Montag, 18. November 2002
Jubeltag
Albtraumjaeger
23:57Uhr | tag: gruesse_kuesse_sauereien
Liebe Mitstreiter, sehr geehrte Auswärtige, Gelegenheitsleser, Freunde, Nutten! Gerade in Zeiten wie der unseren scheint es von Zeit zu Zeit geboten, nachgerade notwendig, innezuhalten und auf das bisher erreichte zurückzuschauen. Auf die Fährnisse des Lebens, die guten Dinge, die es gebracht hat, wie auch die bösen. Die eigenen Verfehlungen und Versäumnisse, aber auch die Leistungen, die kleinen Peinlichkeiten und Anekdoten, die unser Leben bereichert haben. Heute ist nicht irgendein Tag, kein beliebiges Datum. Heute ist der 18.11.2002, der vierte Geburtstag von Euphorika, unserer Heimatwelt! Es mag ein Zufall sein, doch scheint es mir eher eine gute Fügung, dass ich, Matze!, derjenige bin, der in diesem kleinen Beitrag auf die bisherige Geschichte unserer kleinen Insel zurückblickt. Denn auch ich war anfangs nicht mehr als ein staunender Beobachter. Es war der 19.11.98. als ich folgende Email erhielt: Hallo Matze(prost) Die Adresse lautet: www.geocities.com In Liebe ChrisTel & Kailoi Das war der Anfang. Die Adresse bei Geocities ist inzwischen leider tot (wie auch Geocities), aber Euphorika lebt weiter. (einen kurzen Abriss des ersten Jahres von Euphorika findet Ihr hier: Geschichtsfaden ) Die Herren ChrisTel und Kailoi hatten - ihres Studiums/ Lebens teilweise überdrüssig (Jura und …Kai, was hast Du gemacht, irgendwas mit nem Praktikum, oder?) - eine eigene Welt gegründet. Am 3.12.98 endlich wurde auch ich in die hehre Gemeinschaft aufgenommen, als ich folgende Mail erhielt: Kailoi und ChrisTel habe Deine Nische der Homepage schon mal ein wenig vorgewärmt, falls Du also Deinen breiten Arsch in dieses schöne Sofa drückebn möchtest, so schraub mal guste eine Konzeptgeschichte zusammen. Zuerst schau jedoch einmal vorbei und überprüfe ergötze Dich an unserem Lobeslied! Bis die Tage mit erotischen Grüßchen und seichten Lauschi-Lauschi Tuff ChrisTel Bäuschi Kailoi Meine damalige Homepage war natürlich pure Schmeichelei, so sehr, dass ich sie Euch gerade deshalb nicht vorenthalten will: Meine erste Homepage. Dann, knapp zwei Monate später, im Januar 1999, zogen wir das erste Mal um, von Geocities zu Schlund. Das Design bei Schlund war lange Zeit DAS typische Euphorika-Design: Schwarz und Neon-Blau, spartanisch und 2000-fähig. Und dort, bei Schlund, gibt es uns immer noch unter folgender Adresse: privat.schlund.de Schlund war uns ein guter (und grenzenlos billiger) Gastgeber, aber auch dort hielt es uns nicht lange. Es gelüstete uns nach Neuem, nach mehr, nach einer eigenen .DE-Domain. Wir beschafften sie uns am 27.2.1999: Euphorika.de. Damals wie auch heute unsere zweite Heimat, unser Kleinod, aber auch Stein des Anstoßes, Grund schlafloser Nächte und monatelangen schlechten Gewissens. Eine der schönsten inhaltlichen Errungenschaften der ersten Zeit war der Boston-Massacre-Boulevard mit seinen unvergesslichen Rubriken Klinik für angewandte Hirnforschung und der Alligator-Partei. Natürlich kann ich hier nicht auf alle Projekte eingehen. Erwähnt seien nur noch die Rubriken „Spassfaktorberechnung“, „Kulturknotenpunkt“ und „Grenzenlos“, unsere Seiten mit Reiseberichten, Medienkritiken und allem, was Spass macht (Frauen, Alkohol und diese Dinge eben). (Zwei Beispiele: Partykonzepte, Filme). Als Dauerbrenner bei den Zugriffen und Notanker in ansonsten absolut nicht-kreativen Zeiten (s.u.) erwiesen sich übrigens Kailois Weinrezepte. Sie hatten (und haben) immer einen Platz unter den Top-Five unserer Seitenzugriffe und sind (immer noch) auf diversen Internetseiten zum Thema „Wein“ verlinkt (Checkt’s ruhig mal bei Google). Ich weiß nicht, wie es bei anderen, nicht-kommerziellen Content-Projekten läuft, aber Euphorika hatte von Anfang an zwei Erzfeinde: Den Frühling und den Sommer! Keine Ahnung, wahrscheinlich haben wir uns von Mai bis September einfach zu viel in fremden Ländern, Freibädern und auf Grillpartys rumgetrieben, jedenfalls waren die Sommermonate seit Anbeginn eine absolute Kreativitätsbrache. Das beweist auch ein Blick auf die längere Statistik: Zugriffsberge in den Herbst-/ Wintermonaten, absolute Tiefs im Frühling und im Sommer (außerdem beweist diese Statistik, wer unsere besten [nicht einzigen!] Besucher