(Auftritt Mann mit Geld. Er wartet. Auftritt Frau, schäbige Kleidung, leidenschaftliches Gebaren. Sie kopulieren. Exeunt.)

„Aaaaaaaaeeeeeeiiiittttsscchhhh!“ Dahin ist die Ruhe der Welt. Geburtsszene. Der friedliche Schrei der Entbindung. Für den einen. Den strahlenden Säugling. Mrs. Bogle brüllt sich ihren Weg frei zum widerwilligen Ausstoß von Master Ripley Bogle, dem Berühmten. Weit gespreizte Beine und bockende Lenden. Der schmierige, schwerschädelige, titelprägende Bastard drängt aufgeregt ans Licht.                             Robert McLiam Wilson, Ripley Bogle

Es gibt Bücher, die fangen so gut an, dass man sie am besten sofort wieder in den Schrank zurückstellt, um nicht von den nächsten Seiten enttäuscht zu werden. Ich hab mir zwar nie ein Germanistik- oder Literaturseminar an dat Hochschule für dat schöne Künste gegönnt, aber eins weiß man auch als Amateur: Buchanfänge sind eine große Kunst. Und es gibt nix Schlimmeres als diesen beknackten Satz: Der Anfang ist irgendwie sperrig, aber nach hundert Seiten hat man sich eingelesen. WATT? Was is denn das für `ne Einstellung? Ich schmeiß doch ein Buch in die Ecke, wenn mir der Autor nach fünf Seiten immer noch keine Argumente geliefert hat, das Ding zu Ende zu lesen, oder? Egal. Meine Frage: Was sind Eure Lieblingsbuchanfänge?

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Es gibt so eine bestimmte Art von Wohlgefühl, die sich ganz oft Sonntags einstellt. Man muss dafür draußen sein, oder zumindest ein Fenster ganz weit aufmachen. Der Himmel ist hellgrau, fast ganz weiß. Es ist nicht kalt und nicht warm. Eventuell ein bisschen kühl, aber erfrischend. Die Luft ist schwer von Feuchtigkeit, aber es regnet nicht. Es legt sich lediglich eine feine, angenehme, kaum spürbare Schicht aus winzig kleinen Wassertröpfchen auf die Haut. In diesem Klima werden Gerüche besonders gut weitergetragen. Oft riecht man den säuerlichen Geruch von einem entfernten Lagerfeuer aus feuchtem Holz. Wenn man Glück hat, riecht es nach frisch gebackenen Krapfen oder Pommes Frites. Wichtig für dieses Gefühl ist auch die Stille, die man meistens nur Sonntags erleben kann, wenn sich alle Leute nach dem Mittagessen für ein Stündchen oder zwei auf die Seite legen. Hin und wieder wird die Stille unterbrochen von Glockengeläut oder dem Rauscher der Blätter eines Baumes, wenn ein laues Lüftchen hindurchstreicht. In solchen Momenten stellt sich bei mir eine angenehme Zufriedenheit ein; eine leere, entspannte optimistische und unfassbare Emotion.

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