Stichwort: Synaesthetik
note to self

erinnerung an eingesperrte bananen aufschreiben

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Ein paar Worte

Ich muss schreiben, soviel ist sicher. Nicht ganz klar geworden ist mir bisher, warum ich es nicht tue oder nicht in dem Ausmaß, in dem ich sollte. Währenddessen nehme ich wahr, dass die Tage länger werden und unnatürlich hell.

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MEMOMARATHON - unter der erde

Ich habe den Eindruck, dass, egal in welcher Stadt man sich befindet, die unterirdischen Passagen eine greifbare Ähnlichkeit aufweisen. Ich spreche nicht von kleinen Unterführungen, die unter gefährlichen Straßen oder anderen Hindernissen hindurchführen. Die haben natürlich alle gemeinsam, dass sie erbärmlich nach Urin stinken. Ich meine U-Bahn-Stationen, zum Beispiel. Es gibt einen typischen Gesamteindruck an solchen Orten. Natürlich ist dort das Licht zu jeder Tageszeit gleich, weil es künstlich ist. Meistens ist es das alptraumhafte, ungemütlich weiße Licht von Leuchtstoffröhren. Die Wände und Böden sind häufig mit Kacheln ausgekleidet, was sinnvoll erscheint, wenn man sich an meine Worte zu kleinen Unterführungen erinnert. Dass bewirkt auch eine typische Akustik. Alles hallt und klingt heller und deutlicher. Stimmen von zahllosen Gesprächen vermischen sich zu geheimnisvollem, verschwörerisch anmutendem Murmeln, gelegentlich zerissen von den lauten Geräuschen bremsender und anfahrender Züge, Lautsprecheransagen und Signaltönen. Die Temperatur an solchen Orten scheint immer konstant bei einem unangenehmen Mittelding zwischen warm und kalt zu liegen. Manchmal strömt aufgrund thermodynamischer Verpflichtungen die Luft an einem vorbei, von den Ausgängen zu den Tunneln, zu den Treppen. Interessant ist auch der typische Geruch. Ich weiß nicht, ob ich den Geruch von U-Bahnstationen angenehm oder unangenehm finden soll. Er liegt wahrscheinlich genau auf der Schwelle, genau wie die Temperatur. Es ist ein Gemisch aus altem Gummigeruch, Öl, Metall, einer Prise Ozon und Plastik. Das ist der Teil des Geruches, der sich eindeutig auf die elektrischen Züge zurückführen lässt. Und dann ist da noch ein unterschwelliger, kaum greifbarer zweiter Teil. Das ist der Geruch der Menschen. Das faszinierende ist, dass die Vielzahl der Personen, die sich hier kürzer oder länger aufhalten und der Umstand, dass die Luft hier weniger gründlich ausgetauscht wird, als an anderen Orten, einen Gesamteindruck ergibt, einen universellen Menschengeruch. Da sind die typischen Ausdünstungen wie Mundgeruch, Schweiß, Fürze und der bereits erwähnte Geruch von Urin. Der individuelle Geruch von Schweiß, der einem beim einen Menschen angenehm und beim anderen unangenehm erscheint, ist vermutlich verantwortlich für das zwiespältige Empfinden dieser Atmosphäre, weil die Mischung von angenehmen und unangenehmen Menschengerüchen eben einen gemischten Eindruck vermittelt. Nur eine Theorie. Neben den urmenschlichen Gerüchen sind da natürlich noch die, die man sich freiwillig oder unfreiwillig zulegt. Alle Arten von Parfum, die sich in ihrer Summe zu einem süßlich-dumpfen, erotischen Unterton zusammenfügen, die Gerüche von allerlei Speisen, die man an der Straße kaufen kann oder die in Einkaufstüten auf ihre Zubereitung warten, die, wenn man gerade hungrig ist, den Appetit anregen. Unvermeidlich auch der Geruch von Zigarettenqualm, der, selbst wenn das Rauchen Untertage verboten ist, in den Kleidern hängt, in den Haaren und in den Organen. Und der scharfe Geruch von Spirituosen, der würzig-bittere Geruch von Bier oder der süsslich-lebrige Geruch von Leuten, die zuviel Alkohol getrunken haben und die an diesem Ort ein Plätzchen für die Nacht suchen. Ich möchte behaupten, der Eindruck einer U-Bahnstation ist ein Abbild unserer Zeit, ein Spiegel der Zivilisation: Weder gut noch schlecht, weder erstrebenswert noch verabscheuungswürdig.