waren. Wir. However. Nach einem Sommer voller Kreativitätstristesse (ansonsten war’s ganz cool, ich hab z.B. geheiratet) gab es die 1. Euphorische Generalreform (siehe meinen Beitrag vom 23.10.99 im Geschichtsfaden. Aus dieser Reform entstanden (von meiner Seite her) vor allem zwei Dinge: Meine erste vernünftige eigene Seite und der neue Euphorika-Service-Tempel. Diese neue Rubrik sollte der Anfang einer neuen Ära bei Euphorika sein, einer extrovertierten Strategie, neue Leserkreise zu erreichen. (Alles dumme Scheiße und völlig unrealistisch, aber ich war jung, im dritten Semester Medienmanagement und wir schrieben den Herbst 1999, den Gipfel des New-Economie-Wahnsinns.) Auch ChrisTel und Kailoi reformierten ihre Bereiche im großen Stil. Während ChrisTel Flash als neues Gestaltungsmerkmal entdeckte (erste Versuche unter www.euphorika.de ), füllte Kailoi seine Seite mit einer Reihe von Kurzgeschichten und einem neuen Navigationssystem ( www.euphorika.de ). Man kann sagen, es war die Zeit der produktiven Egotrips. Die Gemeinschaftsprojekte, darunter auch der neue Servicetempel, wurden eher vernachlässigt. Kurz: Wir lebten noch, aber die Reformen hatten die Konturen des Projektes Euphorika eher unschärfer gemacht. Dann: Der Sommer 2000. In dieser Zeit gelang des dem großen ChrisTel (Gesegnet sei Dein Name!) und dem unvergesslichen Denis mitten ins Kreativitäts-Nichts drei große Werke zu publizieren: Von ChrisTel kamen Demnächst in Ihrem Spiegel und Scheiße Versailles (Wer noch irgendwie an der absoluten Orientierungslosigkeit der Kleimann-Kinder gezweifelt hatte, war durch die Wegbeschreibung der Maren K. auf immer und ewig eines Besseren belehrt worden!). Denis beglückte uns mit seinen Gedanken zur Nacht, die – meiner Meinung nach – nicht ohne den Einfluss des Mister Jack Daniels entstanden wären. Im Herbst 2000 gab es einen neuen Anflug von Reformwillen. Das Konzept war es dieses Mal vor allem, die Gemeinschaftsprojekte zu stärken und der Page ein neues Design zu verpassen. Doch zu einer zweiten Generalreform reichte es nicht. Mein neuer Designvorschlag wurde nie umgesetzt und blieb bereits in den Anfängen stecken (sah auch scheiße aus, bin halt kein Design-Typ). Andere Bemühungen, die Seite mit Flash-Plug-ins aufzuwerten, schlugen zum Großteil fehl. Erinnert sei an dieser Stelle auch an den Gestaltungsvorschlag des Kailoi (erste Anfänge dieses Konzeptes datieren bereits vom Anfang 2000), der meinem Vorschlag zugrundelag. Zwar wurde auch er nie im vollen Umfang übernommen, brachte uns aber immerhin ein neues Logo, den neuen Euti und einige andere coole Symbole. Am 5. Februar 2001 wurde Euphorika.de für lange Zeit das letzte Mal aktualisiert. Ein neuer Designvorschlag von ChrisTel (mein Geburtstagsgeschenk, schluchz!) wurde nicht weiterverfolgt. Euphorika verkam zu einer heimlichen Ablagestelle für Studienmaterial, wurde Kurzzeit-FTP-Server für MP3s und anderen Bullshit. Irgendwann in dieser Zeit stellte Puretec seine Technik um und unser Gästebuch, der letzte Zeuge besserer Zeiten, wurde gelöscht. Herbst 2002. Ein neuer Anfang. Es hat sich gezeigt, dass Euphorika längst nicht in allem unseren Erwartungen entsprochen hat. Wir haben Unmengen an Zeit mit unserem Studium vertrödelt, haben uns ungefähr 30-mal Pulp Fiction angesehen und viel zu viele Drogen genommen. Wir leben in unterschiedlichen Städten und fahren gelegentlich zusammen in den Urlaub. Euphorika hat keine Maßstäbe gesetzt. Und trotzdem: Am 6. Oktober 2002 haben wir uns zurückgemeldet! Mit einem anfänglich ziemlich einfachen Design und seiner neuen Form: Als Weblog. Diese zweite Generalreform - ich nenne sie die Große Glogmonische Nuttenreform – gibt Hoffnung auf den Fortbestand unserer kleinen Insel im Datenmeer, auf der ein paar verlorene Seelen ausgelassen ihr Dasein feiern hinter einer toten, flimmernden Kiste. Ich freue mich auf ein weiteres Jahr mit allen Knallköppen des Glogmonischen Reiches und stoße an auf neue, bessere Zeiten. Eurer Albtraumjaeger, Matze! P.S.: Ach so, hier ist noch mein Geschenk. Eine kleine Collage der letzten vier Jahre (Anklicken zeigt das Bild in voller Größe): ... Link (4 Kommentare) ... Comment
Froschkoenig und Maennerherrschaft – Eine Analyse. Fast von Christa Wolf
Albtraumjaeger
18:58Uhr | tag: Stories Matze!
