Über Alkohol gibt es viele interressante Dinge zu wissen, gibt es.

Geschichtlich gesehen war Alkohol die Strategie der Menschen im europäischen Raum, bakteriell unbedenkliche Getränke zu erzeugen - natürlich, ohne eine Kenntnis von Mikrobiologie zu haben. Im asiatischen Raum wurden eher Heißgetränke aus Wasser und Kräuterextrakten verwendet, um Keimbelastungen zu entgehen. Eine vielleicht klügere Vorgehensweise, die erklären hilft, warum Asiaten entwicklungsbiologisch gesehen weniger Alkohol vertragen als wir hier, was aber nicht als Nachteil gesehen werden sollte.

Alkohol ensteht bei der Verarbeitung von Zucker durch Hefepilze. Ein Prozess, der zum Beispiel auch in Brotteig stattfindet. Während aber beim Brot eher das bei der Gärung entstehende Kohlendioxid von Interesse ist, das den Teig auflockert, und der Alkohol bei der Hitze des Backvorgangs (etwa bei 78 Grad Celsius) verfliegt, ist das bei alkoholischen Getränken eher umgekehrt.

Die klassischen alkoholischen Getränke sind Bier und Wein, wobei das Bier wesentlich älteren Ursprunges ist. Die Ägypter hatten die Bierherstellung schon in wesentlichen Zügen entwickelt, Wein kam erst später im griechisch-römischen Kulturgeflecht dazu.

Seitdem gibt es eine unüberschaubare Vielfalt an alkoholischen Getränken. Neben unzähligen Gärungsprodukten aus unzähligen Zucker oder Stärke enthaltenden Pflanzen (alle Arten von Getreide und Obst und sogar einige Gemüsearten könnten hier genannt werden), sind auch deren Destillate gebräuchlich. Bei den Destillaten gibt es weiterhin Sonderformen, die sich durch besondere Lagerung (z.B. durch Oxidation, z.B. Sherry) und/oder Zusatz von Frucht- oder Kräuterextrakten und/oder Zucker auszeichnen.

Die Wirkung von Alkohol variiert stark, je nachdem, wie resistent der Stammbaum ist, dem man angehört, was nicht bedeutet, dass die schädlichen Auswirkungen der Substanz bei der resistenteren Gruppe geringer wären. Das Spektrum reicht von Entspannung und leichter Senkung von psychischen Hemmungen bis hin zu dem Verlust von wesentlichen Körperfunktionen und Gedächtnisverlust im andern Extrem.

Zwischen genialer Idee und totalem Verlust der Selbstbeherrschung bietet Alkohol in etwa die Bandbreite, die man zwischen Genie und Wahnsinn ansiedelt. Bleibt zu hoffen, dass jeder für sich den goldenen Mittelweg findet...