfruchtbarkeit.

doch wie würde es aussehen, wenn die produktion von sperma einen ähnlichen gesellschaftlichen status hätte wie der weibliche menstruationszyklus?

vielleicht gäbe es ein sonntägliches radiomagazin names SPERMA. oder in der brigitte würde einen winter lang die SPERMA-diät diskutiert bzw. die eigenSPERMA-behandlung gegen cellulite. vielleicht gäbe es auch eine von den krankenkassen anerkannte ärztliche weiterbildung zum SPERMAtologen und ernährungsberater. oder die vhs-vechta würde die onanierkurse SPERMEN 1 - 4 anbieten. unter umständen erschiene bald sogar ein bestseller mit dem titel "der mond und das SPERMA". und der stünde nicht im schmuddelregal, sondern gleich im erdgeschoss, bei den festbänden. direkt neben günter grass' "der pimmel".

andererseits würden nachmittagstalksshows vielleicht themen haben wie "ich bin pervers - ich schlucke nicht!", wo derart bekennende frauen und männer der frigidität beschuldigt würden. ein experte würde hinzugerufen, der seine neuartige remouladen-therapie anpreist.

sind solche überlegungen nur ausdruck meines tief verwurzelten menstruationsneids? vielleicht schreibt ja mal jemand ein buch darüber. SPERMAland. ich würd's vielleicht kaufen. sper'ma was neues.