Folgendes Histörchen existiert zwar schon seit einiger Zeit, wurde aber bisher nicht veröffentlicht. War wahrscheinlich auch besser, aber was soll's. Ich will schließlich Euphorika nicht verwaisen lassen... Leer und grausam starren sie mich an. Hier wird es geschehen. Hier geschah es immer wieder. Die goldene Kugel vor meinem inneren Auge rotiert, wird größer, drohend, spricht, ächzt mit seiner Stimme: Kassandra, Prinzessin Trojas. Ich übergebe mich, es wird dunkel. Der Ball ist ein Geschenk des Königs, der mein Vater war. Zu groß, um ihn mit einer Hand zu fassen, zu schwer, ihn lang zu tragen, ein gutes Geschenk die Tochter zu bändigen. Symbol unserer Macht soll er sein; ganz aus Gold, besetzt mit grünen Perlen aus dem Amazonenreich. Du sollst ihn nehmen, Kassandra, ihn hüten und bewahren, er steht für das Schicksal Deines Volkes. Aus dem warmen Schoß der Mutter, die mich Umsicht und Barmherzigkeit lehrte, wurde ich den Armen des Vaters zugetrieben. Gerechtigkeit und Verantwortung waren seine Reden, männliche Reden. Ich stieß ihn über die Stadtmauer. Den Ball. Doch Poseidon hatte seinen Willen gegen seine Stadt gerichtet und den Ball Achill, dem Vieh in die Hand gegeben. Dies ist der Schlüssel von Troja. Ich bereute den Verlust des Balles nicht, aber die Amazonenkönigin war tief verzweifelt, als ich der Verbündeten Trojas meine Tat gestand. Damit, sagte sie, hast Du Dein Volk getötet. Der König wird ihn wiederhaben wollen. Er wird erbost sein über Deine Verantwortungslosigkeit der Stadt gegenüber und Deinen Ungehorsam gegen ihn. Ich hatte sie nie so gesehen, sie war gebrochen bis ins Herz. Ich beschloss, den Ball zu suchen, wenn nötig bei der Suche zu ertrinken, so liebte ich die Amazonenkönigin. Doch war gerade die Belagerung in ihr siebtes Jahr gegangen und der König hatte einen Ausfall gewagt, um sich mit seinen Verbündeten im Norden zu besprechen. Da trat Achill, das Vieh, alleine, ohne Waffen an die Stadtmauer, die Kugel in der Hand. Wie ich gehört habe, hat Prinzessin Kassandra ihr Spielzeug verloren. Wie ich weiter gehört habe, sucht sie schon seit Jahr und Tag danach, da sonst ihr Vater sie blenden lässt und in den Tempel verbannt. Sieh her Kassandra, Prinzessin Trojas. Ich habe Deinen Ball gefunden und ich gebe ihn zurück. Was willst Du, Bestie? entgegnete ich, die ich noch ein Kind war vor drei Jahren. Mach die Tore auf, lass meine Armee in den Palast und ergib Dich, brüllte er mir hämisch entgegen, die ich mit meinen Brüdern an der Mauer stand. Doch das hat Zeit, zunächst soll Hektor, der Held Trojas, meine Blutgier stillen. Er schleuderte den Ball über die Mauer und traf Hektor, meinen Heldenbruder an der Schläfe, so dass er niederfiel und von der Mauer stürzte. Das Schicksal war besiegelt Kassandra, Prinzessin Trojas. Der Ball droht blutbeschmiert. Heute bezahle ich meine Schuld. Ich habe gewarnt, den Götzen nicht in die Stadt zu holen. Doch der König, der mein Vater war, ließ im Taumel die Tore einreißen. Sie kommen. Die Stadt brennt und Achill ist lange tot. Doch seine Rächer töten im Blutrausch. Der König steht mit blutigem Schwert an der Tür, seine Augen glänzen fiebrig. Er faselt: Wir werden siegen. Agamemnon, Achills Rächer, wird hingestreckt von meiner Hand. König, sage ich, Vater. Wir werden untergehen. Ich hatte den Ball weggeworfen. Er war zu schwer. Jetzt ist er mit Blut besudelt. Achill hatte ihn. Er bricht zusammen. Du Schlange, dann empfang das Schicksal, dass der Mörderin Trojas zusteht. Die Tür wird aufgestoßen. Agamemnon. Kassandra, ich komme, deine Schulden einzutreiben. Der König bricht zusammen. Nimm sie. Ich kenne sie nicht. Ich muss mich übergeben. Die Löwenköpfe sind vorüber. Der Wagen rollt zur Burg hinauf, ein Dolch blitzt. Mein Dolch. Er wird bald keine Macht mehr haben über mich. ... Link (0 Kommentare) ... Comment
Kalt wie Metall
Kailoi
00:42Uhr | tag: Dunkle Stunden
