(und.. fest-...ge-...klopft! tasch-...en-...tuch...heraus und...blank-...po-...liert!)

nicht leicht, sich noch zu konzentrieren auf diesem kunstledernen monstrum im treppenhaus eines gelben schuhkartons sitzend, ständig schwäbische reisegruppen grüßend. stand gerad noch zwanzig minuten im stockdunklen zimmer 306, um b punkt b die angst vorm schlaf in dieser gelben hölle zu nehmen, in der umtobt vom rauschen des abendlichen straßenlärms versteckt im schrank der teufel wohnt. meine augen gewöhnen sich nur langsam an das gelbe kunstlicht und als ich sehen kann, wird mir bewusst, dass ich die bessere orientierung mit der wahrnehmung von tausend dekosünden zu bezahlen hab. tine hitler, denke ich, gehört geplatzt. (weiterlesen)

wir schreiben das jahr 2007 und hundert jahre früher wurde der geboren, zu dessen ehren sich nun die verwandtschaft sammelt. ich allein darf in der gelbnis bleiben, baby hüten, überleben. dieses wochenend vielleicht und ein paar jahre bonus. was mehr ist, als der sippenrest erhoffen kann bei hundert jahren dia-abend, halleluja. ist sonst sehr nett, der jubilar, und äußest rüstig, wie man sagt, nur alt.

vor 13 jahren wurde ich ihm vorgestellt. der neue (erste, einzige;) der enkelin und schon am ersten abend referat über den widerstand im dritten reich, den nahen osten, martin luther, volksschulrollenspiele während draußen weltkrieg tobte (nr.1 natürlich: "komm mal karl, du bist jetzt serbien."). und alles messerscharf analysiert. (die liebste hatte ihm erzählt, dass im geschichts-lk das dritte reich behandelt wird und montag schon klausur.)

nun 100 und er existiert mit einer penetranz, die ihres gleich sucht. auch seine liebste hat ihn schließlich ziehen lassen, vor nun zwei jahren als sie starb mit 97, "karl, ich geh schon vor". es wird erzählt, dass sie im frühjahr '72 dem ehemann, dem alten schwäb'schen pfarrer, mal ein schnippchen schlug, als sie mit frühlingsblumen "spd" im garten säte. und damals war er bereits 65, die zeit, als er, der frisch gebackne pensionär, der bisher stets im pfarrhaus wohnte, sein erstes eigenheim erbauen ließ.

ihn hats gefreut als er in diesem jahr erleben konnte, dass wir den kleinen b punkt b zur taufe brachten und bei aller skepsis vor dem ritual und dieser religion wars das schon wert, den alten und den kleinen nachmitags zu sehen. es gibt ein photo, beide nas' an nase lachend, bei dem ich denke: tine hitler hat noch lange nicht gewonnen.

polierter tag. doch noch geglänzt.