Eben, bevor ich mich auf den Weg zur Universität gemacht habe, habe ich mir noch etwas Zeit genommen und sie in die Tasche von dem Ledermantel getan, den ich anzog, falls es regnete, was es nicht tat. Ich habe einen Reißverschluß an der besagten Tasche. Die Zeit konnte also nicht entweichen.

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Es geht mir sehr gut, denke ich so und finde es schade, dass ich ausgerechnet heute niemandem begegne, der mich fragt, wie es mir so geht. Dann hätte ich es gesagt und es wäre wahr gewesen und nicht einfach so dahingesagt.

Ich habe die Zeit jetzt hervorgeholt. Sie liegt schimmernd neben dem Bildschirm. Sie scheint mich höflich anzulächeln, fragend. "Was hast Du mit mir vor?" Scheint sie zu fragen. Ist es nicht gewohnt, so da zu sein und nicht benutzt zu werden, nicht dringend gebraucht, vermisst oder gar verschwendet.

Ich habe sie hergebracht, um mit ihr und ein paar Worten zu spielen. Ich wollte einen unterhaltsamen Moment erzeugen, so wie ich das manchmal gerne tue. Besonders, wenn es etwas Wichtigeres zu tun gäbe. Für einen unterhaltsamen Moment braucht man nicht mehr und nicht weniger als ein paar Worte und etwas Zeit.

Die Zeit vor mir glitzert, nimmt einen angewiderten grünlich-grauen Popelfarbton an. "So ein pathetischer, sentimentaler, kitschig-kindischer Scheiß", war die ungesprochene Botschaft - aber ich habe es gehört. Denn hier ist es still. Die Zeit scheint sich gefangen vorzukommen, eingezwängt zwischen meiner Ruhe und Geduld. Sie wabert etwas, ist aufgeregt, verzweifelt. Dann mischt sich ein roter Schleier in ihr Gewand. "Und wo ist Dein Ziel? Was soll Dein unterhaltsamer Moment bewirken? Wie viel wirst Du schätzungsweise damit verdienen? Und wer sollte sich dafür interessieren?"

Die Worte sind fast greifbar - schimmernde Zeit, so ein Blödsinn. Wer hat die Zeit so verdorben, aus ihr gar einen Kapitalisten gemacht? Du bist ein Spinner, geh zum Arzt. Ah, da habe ich die Zeit enttarnt als Phantasie. War garnicht da, nur Zynismus und ein bisschen Selbstverschaukelung.

Im Grunde ist es egal. Natürlich ist es besser, wenn es jemandem gefällt, wofür ich diesen Augenblick verwendet habe. Das wäre wohl dann auch das Ziel, genau das wollte ich bewirken und es wäre auch mein ganzer Lohn. "Pff", machte das Schimmern und war weg. "Bestellt er jetzt Komplimente im Internet?" - sagt der Zynismus und humpelt davon. "Ich glaube, er hat sich nur einen Moment Zeit genommen. Das ist alles"

Wer das Letzte gesagt hat, das habe ich nicht erkannt. Wenn ich es mir so recht überlege, dann schätze ich mal, das war auch ich.