Vitamin C Was ist eigentlich, wenn eine Schlange sich aus Versehen selbst beißt? Würde sie an ihrem eigenen Gift sterben? Vermutlich nicht. Die Natur sorgt schon dafür, dass sich ihre Geschöpfe nicht so einfach selbst vernichten. Oder besser gesagt: Ein Wesen, dass sich selbst vernichten könnte, würde recht bald vom Antlitz der Erde verschwunden sein. Ich weiß nicht einmal mehr, wie ich auf diese bescheuerte Frage gekommen war. Mein Magen knurrt. Das ist nicht ungewöhnlich denn ich habe seit zwei Tagen nichts mehr gegessen. Nur Leitungswasser getrunken. Davor hatte ich noch Butterkekse und ein Glas Saure Gurken. Ich war recht sparsam. Die Vorräte hatten sehr viel länger als einen Monat gehalten. Aber jetzt war der unvermeidliche Zeitpunkt nah, an dem ich es wieder tun musste. Es ist nicht mehr so schlimm wie früher, als ich noch in den Supermarkt gehen musste und an all diesen überflüssigen Dingen vorbeigehen musste, die mir in ihrer verspielten und glückverheißenden Sinnlosigkeit den Magen umdrehten. Damals musste ich mir noch diese von hirnloser Freude verzerrten Gesichter ansehen, wie sie Blumenvasen in Trendfarben begutachteten oder schreiend bunte Windspiele aus Pressholz für ihren Garten in Erwägung zogen. Diese Gespenster, diese verlorenen Seelen erhofften sich ein bisschen Glück durch den Kauf von sinnlosem Scheiß, den sie einige Wochen lang verstauben ließen und dann in einer Schachtel im Keller aufbewahrten oder am Besten gleich wegschmissen. Sie machten mich traurig, diese Leute, die Kerzen in der Form von Pinguinen oder lachenden Sonnenblumen kauften. Sie bereiteten mir gleichzeitig Kummer und Wut, weil sie sich über den niedrigen Preis freuten, ihnen aber scheißegal war, dass in Taiwan ein Kind höchstens zwanzig Jahre alt wurde, weil es zwanzig Stunden am Tag Salatschüsseln aus Tropenholz mit giftigem, apfelgrünen Lack bemalen musste. Aber in erster Linie hatte ich Angst vor den Leuten, die so etwas kauften. Und ich sah, wie sie mich überrascht, fragend oder verächtlich ansahen, weil ich den elektrischen Sandwichtoaster im Sonderangebot bewusst ignorierte. Ich hatte dann eine Zeit lang meine Lebensmittel in kleinen Tante-Emma-Läden eingekauft, weil ein großer Teil dieses Wahnsinns dort nicht herrschte und wenn, dann in kleinerem Maßstab. Eines Tages hatte ich dann in einem dieser kleineren Läden ein handgemaltes Schild gesehen, auf dem stand: Ab einem Wahrenwert von 50 DM liefern wir frei Haus. Darunter war eine Telefonnummer. Es klappte ganz gut. Nach einer Weile hatte ich eine Liste zusammengestellt, die exakt meine Versorgung für einen Monat sicherte. Gut, am Anfang hatte ich einige Lebensmittel wegschmeißen müssen, weil sie zu schnell verdorben waren. Das Geheimnis bestand darin, gegen Ende des Monats mehr Konserven zu verwenden. Mein Magen knurrt. Ich ging die einzelnen Posten auf der Liste durch. Drei Dosen Ravioli, zwei Dosen Linseneintopf,… - in letzter Zeit fühlte ich mich nicht besonders gut, vom Hunger jetzt mal abgesehen. Hatte ich keine ausgewogene Ernährung? Vielleicht fehlte ja irgendetwas. Vielleicht sollte ich mehr Vitamine zu mir nehmen. Gemüse? Nein. Salat? Wäre innerhalb weniger Tage hinüber. Äpfel vielleicht. Klar, die würden sich bei richtiger Lagerung eine Weile halten. Ich fügte meiner Liste also Äpfel hinzu. Nun kam der wirklich schwierige Teil. Ich nahm den Hörer ab. Die Leitung war frei und pfiff mir ihren alptraumhaften Ton in die Ohren. Ich wählte die Zahlenkombination, die ich zwar mittlerweile auswendig kannte, die ich aber immer noch von dem zerknitterten Zettelchen ablas, auf dem ich sie einst notiert hatte. Ich achtete darauf, dass ich die Tasten des Telefons richtig herunterdrückte und in der Leitung ein bestätigender Knacklaut zu hören war. Einmal hatte ich mich verwählt und die Person am anderen Ende hatte sich nur mit „Ja?“ gemeldet. Ich hatte etwa die Hälfte meiner Liste durchgegeben, da hatte die Stimme mich über meinen Irrtum aufgeklärt. Ich hasse Menschen, die sich nur mit „Ja?