... Link (3 Kommentare) ... Comment

...weil er solche Pressekonferenzen gibt.

... Link (0 Kommentare) ... Comment

Der Traum der vergangenen Nacht begann eigentlich harmlos. Ich war in die Endausscheidung einer Show geraten, in welcher der beste Komiker Deutschlands ermittelt werden sollte. Moderiert von Dirk Bach. (Ich erinnere mich, dass ich vor dem Einschlafen darüber nachgedacht hatte, dass ich früher mal viel witziger gewesen bin und dass ich ja mal anstreben könnte, wieder so zu werden). Von sechs Finalisten erreichte ich den sechsten Platz. Bach quietschte irgendetwas in dem Sinne, dass man von mir in Zukunft sicher noch eine Menge erwarten dürfe.

Gut gelaunt laufe ich durch die Stadt. In atemberaubender Geschwindigkeit und - wie ich feststellen muss - zwar in Socken, aber ohne Schuhe. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich einkaufen wollte und mich fragte, warum ich nicht den Bus oder die Bahn genommen hatte. Ich gelange zu einem mittelalterlich anmutenden Gebäude mit einem großen Torbogen, laufe hindurch und merke, dass man hier nur in einen Hof gelangt. Als ich zurückgehen will, merke ich, dass entweder der Torbogen geschrumpft ist oder ich gewachsen bin. Jedenfalls hänge ich irgendwie in der oberen Ecke fest. Als es mir gelingt, mich zu befreien, werde ich von unsichtbaren Kräften wieder zu dem Tor zurückgezogen. Es gelingt mir erneut, auf dem regennassen Kopfsteinpflaster ein gutes Stück weit zurückzulaufen, werde aber wieder in rasendem Tempo zu dem Gebäude zurückgezogen. Wie seltsam und unnatürlich, denke ich.

Dann bin ich auf dem Land. Ein Bauernhof, der eher wie ein schmuddeliges, weißgraues, osteuropäisches Zweifamilienhaus wirkt. Vor mir sitzt die Bäuerin mit dunklen Haaren, bräunlicher Haut und bunter Kleidung. Sie wirkt alt und erschöpft, ihre Haut ist von tiefen Falten gezeichnet, doch sie scheint eigentlich jünger zu sein, ist allein durch harte Arbeit und Entbehrung vorzeitig gealtert. In einem nüchternen Tonfall, so als würde sie ein Interview geben, erzählt sie mir, dass sie schon viele Tiere verloren hätten. Ein Kind (vermutlich eines der ihren) kommt hastig zu mir und ergänzt, dass sie auch schon zwei tote Menschen hier hatten. In diesem Moment sehe ich ein Kind im Todeskampf auf einer Weide liegen, verstümmelt und tödlich verletzt. Die Bäuerin erzählt, dass "sie" immer wieder kämen, um zu fressen, würden fressen, was sie gerade zu fassen kriegen und dann würden sie den gesamten Hof vollkotzen. Mir ist bewusst, dass sie von Außerirdischen redet, woher auch immer. Überall auf dem Hof stehen Kühe und Pferde, mit unglaublich großen Verletzungen, die nur mäßig verheilen. Dann kommen aus der oberen Etage die Außerirdischen herunter. Ich sehe, wie sie im Treppenhaus auf die nach unten führende Treppe zugehen. Sie sehen aus wie die Figuren, die aus großen, runden Strohballen an den Rändern der Felder errichtet werden - nur filigraner. Sie haben keine Gesichter, nur einen kleinen, zylindrischen Strohkopf und plumpe Arme und Beine. Ich greife einen der Außerirdischen an, indem ich ihn mit einem Hühnerei bewerfe (in dem Film "The Wizard of Oz" hat das ja funktioniert). Tatsächlich fällt er die Treppe herunter und liegt vor meinen Füßen. Ich greife ihn dort, wo ich einen Hals vermute, will ihn erwürgen. Ich rufe GRRR BLLL und dabei erwache ich...

... Link (4 Kommentare) ... Comment

Natürlich darf Pro7 die Halloween-Folgen der Simpsons ausstrahlen. Ich habe auch nichts gegen Kürbissuppen. Mit ordentlich Brühe, Chili und Fondor kommt da schon Geschmack rein, irgendwann. Wenn aber Kinder am 31.10. dürftig geschminkt "Süßes oder Saures!" in die Gegensprechanlage brüllen, hört für mich der Spaß auf. Am 31.10. ist Reformationstag in Norddeutschland, Punkt, Basta. Da wird nicht amateurhaft gespukt, da wird bedächtig mit dem Kopf genickt. Wer dringend marodierend um die Häuser ziehen will, um Süßigkeiten oder Schnaps zu erbetteln, kann dies am 10.11. machen. Und statt "Süßes oder Saures!" zu krakeelen, ist dann mindestens die erste Strophe von "Ein Feste Burg" fällig. Besser alle vier Strophen.

