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mit sechs in der ersten klasse, wann denn sonst? nein, kein wunderkind. affe konnte ich schon und meinen namen. nur das s immer spiegelverkehrt. schreiben. und das das lesen? kurz danach wohl. es gab ein buch in schreibschrift über irgendeinen schäbbigen hund, der weggelaufen war. ein hausboot kam vor und ein feldweg.

alsbald wurde ich reichlich mit büchern versorgt. sogar in die leihbücherei ging ich und holte mir meine ersten enid-blyton-bücher ab und meine ersten mahngebühren. die „geheimnis-um“-reihe las ich ein einer woche in den herbstferien. zwei bücher am tag. freunde traf ich keine in dieser woche. falls doch, sind sie gelöscht. mit sicherheit waren sie mir lästig.

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In melancholischen Momenten lese ich die Definition des Rechtsbegriffs "Fliegende Bauten" im Lexikon nach: "Fliegende Bauten sind bauliche Anlagen, die geeignet und bestimmt sind, an verschiedenen Orten wiederholt aufgestellt und zerlegt zu werden. Beispiel: Zirkuszelte, Jahrmarktsbuden, Toilettenwagen, Karusselle." Die Worte verbreiten eine unverantwortliche Traurigkeit. Aufbauen. Zerlegen. Weiterziehen. Wehmut kann man erzeugen, indem man in New York herumsitzt und sich nach der Beschaulichkeit eines deutschen Provinzstädtchens sehnt. Aber man kann auch an seinem Heimatort herumsitzen und sich nach der weiten Welt da draußen verzehren. Das Ziehen im Bauch bleibt das Gleiche. Jeder Schritt, den wir tun oder unterlassen, wird begleitet vom leisen Getrappel unendlich vieler Schritte, auf die wir für immer verzichten. Leben ist ein permanentes Vergehen und erhält seinen Rhythmus von der Hintergrundmusik des Wunsches nach Dauerhaftigkeit. Wir können einer Heimat zustreben oder der Fremde, wir können der Melancholie die verschiedensten Namen geben - festhalten wird uns nichts von alldem. [...] Vielleicht haben wir eines Tages keine Lust mehr, uns wie Zirkuszelte zu benehmen. Dann werden wir einen Ort suchen, an dem wir bleiben. Auch das würde ich nicht die Wiedererrichtung einer verlorenen Heimat nennen. Sondern die Gründung eines Hauptquartiers.

Juli Zeh, Fliegende Bauten, in: Alles auf dem Rasen

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bis ich dich finde

Albtraumjaeger 23:22Uhr | tag: Pretending to be... erudite

heute fertig gelesen. als ziemlich unkritischer fan war ich froh, dass es so lang ist (1140 seiten). hätte aber vielleicht auch 600 seiten kürzer sein können ;) trotzdem: lesen. beste stellen: briefe an dermatologin, die die große liebe hätte sein können.

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Intellekt

Kailoi 20:59Uhr | tag: Pretending to be... erudite

Wir haben schon lange nicht mehr über Bücher gesprochen. Was lest ihr so? Oder welche Bücher liegen auf Eurem Nachttisch und flüstern IIIICHH IIIICH!!!!

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Le dictateur et le hamac

Albtraumjaeger 11:30Uhr | tag: Pretending to be... erudite

Dies könnte also die Geschichte von Manuel Martins Pereira da Ponte werden, dem an Agoraphobie leidenden Diktator und Weltenbummler, der wie so viele andere sein Kleingaunerdasein hätte in Europa beenden können, der jedoch seinem Schicksal entgegeneilte, weil ihn die Gewissheit umtrieb, dass dort in Teresina, wo er einen Doppelgänger zurückgelassen hatte, der ihm in allem glich, gegenwärtig seine eigene Karikatur regierte. (S. 54)

Man schreibt, um sich loszuwerden, aber im Wunsch, gelesen zu werden, ein Widerspruch, dem sich nicht entkommen lässt. Es ist, als ertrinke man und schreie: "Guck, Mama, ich schwimme!" Diejenigen, die das Authentische am lautesten anheulen, stürzen sich mit Kopfsprung aus dem fünfzehnten Stock: "Seht, ich bin ganz ich!" Und diejenigen, die vorgeben, nur für sich zu schreiben (zum Beispiel ein Tagebuch), steigern den Traum, Autor und Leser zugleich zu sein, bis ins Lächerliche. (S. 307)

Daniel Pennac, Der Diktator und die Hängematte, 2005, Kiepenheuer & Witsch Unsägliches Cover, aber ein wunderbares Buch.

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Eos/Tithonus

Anonymus 21:11Uhr | tag: Pretending to be... erudite

Manchmal lassen sich traurige Wahrheiten am besten mit romantischen Erzählungen vermitteln.

[Und mit 'Eos' ist hier ausnahmsweise nicht ChrisTels oder meine Kamera gemeint.]

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Albtraumjaeger 12:15Uhr | tag: Pretending to be... erudite

Neues von Uns Uwe Tellkamp. Hört sich schlimm an.

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Kometen

Anonymus 15:08Uhr | tag: Pretending to be... erudite

»Ich lehne die Stirn ans Fenster und beobachte, wie sich mein Atem an der Scheibe niederschlägt und wieder verschwindet. Durch den Nebel verliert alles an Kontur. Sogar die Farben werden mild, und ich frage mich, ob ich nicht doch ein Glückspilz bin, die nächsten Monate in einem weichgezeichneten Film zu verbringen, der mich nichts mehr angeht.«

(Stefan Beuse)

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Zur Entstehung von G.A.S.

Albtraumjaeger 16:16Uhr | tag: Pretending to be... erudite

Für Fans von Matt Ruff ein sehr interessanter Text.

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