“ melden am Telefon. Als ob die ganze, verdammte Scheißwelt sie an ihrer Stimmer erkennen müsste oder sie sich nicht vorstellen konnten, dass jemand sich nicht ganz sicher sein könnte, ob er richtig verbunden war. Ich hasse auch Leute, die einen Riesenspaß daran haben, wenn jemand einen Fehler macht und demjenigen das ganz langsam unter die Nase reiben. Es klingelte jetzt am anderen Ende der Leitung und mein Puls beschleunigte sich spürbar. „Discountmarkt Brillmann, guten Tag. Was kann ich für sie tun?“ Die Stimme war neu. Es war eine junge, weibliche Stimme. Aber ich war richtig verbunden. „Ja g-guten Tag. Klehwe am A-Apparat. Ich wollte eine Bestellung aufgegeben.“ „Dasselbe wie immer?“ Diese Frage war ungewöhnlich. Normalerweise gab ich meine Liste immer Posten für Posten durch. „Ja, schon. Wie kommt es, dass sie wissen, was ich das letzte Mal bestellt habe?“ „Wir haben jetzt einen Computer. Der zeigt mir, was sie bisher bestellt haben. Wird jetzt alles noch viel schneller und zuverlässiger. Wunder der Technik, und so.“ „Na schön. Sagen sie, haben sie Äpfel?“ „Ja klar. Golden Delicious, Granny Smith oder Boskop?“ „Ich kenne mich mit Äpfeln nicht so gut aus. Welche haben denn am meisten Vitamine?“ „Das kann ich ihnen auch nicht sagen. Wollen sie eher mehlige, säuerliche oder süße Äpfel?“ Ihre Stimme klang jetzt etwas gereizt. Ich spürte, dass ich ihre Geduld bereits überstrapaziert hatte und hätte am liebsten das Apfelprojekt aufgegeben. Ich hatte aber beim Besten Willen keine Idee, wie ich aus der Sache wieder herauskommen sollte. „Äh säuerlich k-klingt gut. Was kosten die?“ „Zwei neunundvierzig das Kilo.“ Die Antwort war mehr ein Seufzen. Sie musste mich für den letzten Idioten unter der Sonne halten. „Ich nehme ein halbes Kilo.“ „Das geht leider nicht. Granny Smith und Boskopp sind in Zwei-Kilo-Beutel verpackt. Wenn sie nur ein halbes Kilo wollen, müssen sie Golden Delicious nehmen. Zwei neunundachtzig das Kilo.“ Eine Schweißperle lief an meiner Stirn herunter. Das Herz schlug mir bis zum Hals hinauf. Sie fragte sich genau wie ich wahrscheinlich gerade, was ich da tat. Wären wir Menschen nicht so degeneriert und verkümmert, müssten wir nur zum nächsten Apfelbaum gehen, einige davon pflücken und hätten die Sache hinter uns. Stattdessen führen wir ein nervenaufreibendes Gespräch über Verpackungsgrößen. „Ich nehme die Säuerlichen im Zwei-Kilo-Beutel für demnach vier achtundneunzig. Danke das wär?s.“ „Der Bote kommt dann um siebzehn Uhr. Ist ihnen das recht?“ Niemand weiß, was passiert wäre, wenn es mir nicht recht gewesen wäre. Aber in ihrer Stimme lag etwas, das nahe legte, dass es etwas schlimmes sein musste. Etwa zwei Stunden lang wischte ich staub, reinigte den Teppich und putzte die Fenster. Nur für den Fall, dass der Bote in meine Wohnung kommen würde, was er zum Glück nie tat. Um viertel vor fünf setzte ich mich vor der Eingangstür hin und lauschte. Eine halbe Stunde später hörte ich die Tür unten aufgehen. Schwere Schritte auf den steinernen Stufen des Treppenhauses kündeten davon, dass jemand etwas schweres trug und sich nicht besonders viel Mühe gab, leise zu sein. Alles sprach dafür, dass es der Bote war. Ich sah durch den Türspion und erkannte einen jungen Mann, der einen blauen Plastikkorb trug. Noch bevor er klingeln konnte, öffnete ich die Tür. Ich genoss seine überraschte Miene. Man muss immer die Oberhand behalten, bei diesen Kurierleuten. „Ich habe sie schon im Treppenhaus gehört. Sie sind neu in diesem Job, nicht wahr? Hier ist der leere Korb vom letzten Mal. Sie bekommen dann Achtundfuffzig Zweiunddreißig, stimmt `s? Hier haben sie sechzig, stimmt so. Und vielen Dank für das Herauftragen.