„Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher und erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.“ (Artikel 5, Allg. Erklärung der Menschenrechte)

Als Friedrich „der Große“ um 1740 beschloss „die Tortur gänzlich abzuschaffen“ hat er als Pionier einer moderneren Staatsverfassung und einer Beschneidung der staatlichen Gewalt zur Schaffung von erweiterten Bürgerrechten vielerorts Aufsehen erregt. Wenn heute, 2003, nach einer Fülle von Unrechtserfahrungen im vergangenen Jahrhundert und Diskussionen über Gegenargumente zu einem Betritt der Türkei zur Europäischen Union, prominente deutsche Politiker (nebenbei wahrscheinlich fähige Juristen) die Wiedereinführung, oder zumindest die Androhung von Folter, als legitimes Mittel der staatlichen Verbrechensbekämpfung fordern, erheben sie sich vielleicht wieder ins öffentliche Bewusstsein, aber mir wird dabei übler als nach dem Genuss von einem Liter billigstem amerikanischem Bourbon. Dynamik und Veränderung sind schön, aber von einigen Artikeln im Grundgesetz sollte man lieber seine Wichsgriffel lassen….