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Wo ich derzeit wieder viel lesen muss, ist es mir gestern wieder aufgefallen: es ärgert mich unheimlich, wenn ich mir Bücher aus der Bibliothek leihe und feststellen muss, dass irgendein degeneriertes Stück Mensch darin herumgemalt hat. Damals in der Stadtbibliothek haben sie wenigstens bei der Rückgabe der Bücher einmal durchgeblättert. Die Buchschänder waren schon in frühen Jahren aktiv. Sie brachten es zum Beispiel fertig, aus Comicbüchern einzelne Bilder auszuschneiden oder den Zeichnungen ihre eigenen, stumpfen Wachsmalstiftlinien hinzuzufügen. Ich habe in der letzten Zeit (übrigens unabhängig von der wissenschaftlichen Disziplin, der das Buch zuzuordnen war) so gut wie kein Buch mehr in der Hand gehabt, in dem nicht unterstrichen, eingekreist, angestrichen oder am Rand notiert wurde. Da macht es meiner Meinung nach keinen Unterschied, ob Bleistift oder Kugelschreiber verwendet wurde. Die gemeinen Buchschänder scheinen ihre Tat ohnehin mit solcher Kraft und Selbstverständlichkeit auszuführen, dass man die Linien immer sehen können wird. Bücher bekrickeln ist eine Form von Respektlosigkeit. Ein Ausdruck von Egozentrismus. Kein Gedanke daran, dass jemand anderes das Buch zu einem anderen Zweck benötigen könnte - überhaupt daran, dass Bücher ein konstanter Datenspeicher sein sollen, der (bei pfleglicher Behandlung) Ewigkeiten überdauern kann. Nein, da drücken sich die Kurzstreckendenker und Mitten-auf-dem-Flur-Stehenbleiber aus. Man wundert sich, dass sie sich nicht mitten in die Bücherei stellen und auf den Teppich scheißen.

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Das folgende Lesezeichen fand ich in einem Band der gesammelten Werke von Thomas Mann, die ich vor einiger Zeit für drei Euro auf dem Flohmarkt gekauft habe. Die Bücher selbst, so musste ich später feststellen, haben eine schlechte Zeit hinter sich. Vermutlich sind sie auf einem Dachboden gelagert worden und waren dort extremen Umwelteinflüssen ausgesetzt. An der Sammelbox aus grauem Hartplastik klebte ein Stück Mahagonifurnier. Der Kasten muss also lange auf einem Schreibtisch oder in einem Regal gestanden haben. Die Taschenbücher gehen jedenfalls aus dem Leim. Das ärgert mich ein bisschen - nicht sehr, nur soweit man sich für drei Euro eben ärgern kann.

Das Lesezeichen selbst schließt den Kreis. Kündet es doch wie die geschundenen Bücher von einer dunklen Vergangenheit ...

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Ich kaufe recht häufig gebrauchte Bücher. Auf dem Flohmarkt und in Gebrauchtwarenläden findet man so manchen Klassiker zu schockierend niedrigen Preisen und kann so eine ganze Reihe von Vorteilen für sich in Anspruch nehmen: man spart Geld, während man sich weiterbilden und sein Bücherregal mit beeindruckend wirkenden, alten Schinken vollstellen kann.

Aber das ist es eigentlich nicht ,worauf ich hinauswollte.

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Wie Herr ChrisTel neulich ganz richtig bemerkte, hat unser weblog mittlerweile eine Komplexität erreicht, bei der man problemlos in alle möglichen Richtungen zu eigenen Artikeln verlinken kann. Diese Idee aufgreifend - und weil ich gerade in den älteren memos herumgestöbert habe, eröffne ich das topic "Lesezeichen".

Hier möchte ich hin und wieder nach Stichworten oder Themen geordnete Sammlungen von Links zu Euphorika-memos zusammenstellen. Die Links sind kommentiert und komfortabel. Wenn Ihr mögt, tut es mir gleich. Die Lesezeichen sind übrigens von allen Schreibberechtigten erweiterbar. Wenn also jemand von Euch beim Stöbern auf ein vergessenes memo stößt oder eines zum oben genannten Thema schreibt, kann er es hier einfügen. Viel Spass auf dem Nostalgie-Trip...

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