Erste Bedingung ist, in einer kleinen Stadt zu leben. Bielefeld ist da grenzwertig - ist zwar größer als ein Dorf, erfüllt in den Augen der Berliner, Hamburger und Münchner dennoch allemal die Kriterien als Kleinstadt. Für mich ein glücklicher Umstand, würde ich mir in einer Großstadt irgendwie prostituiert vorkommen. Für irgendein schemenhaftes Konzept alles aufgeben, was man ist - groß sein, weil man in einer großen Stadt lebt? Ach kommt schon Leute, was könnt ihr denn noch außer Großstädter sein? Großsprechen? Klar. Man kommt aus Bünde, das ist schon ein wichtigiges Indiz. >>>

Wichtig ist auch, nur von Dingen zu reden. Von Plänen, Wünschen, Träumen. Man sollte es unter allen Umständen vermeiden, irgendetwas davon in die Tat umzusetzen. Denn die Erfahrung des eigenen Ungenügens, des kontinuierlichen Scheiterns aufgrund hoher Ansprüche an das eigene selbst und sich zu allem Überfluss dessen auch noch bewusst sein... Das ist dann schon wieder ein großartiges, weil absolut paradoxes Gefühl. Ich bin großartig, weil ich weiß, dass ich es nicht bin. Jetzt brennt, ihr Modepuppen, ihr Popstars und Trendsetter! Verdampft, ohne je die Tiefe eines Gedankens kennengelernt zu haben. Ich wünsche Euch eine tiefere Erkenntnis. Ihr würdet vor Staunen Eure gepiercten Mäuler nicht mehr zukriegen. Kleinstadtpoeten haben kein Ziel. Sie sind hilflos, hoffnungslos, auf unterhaltsame Art und Weise deprimierend. Ja, so ist das, gut, dass wir darüber gesprochen haben.