Auf der einen Seite möchte ich die Welt bereisen, auf der anderen zuhause bleiben. Woher nimmt man die Energie, außergewöhnliches zu leisten? Und was macht das eine zu etwas besonderem und lässt das andere als unscheinbar erscheinen? Ich sitze im Rechenzentrum der Universität. Ein ungemütlicher Ort, diese Uni, aber der Rechnerraum besonders. Hier etwas Geistreiches auszubrüten gleicht dem Versuch, sich in der Gefriertruhe aufzuwärmen. Man ist hier, weil man süchtig vom Internet ist. >>>

Ich überlege kurz, ob ich aufstehen und schreien soll: "Ihr seid doch alle süchtig vom Internet!". Zweifele, nee, bin wie immer zu feige. Irgendwo im Rechnerraum sitzen immer Chinesen. Ich finde Chinesen cool. Ihre Internetseiten sind ganz anders. Klar, die Schriftzeichen sind ganz anders. Aber die Farben sind auch krass. Ich finde, das hat immer sowas verschwörerisches. Inmitten von Leuten sitzen, die keine Ahnung davon haben, was Du da gerade liest. In China kann man angeblich bis zu 8 Jahren in den Knast kommen, wenn man die falsche Internetseite liest. Egal. Ich bin heute etwas unsortiert, aber nicht unzufrieden. Ich werde morgen noch mal versuchen, etwas geistreiches aufzuschreiben.