wir sind jetzt näher am berg. ist mir aufgefallen. sieht besser aus.

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Vor zwei Wochen im Zug gesessen und nichts gemacht. Kamen zwei Typen rein, hinter mir irgendwo. Typen mit Vollchecker-Ton. Politik-Typen die dauernd in ihre Handys reinlaberten und Dinge organisiert haben. Haben auch derbe mit großen Zeitungen geraschelt die ganze Zeit, sich über Gerhard Schröder und die uneinige Linke unterhalten und über Grundsatzprogramme, Leit- und Änderungsanträge. Realo-Kampagnenkram. Nicht dieses Idealistenzeugs mit Sonnenblumen gegen Atomkraftwerke oder Friedentauben in den Irak oder so, sondern Dinge wie „Holgers Passage über Nachhaltigkeit ist unstrukturierte Scheiße und das hab ich ihm auch so gesagt.“ Steh ich irgendwann auf, weil ich zwar nicht unbedingt am Ziel meiner Träume, aber immerhin doch zuhause angekommen bin, und drehe mich zu ihnen. Sind das zwei dickliche, vielleicht zwanzigjährige Spacken mit Globalisierungsgegnerkutten und fettigen Haaren. Hab ich mir so gedacht, wie schön es ist, dass ich jetzt zu Hause bin und der Zug ja vielleicht noch entgleisen könnte. Nur so als Vorschlag.

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Im vergangenen Herbst diagnostizierten die Ärzte bei Walter Kempowski Krebs. Sie gaben ihm noch drei Monate zu leben. Die hat er überschritten und nutzt die Zeit für seinen letzten Roman. Jeder Tag ist ein großes Glück - auch für die Nachwelt. Ein Vorruf.

via SpOn

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Eingebettet in die Realität fällt die Träumerei deutlich leichter. Nicht immer dieses Gefühl etwas verpassen zu können. Kochen nämlich auch alle nur mit Wasser und Disco war nur so lange spannend, bis man die Spacken am Tresen gesehen hat. Oder die Spacken auf der Tanzfläche. Ganz schlimm auch die Spacken auf dem Klo oder vor der Tür.

Beim Stichwort „Sozialer Vergleich“ landet das Gespräch natürlich sofort bei Hitler. Und schubsdiewubs bei RAF, Spiegel, Windrädern, George Bush, Jesus... Ach herrje, Jesus ist ein assoziativer Supergau, weil man nicht mehr aus dem religiösen Frame rauskommt. Supergau! Tschernobyl, Hiroshima, unser Hochzeitstag. W-LAN-Passwort.

Es ist nicht klug, Passwörter aus Datumsangaben zusammenzusetzen. Besser, man schlägt ein Buch auf, wählt zufällig eine Seite aus und merkt sich dort den erstbesten Satz. Aus den Anfangsbuchstaben dieses Satzes dann das Passwort. Literaturtipp für Schnellmerker: Achttausend Anagramme auf A von Urs Grottenolm.

Übrigens: Wenn du aus dem Fenster schaust und ein blaues Schild mit der Aufschrift Bückeburg siehst, solltest du sicherstellen, dass du in einem Zug sitzt.

Voll Regens, Burg, ich trief Nach Schaum, Burg, mich verlief In Betten, Burg, dann schlief Ach bücke, Burg, dich tief Nach Wolfs, Burg, man mich rief

Abends Hitler*.

*) Name von der Redaktion geändert.

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Beobachtung, Alltag: In der Straßenbahn sitzt ein junger Mann. Er verzehrt im Zeitraum, der zwischen zwei Haltestellen verstreicht ein Brötchen mit einer riesenhaften Bulette darin. Er wirkt hektisch, scheint besorgt um sein äußeres Erscheinungsbild. Immer wieder springt er auf, um sich von herunterfallenden Krautsalatfetzen und Salatstückchen zu befreien. Er trägt eine Vielzahl von Platiktüten bei sich, die anscheinend leer sind. Dienten sie zum Transport seines Bulettenbrötchens? Oder plant er, in der Universität - denn an dieser Haltestelle wird er aussteigen - Pfandpflaschen und Kafffeetassen zu sammeln, um seine magere Arbeitslosenunterstützung aufzubessern? Man wird es nicht erfahren. Das einzige, was unvermeidlich erscheint ist, dass er beim flüchtigen Biss in seinen Mittagsimbiss einen ordenlichen Schwall Remouladensoße auf seiner Jeanshose platzieren wird, der auch nach unruhigem Wischen mit der vorhandenen Serviette dennoch Spuren hinterlassen wird. Nach seiner Mahlzeit wechselt er den Sitzplatz. Wohl, um sich von den verräterischen Nahrungsresten am Fahrzeugboden zu distanzieren, sowie von der Peinlichkeit des Aktes seiner Nahrungsaufnahme. An der Haltestelle der Universität sitzt ein stark übergewichtiges Mädchen. Dem schadenfrohen Beobachter bietet sie den Übergang zwischen kalorienreichen, belegten Broten zu deren Konsequenz. Sie telefoniert mit einem Mobiltelefon und sieht dabei nicht glücklich aus. Aber dicke Menschen, so denkt man, können auch nicht glücklich sein. Höchstens durch bedingungslose Treuherzigkeit oder ein komödiantisches Talent mag es ihnen gelingen, Freunde zu finden, die über die Unförmigkeit ihrer Erscheinung hinwegzusehen vermögen. Vermutlich telefoniert sie mit ihrer gutaussehenden Freundin und hört sich deren Beziehungsprobleme an. Sie weiß Rat, denn in Beziehungsdingen weiß man nur Rat, wenn man selbst frei davon ist.

Was bestimmt uns Menschen, denke ich schwer und zufrieden, was ist das Ziel, der Sinn? Keine neue Frage, die durch Originalität oder Neuigkeitswert zu glänzen vermag. Und doch bleibt sie stets aktuell, die Antworten scheinen in stetigem Fluss zu schweben....

Die ganze Geschichte lesen.

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"Oder vielleicht war es gar nicht so, sondern hat sich nur so in meinem Gedächtnis eingeprägt: Die lebendige Erinnerung, wie der leise Wellenschlag im Wasser oder das nervöse Zittern, das die Haut des Rehs einen Moment vor der Flucht überläuft, die lebendige Erinnerung kommt plötzlich und erzittert gleichzeitig in mehreren Rhythmen, an mehreren Punkten, ehe sie erstarrt und zur Erinnerung der Erinnerung versteinert."

Amos Oz: Eine Geschichte von Liebe und Finsternis

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Bielefeld, Bielefeld!

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The White Stripes: Icky Thump. [Beim Hören eines neuen White Stripes-Lieds immer daran denken müssen, dass Jack White in irgendeinem Artikel als 'one man inferno' bezeichnet wurde, und wie zutreffend ich das jedesmal wieder auf's Neue finde.]

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Ruby, Ruby, Ruby, Ruby!

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Most Influential People

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