“ Dieser Text kam von mir wie aus der Pistole geschossen. Ich hatte ihn genau einstudiert. Hätte der Bote irgendetwas gesagt, wäre ich vermutlich sofort gestorben. Einmal hatte ein sehr unangenehmer Typ sich darüber beschwert, dass ich ihm kein Trinkgeld gegeben hatte. Seitdem runde ich den Betrag immer auf. Dieser Bote war allerdings froh, dass ich bezahlt hatte und zu überrascht, um unfreundlich zu sein. Er wünschte mir einen guten Tag und machte sich aus dem Staub. Zucker Es klingelte an meiner Tür. Erst erschrak ich, weil ich den Ton gar nicht mehr kannte. Ganz zu schweigen davon, dass ich eigentlich niemanden erwartete. Ich ging zur Tür und sah durch den Spion. Dort stand eine junge Frau, die ich nicht kannte. Ich ließ die Sicherheitskette vorsichtshalber an der Tür, als ich sie öffnete. Man hört heutzutage ja viel von Trickbetrügern und Räubern und wenn ihr muskelbepackter Kumpane neben der Tür hervorgesprungen kam, so konnte er die Tür nicht aufreißen und mir ein Messer ins Gesicht rammen. „Ja?“ „Guten Tag. Ich wollte mich nur vorstellen. Mein Name ist Gabi Willmer und ich bin in der Wohnung hier gegenüber eingezogen.“ Ah, sie war das also. Ich hatte in der vergangenen Woche gehört, wie sie mit ihren jungen Freunden Möbel durch das Treppenhaus getragen hatte. Die Studenten hatten dabei sehr ausgiebig und laut darüber diskutiert, wie man diese handwerkliche Herausforderung ihrer Meinung nach am Besten meistern könne und hatten sich dann für die ungünstigste und lautstärkste Methode entschieden. Ich hatte die ganze Zeit im Flur meiner Wohnung gesessen und mich geärgert. Ich hatte mir ausgemalt, wie die Klugscheißer rückwärts die Treppe runtersegeln würden und ihre Köpfe und Hälse von schweren Möbelstücken zerquetscht würden. Nun stand diese hübsche, kleine Frau vor mir und lächelte mich von unten her an. Sicherlich wollte sie Sympathie in mir wecken, damit sie den einen oder anderen Gefallen von mir erbitten könnte, weil ich ja insgeheim hoffen würde, dass ich dann mit ihr ficken darf. Das durfte natürlich in Wirklichkeit nur der muskulöse Sportstudent, der in den Reihen ihrer männlichen Dienstleister eben die Aufgabe hatte, gut auszusehen und ihre körperlichen Bedürfnisse zu stillen. Ich weiß nicht, was sie von mir erwartete, vermutlich eine Geste der Anerkennung und Bewunderung – so wie sie es sicherlich gewohnt war. „Willkommen in der Hindenburgstraße 9a.“ Mit diesen Worten schloss ich die Tür. Ich hatte eigentlich gehofft, dass meine Botschaft deutlich gewesen wäre, dass die Kleine sich um ihren Kram kümmerte und mich in Ruhe ließ. Aber vermutlich hatte ich an ihrem Selbstbewusstsein gekratzt, weil ich nicht vollkommen begeistert und entgegenkommend auf ihren Besuch reagiert hatte. Auf jeden Fall klingelte es etwa zwei Wochen später an meiner Tür. Da stand sie wieder, mit einer Kaffeetasse in der Hand. Wenn sie mir jetzt eine alte Tasse schenken wollte, würde ich ihr vermutlich das Nasenbein brechen. Ich öffnete die Tür. „Entschuldigen sie, wenn ich störe. Ich backe gerade einen Kuchen und habe gerade gesehen, dass mir der Zucker ausgegangen ist. Könnten sie mir vielleicht eine Tasse voll ausborgen?“ Soso. Sie versuchte also, mir die naive, kleine Hausfrau vorzuspielen. Vielleicht wollte sie auch nur einen Kuchen backen - vielleicht deutete ich schon viel zu viel in ihr schlichtes Verhalten hinein. Aber ich frage mich, wie man so bescheuert sein kann, einen Kuchen zu backen, ohne sich zu vergewissern, dass man alle Zutaten da hat? Selbst, wenn es einem passieren kann, dass man annimmt, man hätte von etwas noch genug, und dann ist es durch einen Zufall leer. So etwas ist entweder ein altmodischer Annäherungsversuch oder ein Eingeständnis von Unkoordiniertheit. Und wenn sie keinen Zucker mehr hat, dann muss sie eben auf ihren Kuchen verzichten. Aber das geht ja nicht. Heute will ja niemand auf etwas verzichten. Wie auch immer. Eigentlich hätte ich das ganze Unternehmen aus Prinzip nicht unterstützen sollen. Aber dann hätte sie mich vermutlich für ein vollkommenes Arschloch gehalten und wäre entweder noch aufdringlicher oder hinterhältig geworden. Ich nahm die Tasse aus ihrer Hand, sorgfältig darauf achtend sie nicht zu berühren und ging in meine Küche. Als ich die Tasse mit Zucker fast bis zum Rand füllte, um sicherzugehen, dass sie nicht wiederkommen würde, hörte ich ihre Stimme, aus dem inneren meiner Wohnung. „Eine hübsche Wohnung haben sie.