Heute morgen auf dem Weg in die Uni wurde ich von einer roten Ampel zum Warten gezwungen. Schwitzend, aber übermüdet und glücklich schweifte mein Blick nach rechts. Input! Ein Vorzeigedeutscher im Unterhemd (inklusive Wanne), Shorts und Badeschlappen mit Tennissocken trieb seine Heckenschere (Modell Schwanzverlägerung) durchs Blattwerk.

 Ich wollte gerade noch rüber rufen: "Na, schlechten Sex gehabt, die letzten 50 Jahre?", als ich mir vor lachen fast in die Hose gemacht hätte.

Ca. 2 Meter neben Karl-Jürgen stand eine, vermutlich seine, Alte. Diese Vorzeigedeutsche mit rosa Shorts, weißem Top, ohne BH, obwohl sie 2 gebraucht hätte und einer Kiste zum reintreten gab sich ebenfalls voll und ganz der Pflege der geliebten Hecke hin. Nur das Karl-Jürgen ihr als Werkzeug eine vergleichsweise kleine Gartenschere in die Hand gedrückt hatte, mit der sie nicht etwa die Feinarbeit oder schwierige Stellen abdeckte, sondern ebenfalls stoisch die Hecke auf Linie zu bringen versuchte.

Welch wunderbarer Kampf der Geschlechter beim Zügeln der Naturgewalten.

Ich liebe solche Augenblicke in den sich die ganze Schönheit unserer Gesellschaft so aufdrängt.

...

Fiktive Szene:

Beim Abendbrot um 18.00 Uhr.

(Küche, Tisch, Eckbank, Brot, Fleisch, mehr Fleisch, Bier)

Karl-Jürgen: "Hammwa richtich wat jeschafft, wa?. (Kauend und schmätzend) Aber in der Zeit, wo du da 4, 5 Äste ab hattest, da hab ich die halbe Hecke alleine geschnitten."

Elfriede: "Häähn."

Karl-Jürgen: "Da sitzt richtich wat hinter, da wemsich dir alled mit weg!" (Kratzt sich ausgiebig im Genitialbereich)

Elfriede: "Häähn."

Karl-Jürgen: "Jetzt hat endlich diese Wullackerei´n Ende. (Furzt) Damals, da hab ich mit diese scheiße Handschere Stunden dabeigesessen, die alte Scheiße. Hol ma noch wat von der Blutwurst und bring´n nen Bier mit, oder ne, bring die Kiste weg, heute Abend zieh ich mir mal richtig die Glocke zu, nach dem anstrengenen Tach." (Furzt und rülpst zeitnah, vorbei der Furz am Ende durch das Rülpsen überlagert wird)

Elfriede: "Häähn."