Die ganze Stadt kannte den Mann mit dem unmodisch karierten Mantel. Herr Wallstedt stand auf einer Brücke, die sich nicht darüber beschwerte. Ein Stein fiel ins Wasser und kam nicht mehr zurück. Es musste in Gedankenlosigkeit geschehen sein. Für gewöhnlich schätzte Herr Wallstedt Steine sehr. Sie hatten einen gefestigten Charakter und eine bewundernswerte Geduld. Er rief den Stein verzweifelt, viele Male. Die Leute sahen ihn an. Die Wellen, welche Zeugen waren in diesem Fall, flüchteten in alle Richtungen und verschwanden, als wollten sie nichts mit der Sache zu tun haben. Herr Wallstedt ging nach Hause, beschämt und betrübt. Er fühlte sich wie die Autos, die auf der Straße vorbeifuhren. Denn die meisten von ihnen hatten ein schlechtes Gewissen. In seiner Wohnung hatte er keine Dinge, denn Wallstedt legte großen Wert auf sein Privatleben. Wenn er sich abends auf den Parkettboden zum schlafen legte, wünschte er der Tür, den Wänden und allem anderen eine gute Nacht. Die Leute lachten oft, wenn sie Herrn Wallstedt sahen. Sein Arzt sagte, es handle sich um Animismus und für sein Alter sei das ungewöhnlich. Ob er nicht wisse, dass kein Gegenstand etwas sagen könne, fragte er Wallstedt. Der antwortete ihm, es sei doch nicht verwunderlich. Ob der Herr Doktor sprechen würde, wenn er wüsste, dass ihm niemand zuhört. Man verschrieb ihm Tabletten. Doch diese machten einen hinterlistigen und verräterischen Eindruck. So verstaute Herr Wallstedt sie in einer vertrauenswürdigen Kiste im Keller, wo sie mit den anderen Pillen, Kapseln und Tinkturen ein berauschendes Fest feiern konnten, wenn ihnen danach zumute war.