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Vergessener Herbst

Es riecht nach Winter, draußen. Nach Kaminfeuer, Schnee und Festtagen. Wer, frage ich, ist verantwortlich dafür, dass der Herbst abgeschafft wurde? Dem sollte jedenfalls gesagt sein, dass der Herbst noch ein Strohhalm war, an den man sich klammern konnte, eine Gewöhnungsphase darstellte, mit deren Hilfe man sich langsam in die nächtliche Herrschafft der kalten Jahreszeit hineingleiten lassen konnte. Beunruhigt und erwartungsvoll zugleich lass ich die Ruhe um mich Ruhe sein.

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Schön müde

Müde sein ist toll.

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Das Planetengefühl

Es gibt Tage, an denen mir besonders bewusst ist, auf einem Planeten zu leben. Diese Tatsache lässt sich zwar, ist sie erst einmal ins Bewusstsein vorgedrungen, nicht verleugnen; allerdings lebt man nur in einem kleinen Ausschnitt der Welt. Die Perspektive ist zum Beispiel auf ein Schaufenster, jemandes Gesicht oder das Fenster zum Garten gerichtet und nur daraus und einigen Details am Rand besteht in den meisten Momenten unsere Welt. Dieses besondere Gefühl wird ausgelöst durch ein Indiz, welches den Blick weitet. Dieses können die Schatten von Wolken sein, die an einem sehr sonnigen Tag über das Land ziehen, eine Sonnen- oder Mondfinsternis. Manchmal ist es auch einfach nur eine weite Ebene, wenn man auf einem Berg steht oder sich auf dem Meer befindet. Im Grunde ist das Planetengefühl ein kurzfristiges Überschreiten der gewohnten Denkmuster, über den Horizont hinaus zu denken, die Andeutung einer umfassenden Erkenntnis. Ich mag dieses Gefühl. Es ist verwirrend: Man fühlt sich gleichzeitig mächtig und unendlich klein.

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Das Sonntagsgefühl

Es gibt so eine bestimmte Art von Wohlgefühl, die sich ganz oft Sonntags einstellt. Man muss dafür draußen sein, oder zumindest ein Fenster ganz weit aufmachen. Der Himmel ist hellgrau, fast ganz weiß. Es ist nicht kalt und nicht warm. Eventuell ein bisschen kühl, aber erfrischend. Die Luft ist schwer von Feuchtigkeit, aber es regnet nicht. Es legt sich lediglich eine feine, angenehme, kaum spürbare Schicht aus winzig kleinen Wassertröpfchen auf die Haut. In diesem Klima werden Gerüche besonders gut weitergetragen. Oft riecht man den säuerlichen Geruch von einem entfernten Lagerfeuer aus feuchtem Holz. Wenn man Glück hat, riecht es nach frisch gebackenen Krapfen oder Pommes Frites. Wichtig für dieses Gefühl ist auch die Stille, die man meistens nur Sonntags erleben kann, wenn sich alle Leute nach dem Mittagessen für ein Stündchen oder zwei auf die Seite legen. Hin und wieder wird die Stille unterbrochen von Glockengeläut oder dem Rauscher der Blätter eines Baumes, wenn ein laues Lüftchen hindurchstreicht. In solchen Momenten stellt sich bei mir eine angenehme Zufriedenheit ein; eine leere, entspannte optimistische und unfassbare Emotion.

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Das Winteraroma

Noch liegt etwas vom Herbstgeschmack in der Luft. Der säuerliche Geruch von modrigem Laub. Ganz am Anfang des Winters liegt eine dünne Schicht aus Frost über allem, wie Puderzucker auf einem Kuchen. Noch ist es angenehm Kühl und ein einfacher Mantel schützt vor den gelegentlichen Windstößen.

Vielleicht ist es der Geruch von gefrorenem Wasser. Es kann auch sein, dass das seltener gewordene Licht einem plötzlich wertvoller vorkommt in seiner golden-roten Vielfältigkeit des frühen Mittags. Man ist empfänglicher für Glücksgefühle. Aber auch für Melancholie.

Es erscheint alles klarer an einem Wintertag. Alles ist weiß oder schwarz oder grau, vielleicht noch ein paar schmuddelbrauntöne.

Die Geräusche der Umwelt sind deutlicher, gelangen direkter zum Ziel, werden nicht von Unmengen von Grünzeug, umherwandernden Leuten, aufsteigender warmer Luft verwirbelt.

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by ChrisTel (18.06.21, 22:49)
danke. hat mich gefreut!
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by Anonymus (23.06.20, 15:30)
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jute!
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by Anonymus (13.06.20, 12:08)
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