Die folgende Geschichte ist schon einige Jahre alt. Viel Spass beim Lesen.

Es ist immer das gleiche, wenn man etwas schreiben will, also wenn man richtig Bock hat was zu schreiben, dann fällt einem nichts ein. Dann ist man gezwungen so’n scheiß zu schreiben. Aber was soll ich machen? Nur rumsitzen und sich langweilen ist doch auch kreuzbeschissen. Ich könnte mich mit den anderen treffen, aber das mache ich ja immer und es läuft darauf hinaus, doch zumindest eine Kleinigkeit zu trinken. Ich hab ja schon genug ärger mit dem Rauchen, da kann ich so‘ne Alkoholsucht nicht auch noch gebrauchen. Schließlich hab ich nicht vor Süchte zu sammeln. Sammeln ist eh eine Sache für die ich kein wirkliches Verständnis habe. Schreiben ist immerhin etwas, um Sachen abzulassen, ohne jemanden auf den Keks zu gehen, außer man zwingt jemanden es zu lesen. Das wäre aber gemein... obwohl... nein! Das läßt Du! Schreib lieber Sachen mit Überschrift und interpretierbaren Inhalt, irgend etwas was die Leute erschaudern lässt, weil es so fatal und depressiv ist. Ich kann eh keine Komödien schreiben, weil ich gar keinen Bock auf schreiben habe, wenn ich gut gelaunt bin. Bin ich auch nie. Immer die schlechten Seiten sehen, so muß man das machen. Nie zu doll freuen, weil man doch weiß, daß es einem auch wieder schlechter gehen wird. Es muß auch solche Leute geben, die von Natur aus unter einer Unterversorgung mit Endorphinen leiden. Die Menschen die wir als naiv, oder dumm bezeichnen haben es richtig gut und eigentlich würde man sie als unbekümmert bezeichnen, wenn man nicht so verdammt neidisch wäre. Bin ich aber und deshalb sind diese Leute voll dumm. So sieht’s aus und nicht anders. Wo kämen wir denn hin, wenn wir allzeit glücklichen Menschen auch noch Bewunderung entgegen brächten? Denen scheint doch schon die Sonne aus dem Arsch, da muß man nicht auch noch eine Supernova draus machen. Die brennen einem mit ihrem strahlenden Lächeln noch das Hirn weg und nachher ist man genauso drauf. Denen sollte man mal so’n Antiantidepressionsmittel verabreichen, damit die mal wissen, was die anderen Menschen damit antun. Vor den scheiß Grinsbacken ist man ja nicht mal in OWL sicher, die gibt es ja überall. Ich bin ja schon am überlegen, ob ich nicht einfach auswandere, wo es keine Leute gibt. Scheiße geht‘s mir eh, dazu brauche ich auch nicht viel Geld. So in der Wildnis hat man dann ja auch allen Grund nicht so gut drauf zu sein, da braucht man sich auch nicht dafür rechtfertigen. Ja, ich meine, kämpf mal mit so’ner Boa um dein Abendessen! Da sacht auf einmal keiner mehr: „Lach doch mal!“. Ist ja eh keiner da. Aber nur mal angenommen man würde keinen Ärger dafür bekommen, ich würde ja schon mal ganz gerne sehen, wie so’n lustiger Mensch durch’s Raubkatzengehege spaziert, nur um mal zu gucken, ob die auch einen Königstiger plattgrinsen können. Ich seh’s ja kommen, nachher hast Du den Tierschutzbund und eine Tiertherapeutenrechnung in Millionenhöhe am Arsch. Das muß ich nicht haben. Dann doch lieber ignorieren und abwarten bis es denen mal schlecht geht, ein bißchen inneres Missionsfest feiern, nich so doll, sonst sieht man noch fröhlich aus und gutt is.