... Link (3 Kommentare) ... Comment

seit heute ist es amtlichgeritzt: unsere kleine, geile firma gibt es auch im nächsten jahr. sitze mit einem glas warmen, billigen proseccos am schreibtisch und wundere mich über meine begeisterungsfähigkeit.

eigentlich müsste jetzt im hintergrund greg porter sein "liquid spirit" singen. guck, hat schon angefangen.

vielleicht wird ja doch alles gut.

... Link (1 Kommentar) ... Comment

an einem guten mittwoch bin ich abends um zwanzig nach sieben am ostbahnhof. ich gehe runter zum subway und bestelle ein footlonghoneyoatveggiepatty zum mitnehmen. ich ziehe am automaten vor gleis 1 das ticket, gehe zu gleis 7 bis runter zu abschnitt g, wo ich zeitgleich mit dem zug ankomme. ich setze mich in den letzten wagen, lege das sub vor mich auf den tisch und entferne das von soße eingeweichte papier. sobald der zug anfährt, beiße ich in das sandwich, so dass teile des salates und der soße hinten herausgequetscht werden und auf das einschlagpapier tropfen. am alex ist die eine hälfte aufgegessen, zwischen friedrichstraße und hauptbahnhof die zweite. während der zug in den hauptbahnhof einrollt, landet das papier im tischmülleimer.

zwanzig minuten später, hinter spandau, gibt das handy endgültig auf, nach funksignalen zu suchen. ich beginne zu lesen und schaue das erste mal in wolfsburg wieder aus dem fenster, irritiert, dass der mittellandkanal einen eigenen fernbahnhof hat. die letzte halbe stunde freue ich mich auf meine familie.

auf dem weg vom bahnhof fahre ich an den mädchen am straßenstrich vorbei, die immer frieren und mich, den erdkundelehrerhaften fahrradfahrer mit der roten outdoorjacke keines blickes würdigen. immer frage ich mich, welcher bombenangriff, welche tektonische verschiebung wohl nötig wäre, um unsere verschiedenen welten miteinander zu verschränken.

ich öffne das eisentor zum garten und betrete das haus durch den bereits verschlossenen hintereingang. der briefkasten ist leer, schließlich ist jemand zu hause. dennoch schaue ich jedes mal hinein. das licht hinter der wohnungstür verspricht mir das erste gespräch seit stunden. nie gehen wir vor mitternacht schlafen.

... Link (4 Kommentare) ... Comment

Mit einer alten Dame im Zugabteil gesessen. Konservativ-Christliche Fundamentalistin, für die "Hitler aber immer Österreicher" geblieben ist. Untergang des Abendlandes, die Türken, deutsche Werte, der Herr Guttenberg, ehrliche Haut, die Wehrmacht, Drückeberger, die SED, Rückrad, Islamisierung, alle gleich, der Grieche, die gute alte D-Mark. Habe ihr mit dem Koffer geholfen.

... Link (2 Kommentare) ... Comment

... Link (4 Kommentare) ... Comment

haltestelle st. pauli. direkt beim verlassen der station lacht uns das riesenrad an. wir laufen eine große runde, essen den perfekten mais mit butter, die beste riesenbratwurst, gebrannte mandeln (noch warm), trinken malzbier und schauen auf den autoscooter, in dem alle brav im kreis fahren. wir überlegen, ob wir in eine der schwingend gelagerten zentrifugen steigen wollen. unsere wahl fällt auf das riesenrad, um unsere große runde auf einer anderen raumachse zu wiederholen.

anschließend fahren wir zur station sternschanze und schlendern zwischen den schaufenstern voller kreativität, den bars voll gemütlicher ecken und der belebenden mischung aus chaos und chance herum. wir essen soja-eis mit exotischen aromen. dort ist auch meine überraschung versteckt: das restaurant eines bekannten koches. unser tisch ist als einziger mit einer weiß-rot karierten tischdecke bedeckt. wir essen fantastisch, unterhalten uns großartig und beschließen solche tage häufiger zu erleben.

ich erzähle meiner frau von dieser rubrik und dass, wenn es einen polierten tag gibt, wir ihn heute erlebt haben. sie fragt, ob ich das schreiben werde. und das versprechen habe ich gerade eingelöst.

... Link (0 Kommentare) ... Comment

es gibt so tage, da hilft nur barry manilow

... Link (0 Kommentare) ... Comment

... Link (1 Kommentar) ... Comment

Heute hat Schwiegervater China Geburtstag. Wir haben ihm zwei schicke Polohemden geschenkt und die Tochter, von der sie das nicht kennen, kocht heute Klassiker der chinesischen Küche.

Vor dem Küchenfenster bietet sich dem Betrachter ein voller Regenbogen an. Das Wetter schwankt zwischen Sonne und Regen, wie das Leben selbst. Wunderschön. Ich überlege kurz, ob ich die Kamera herhole und ein Panoramabild schieße. Entscheide mich dagegen, weil mir das zehn Minuten Bildbearbeitung erspart. Manche Dinge soll man für sich behalten und genießen. Die Schwiegermutter sagt "hen piauliang" - sehr schön. Die Gattin fragt "Du weißt, dass das von GOTT kommt?". Ich spare mir meine spärlichen Kenntnisse über optische Effekte in der Atmosphäre und frage zurück "Und, was will er uns damit sagen?". "Nichts", antwortet sie. Das kann ich akzeptieren. Danke, Gott. Beeindruckende Leistung.

... Link (2 Kommentare) ... Comment

Kleiner Tipp: Wenn sie mal eine der Pinakotheken in München besuchen möchten, richten Sie es so ein, dass Sie an einem Sonntag da sind.

... Link (0 Kommentare) ... Comment