> 4) Stelle Fragen - Wenn Du Dich für andere interessierst
> (oder es glaubhaft vortäuschen kannst), öffnen sie sich
> Dir und beginnen, Dir zu vertrauen.

Ein guter Tipp. Das mach ich aber schon. Zwinge mich immer wieder, andere nach ihren langweiligen Lebensgeschichten zu fragen. Was sie so machen. Was sie so mögen. Als ob mich das interessieren würde. Nicht die Bohne. Wirklich interessante Leute erzählen sowieso von allein. Weil sie wissen - weil Ihnen schon tausend Schleimer erzählt haben! - dass sie interessant sind. Weil sie sich gar nicht vorstellen können, dass irgendwer den Bericht von ihrem letzten Amazonastripp nicht total abgefahren findet. Sehr unsympathisch, diese interessanten Menschen.

Man sollte sich wirklich mal fragen, warum einige Menschen so viele interessante Dinge erleben. Meine Hypothese: Weil sie wenig Lebenskompetenz besitzen aber viel Kompetenz darin, diese Behinderung auszugleichen. Die interessanten Dinge erlebt man doch gerade dann, wenn man in die Scheiße gefallen ist und sich da wieder rausziehen muss. Wenn man 'ne Iranerin angegrabbelt hat und dann für den Vater 'ne verdammt gute Ausrede braucht. Wenn man eine wichtige Kuchenzutat vergessen hat und den Teig dann als Spachtel verwendet. Wenn man sich die letzte Gebrauchtwagengurke hat andrehen lassen und das Ding dann seinen Kumpels als Oldtimer verkauft.

Ich rede mir ein, dass ich auf sowas verzichten kann. Vielleicht gibt es eine bessere Strategie, um Freunde zu finden: Zufall. Zufällig zwei- dreimal zusammen abstürzen gibt z.B. Geprächsstoff für 3-4 Jahre Freundschaft. Zufällig in der selben Gegend wohnen mit niemand anderem zum Spielen begründet lebenslange Freundschaften. Zufällig im gleichen Zugabteil sitzen neben einer penetrant furzenden Seniorin, sowas kann zusammenschweißen.