Ab jetzt täglich auf RTL2: Bosbach, wie ich die Republik abschaffe!

Folge 1 : Mein "patriot act"
Folge 2 : Wie verbrenne ich das Grundgesetz
Folge 3 : Demagogie leicht gemacht
Folge 4 : Stammtischparolen für Fortgeschrittene
Folge 5 : Es war nicht alles schlecht, damals.

tbc...

Dieser Text enthält immer noch viel weniger Beleidigungen als nötig.

obwohl ich herrn ströbele oft nich aufs fell gucken kann, hat er eben das richtige gesagt. keine gesetzliche regelung. folterverbot. basta. und natürlich nickt bosbach dazu. muss er ja, als demokrat. und zwei sätze später kommt er wieder mit sätzen wie: "man muss aber auch mal an die opfer denken". nur so dahin gesagt, aber ohne die konsequenzen zu formulieren. was sind denn die konsequenzen? doch foltern? "nein", sagt bosbach, "das habe ich nicht gesagt". kommt dann mit den extrembeispielen. stellen sie sich vor, 1000 leute könnten gerettet werden, wenn... ja, wenn.
gesetze sind nur wörter leute. einfach nur wörter. seht es ein, immer wieder werden menschen zwischen die mühlen dieser wortketten geraten, weil das leben eben nicht einfach ist, wenn man sich nur an die wörter in den roten dicken büchern hält. was, wenn diese wortketten eigentlich sehr brauchbar sind und den wahrscheinlich besten normenkatalog bilden, den wir uns momentan ausdenken können und in einzelnen fällen trotzdem menschen dastehen und nicht in einklang mit diesem normenkatalog handeln können?
ändern wir dann das gesetz? sind wir bereit, das dilemma des einzelnen durch eine blankovollmacht für die masse zu lösen?

im gegensatz zu vielen idealisten halte ich dinge wie das folterverbot, das verbot der todestrafe, die gleichberechtigung aller menschen etc. nicht für etwas umunstößliches, von gott gegebene gesetze oder dinge, die "von natur aus" richtig sind. aber sie haben sich in vielerlei hinsicht bewährt, helfen, das gesellschaftliche zusammenleben auszupendeln. und helfen mir dabei, nicht entscheiden zu müssen, wer denn vielleicht weniger wert ist als ich, oder wen man unter umständen vielleicht doch ein klitzekleines bisschen foltern darf. wäre schwer, so ein leben, in dem ich mir darüber jeden tag gedanken machen müsste.

die diskussion um den so genannten "folterfall" wirkt auf mich wie meine erste reaktion auf die mitteilung meines mathelehrers, division durch null sei nicht definiert. als ich fragte, warum, sagte er, das sei einmal so vereinbart worden. nachdem für mich damit die innere logik der mathematik zusammengebrochen war, merkte ich nach einiger zeit, dass es trotzdem ganz nützlich sein kann, sich ein wenig damit zu befassen. um protzentrechnung zu können zum beispiel, oder um statistische testverfahren anwenden zu können. trotz dieser nicht definierten division durch null war mathe ziemlich hilfreich. und zwar nicht, weil sich die mathematik geändert hatte, sondern ich meine einstellung dazu.

irgendwer sollte sollte vielleicht mal hingehen und den leuten erklären, dass es mit den gesetzen auch so ist. obwohl, immer noch hört man von rechtsreferendaren, die, nach gründen für ihre berufswahl gefragt, antworten: weil ich die gerechtigkeit liebe.

Ihr Text enthält deutlich mehr Beleidigungen über W. Bosbach als nötig, trotzdem, ich habe die Sendung auch gesehen und möchte Ihnen da mal vorsichtig zustimmen. Manchmal sind mir die Maßstäbe mit denen in der CDU offenbar gemessen wird auch nicht ganz klar. Und diese Kampfrhetorik hasse ich sowieso.

Für einen Ministerposten käme er eh nicht in Frage, habe ich (ich meine in der Welt) gelesen. Das Urteil war: "Intellektuelles Leichtgewicht"

... hör einfach auf damit. das scheint dich krank zu machen.