Ich glaub kaum, dass solche Rede
Einen Schreiber motiviert.
Lamentieren kann doch jede
Doofe Nase, ungeniert.

L'art pour l'art nur um der Kette
Willen, das ist mir zu fad.
Tu ich lieber 'ne Boulette
Grillen. Scharf und akkurat!

Oder, wenn man Fleisch verachtet
Und das Schreiben präferiert,
Wenn man nach Gereimtem schmachtet
Hier ein Vorschlag, wenn’ pläsiert...:

Lass uns über Dichters Leiden,
Eitelkeit, Neurosen schreiben.
Jenen Drang, zu kommentieren
Jeder Kompetenz zum Trotz
Jeden Satz zu filetieren,
Mit dem Mittel scharfen Spotts.

Ganz egal, ob ernste Sachen,
Nichtigkeiten, Possen, Leid:
Über alles lässt sich lachen
Dank des Dichters Findigkeit.

Nicht um Menschen aufzuklären
Setzt der Autor Wort um Wort
Ruhm und Lob sind sein Begehren
Und sein Ziel: Verkaufsrekord!

Dann: Enttäuschung allenthalben
Wenn er unbeachtet blieb.
Nichts kann Dichters Seel' mehr salben
- Seinen eitlen Geltungstrieb -
Als ein Schwall von Kommentaren,
Als das Lob der Leserscharen,
Als der Wink mit Honoraren,
Für die Scheiße, die er schrieb.

Ach, was trieb mich armen Irren
Nur zu solchem Überschwang
Hilf doch einer! Mir entschwirren
Alle Sinne. Fühl' mich krank.

Jeder Satz: Ein zähnefletschend
Monster, das mich töten will.
Während plumpe Tatzen quetschend
Mich ersticken, schreit es schrill.