“ Diese Person hatte doch tatsächlich gewagt, hereinzukommen! Diese Studenten kennen einfach keine Umgangsformen. Diese fetten, verwöhnten Wohlstandskinder brabbeln nur noch von Kommunismus und achten weder Privatsphäre noch Eigentum. Beinahe hätte ich ihr die Tasse gegen den Schädel geschleudert, aber ich beherrschte mich. Ich beherrschte mich gewaltig. „Bitte sehr.“ „Oh, danke. Sooo viel. Ich revanchiere mich, versprochen.“ Die Art und Weise, wie sie versuchte, niedlich zu sein, machte mich beinahe rasend vor Wut. Sie dachte vermutlich, dass ich mich zu Tode freute, weil sie sich irgendwie revanchieren wollte. Dass ich mir schon die wildesten Abenteuer ausmalen würde, wie sie gedenkt, mir die großzügige Zuckerspende zu vergelten. Wie sie mit den Augen rollte und einen kleinen Knicks machte – ja sie war ohne Zweifel ein schönes, fröhliches Mädchen. Voller Glückseligkeit und Optimismus. Zum Kotzen. Ich lächelte möglichst charmant, weil mir nichts mehr einfiel und versuchte, gelassen zu wirken. „Na ja, ich geh? dann mal wieder rüber. Ist echt nett hier, bei Ihnen. Wenn ich mich vernünftig eingerichtet habe, müssen sie mal vorbeikommen, auf ?ne Tasse Kaffee.“ „Ich trinke keinen Kaffee.“ Für einen Augenblick wirkte sie ernsthaft verblüfft. Ja beinahe erschrocken. Konnte es sein, dass jemand ihrem unglaublichen Charme wiederstehen konnte? Vielleicht würde sie jetzt durchdrehen, oder so. „Aber auf eine Tasse Tee würde ich mich überreden lassen.“ Und Lächeln. Auch sie lächelte. Vielleicht war sie wirklich naiv. Mag sein, dass sie in ihren jungen Jahren wirklich noch keinem schlechten Menschen begegnet war. Als sie gegangen war, setzte ich mich für einen Moment auf den Teppich. Ich habe Bauchschmerzen. Eine ganz dezente Übelkeit, seit einer Weile. Gerade so, dass man keinen Appetit auf irgendetwas hat. Ich mache mir eine Dose Ananas auf. Dann schließe ich die Tür zu meiner kleinen Werkstatt auf. Eisen Der Hausmüll war ein echtes Problem. Der Verpackungsmüll zwang mich regelmäßig, meine Wohnung, ja sogar das Haus zu verlassen Ich litt unermessliche Qualen, wenn ich die Müllbeutel zu den großen Containern an der Straße brachte. Ob ich nun im Treppenhaus jemandem begegnete, der Wert auf ein kleines, belangloses Gespräch legte, oder ob ich auf der Straße von irgendeinem Köter angefallen würde. Irgendetwas konnte immer passieren. Ich hatte mir angewöhnt, den Müll um zwei Uhr morgens herunterzubringen. Erfahrungsgemäß war das der Zeitpunkt, an dem die wenigsten Leute unterwegs waren. Außerdem faltete ich Kartons und solche Dinge immer zusammen, so dass sie kaum Platz einnahmen. Ich reinigte die Verpackungen auch ein wenig, damit sich kein Schimmel darin bilden konnte. In diesem Verhalten unterschied ich mich vollkommen von den anderen Bewohnern des Hauses. Nicht nur, dass sie die Verpackungen nur lose in die Müllbeutel steckten, so dass am Ende sogar Müllbeutel vor den Containern aufgetürmt wurden, der Müll zersetzte sich zudem aufs widerlichste zu allerhand ekelhaften Aromen. Als ich auf die Idee mit den Dosen kam, verringerte sich meine Müllmenge auf ein verschwindend geringes Maß. Auf diese Weise musste ich relativ selten den Weg zu den Containern antreten. Es war gut, mit Metall zu arbeiten. An Tagen, an denen ich nichts Feinsinniges schaffte, zerschnitt ich die Dosen mit Blechschere und Eisensäge. Im Laufe der Zeit hatte ich mir eine kleine Metallwerkstatt eingerichtet. Meine fertiggestellten Arbeiten ruhten auf Regalen, die ich in der Werkstatt angebracht hatte: Ein kleine Häuschen, Bäume und einige Fahrzeuge hatte ich bisher gebastelt. Zur Zeit baute ich einen 1909er Rolls-Royce Silver Ghost im Maßstab eins zu zehn. Das Aufwendigste waren die Kotflügel und ich hämmerte schon eine Weile daran herum, um die Form perfekt nachzuahmen. Als das Telefon klingelte, hämmerte ich vor Schreck eine Beule in eine der Seitentüren. Warum nur, dachte ich, war in der letzten Zeit hier so viel los? War ich, ohne es zu wissen, vielleicht irgendwie berühmt geworden oder so was? Ich nahm den Hörer ab. „Klehwe?“ „Hallo, hier ist Michael. Na, habe ich Dich überrascht?“ „D-das kann man wohl sagen.“ „Hör mal, ich rufe an, weil ich ein kleines Treffen veranstalten wollte. So auf die alten Zeiten, Du verstehst. Markus kommt und – ach Du wirst ja sehen. Ich wollte Euch alle in mein kleines Ferienhaus im Norden einladen. Na, was hältst Du davon?“ „Wie geht es Rita?“ „Rita? Nun, sie ist jetzt in Kassel und macht da was mit Mode. Wir telefonieren hin und wieder miteinander. Was machst Du eigentlich so?“ „Ich bin … arbeitslos.“ „Oh, hey, vielleicht könnte ich mich mal in meiner Firma umhören. Die haben bestimmt was für jemanden wie Dich. Ich bin im Import-Export-Geschäft. Ganz große Sache. Unterhaltungselektronik, Du verstehst? Mensch, das wäre doch ein Knaller: Wir beiden Knallköppe in einer Firma. Oder?“ „Du, ich muss jetzt auflegen. M-mein Termin beim Arbeitsamt ist in einer halben Stunde und ich darf den Bus nicht verpassen.“ „Klar, also ich…“ Ich legte den Hörer auf und rannte ins Bad. Etwa eine halbe Stunde lang kotzte ich mir die Seele aus dem Leib. Längst, als ich schon nichts mehr im Magen hatte, kotzte ich noch krampfhaft Galle und das Wasser, das ich mir in den Kotzpausen eingeflösst hatte. Dieser Betrüger, dieser Wichser! Als ob ich nur im schlimmsten Alptraum daran dachte, an seiner Angebertour teilzunehmen. Der gute Michael wollte mal zeigen, was er sich so zusammengegaunert hatte. Dazu wollte er seine vermeintlichen Freunde einladen, die er um Strich und Faden beschissen hatte. Natürlich würden sie sofort anbeißen, wenn er seinen Wohlstand erwähnte. Und dann würden sie ihm alle auf die Schulter klopfen, weil er ja eine so geile Sau ist. Und Rita? Die hatte er mittlerweile abgeschrieben. Was für ein Verbrecher. Ich hatte sie damals geliebt, vergöttert! Mit kleinen Schritten war ich auf sie zugegangen, hatte vorsichtig versucht, ihr Herz zu erobern. Und dann war dieser aufgeblasene Ficker gekommen und hatte sie mir weggenommen. Nicht, weil er sie geliebt hatte. Nur, weil ihm gerade danach war, und weil es kein Problem für ihn darstellte. Oh wie ich diesen dreckigen Hund hasste! Wie ich sie alle hasste! Wie gut, dass ich sie los war. Wie Schade, dass sie mich verfolgten. Ballaststoffe
Ich fühle mich nicht gut. Ich habe Schmerzen im ganzen Körper. Vergangene Nacht habe ich von meiner Nachbarin geträumt. Sie war in meinem Wohnzimmer und saß auf meiner Couch. Ich hatte Kaffee da und kochte eine Kanne nach der anderen. In der ganzen Wohnung lag der bittere, saure Geruch von Kaffee. Ich hatte die ganze Zeit auf sie eingeredet und sie hatte sich irgendwie seltsam auf meinem Sofa geräkelt. Dann bin ich aufgewacht.
Gestern ist mir schwindelig geworden und mir war einen Augenblick lang schwarz vor Augen geworden. Ich bin dann auf dem Fußboden meines Wohnzimmers wieder aufgewacht. Vielleicht sollte ich zu einem Arzt gehen. Ich habe keine Lust, etwas zu essen. Ich habe auch keine Lust, etwas zu basteln.
Ich werde mich für einen Moment hinlegen. Die Augen schließen. Ich glaube, ich bin krank und ich glaube, dass ich jetzt nichts mehr dagegen tun kann.
Ich sitze in meinem Rolls Royce Silver Ghost. Das Tor der Garage öffnet sich und gleißend helles Licht strömt herein. Die Scheiben des Ghost tönen sich automatisch dunkel. Ich fahre in eine Stadt aus Metall hinaus. Alles ist so schön und glänzend. Niemand ist hier außer mir. Die gleißend hellen Strahlen fahren direkt durch meinen Körper. Aber sie sind kalt. Ich fahre auf die Autobahn, die direkt in den Sonnenuntergang führt. Und dahinter mag die Hölle warten. ... Link (1 Kommentar) ... Comment |
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Advent, Advent Ich versuche ja
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by marraine (06.12.19, 01:47)
Vielleicht tröstet dich neben diesem
"Ich werde alt"-Gefühl auch die Einsicht, dass die Schwelle...
by Kailoi (01.10.19, 12:29)
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