So weit meine Überlegungen vom letzten Sonntag. Gerade noch im Radio Margot Käßmann, meine Bischöfin, gehört, die in Etwa das Gleiche gesagt hat. Gestern um 19 Uhr klingelt es an der Haustür. "Süßes oder Saures!" krähen zwei dünne Kinderstimmchen in die Gegensprechanlage. Ich erstarre, drücke reflexartig den Summer. Wir wohnen im ersten Stock, ich habe also geschätzte 15 Sekunden, mir eine Reaktion zu überlegen. Ich renne ins Wohnzimmer zu meiner Frau. Sie telefoniert, wedelt mit der freien Hand "Jetzt nicht!". Ratlos trotte ich zurück in den Flur, höre bereits Schritte auf dem Treppenabsatz. "Sag Ihnen, dass sie zum Martinstag wiederkommen sollen," spreche ich mir vor. "Sag Ihnen, dass Halloween ein Fest der amerikanischen Teufel ist. Sag Ihnen, dass wir uns auf unsere eigenen, christlich-abendländischen Traditionen besinnen sollen." Ich öffne die Tür. Zwei armselig geschminkte Kinder mit Migrationshintergrund halten mir zwei schlotternde Stoffbeutel hin. Meine Argumentation zerbröselt angesichts der großen, braunen Sarazenenaugen. Sie sind hungrig. Sie sind unschuldig. Sie sind Heiden. Darf man Heidenkindern vorwerfen, dass sie keine Kultur haben? Muss man Ihnen noch unter die Nase reiben, dass ihre Seelen verloren sind und sie bald schon in der Hölle schmoren werden? Darf man nicht. Also suche ich nach Süßigkeiten. Auf M.s Geburtstagstisch von letzter Woche werde ich fündig: Türkische Kekse, na das passt ja. Ich stopfe Ihnen je eine Rolle in den Beutel und sage: "Ich habe extra türkische Kekse für Euch." Die beiden schauen verständnislos. Ob sie etwa Kurden sind? Oder syrische Christen? Habe ich mich vielleicht in ihnen getäuscht? Hektisch wühle ich zwischen M.s Geburtstagsgeschenken und finde noch eine Lindt-Schokolade. "Hier, das ist auch noch für Euch. Die gute Lindt-Schokolade". "Danke." Sie drehen sich um und verschwinden in der Dunkelheit des Treppenhauses. Verstört schließe ich die Wohnungstür. Durch meinen Kopf schwirrt eine alte Melodie:

Groß Macht und viel List Sein’ grausam’ Rüstung ist, Auf Erd’ ist nicht seins Gleichen.

... Link (7 Kommentare) ... Comment

...gibt es ja immer viel zu erzählen. Heute morgen. Ein Mann Mitte 50 redet auf eine zufällig neben ihm festsitzende Oma ein. "Es gibt ja jetzt sonne Bürgerinitiative, dass da alle Bürger Sonn- und Feiertachs umsonst Busfahren dürfen. Das wär doch 'ne feine Sache. Und dann zack, die Geschäfte auf Sonntachs und DAS würde die Wirtschaft mal so richtig in Schwung bringen..." Keine Reaktion von Oma. Nächstes Thema. "Und hier im Bus, wo immer einer vorne beim Fahrer an diesem schwarzen Kasten rum steht und kontrolliert...die sollten mal nicht nur kontrollieren, die könnten da doch gut Regenschirme verteilen, für jeden Fahrgast einen und wenn man den nicht mehr braucht, kann man den auch wieder abgeben. Das wäre doch ne feine Sache. Oder auch als Sonnenschirm bei Sonne. In blau. Und da steht dann "MoBiel" drauf. DAS wäre doch mal Serive." In Anbetracht des Regens draußen ein zustimmendes Nicken von Oma. Er fühlt sich bestärkt. Wiederholungen mit neuen Details der Regenschirmverteilservice-Idee und Verwunderung darüber, dass nur er selbst diese guten Ideen hat. Keine Reaktion mehr von Oma zu Regenschirmen. Neues Thema. "Das mit den Vergewaltigungen...die Frauen, da redet man ja drüber. Aber dass auch Männer vergewaltigt werden, darüber spricht ja keiner. Da würden die auch mal so Stellen einrichten und da würd mir dann auch mal Geld zustehen, wenn ... " Ängstlich zögerndes Nicken von Oma. Ich steige aus.

... Link (2 Kommentare) ... Comment

... Link (4 Kommentare) ... Comment

... Link (0 Kommentare) ... Comment

frau madsen (via)

... Link (0 Kommentare) ... Comment

Gerade eben habe ich mir eine Scheibe Schwarzbrot mit Schinken gemacht. Meine erste Mahlzeit des Tages nach konzentrierten Studienarbeiten führte mich zu einer Einsicht, die mich nach zwanzig Jahren zwischenzeitlichen Lebens nun doch erreicht hat. Es ist nicht auszuschließen, dass die Auswirkungen des Hungers, die schon große Männer wie Vincent Van Gogh zu Meisterleistungen angetrieben hat, ihren Teil dazu beitrugen.

Jedenfalls nahm ich eine Scheibe geräucherten Schinkens aus der Verpackung. Diese war allerdings schon etwas angetrocknet. Ich weigere mich strikt, diese spießigen Aufschnittdosen zu verwenden, ganz zu schweigen von Tupperware! Da muss man die Konsequenzen eben tragen. Da weder Nonkonformismus noch Trockenheit diese Scheibe Schinken zu verderben wussten, entschied ich mich zum trotzigen Verspeisen dieses Mahnmals meiner Frischhaltebehälterverweigerung.

Allzu leicht sollte mir diese Entscheidung allerdings nicht umzusetzen sein. Die Scheibe hatte sich mit der sich unter ihr befindlichen verbunden, so dass es mir lediglich sie teilweise voneinander zu trennen gelang.

Die kleinen Fetzen Schinkens auf der soeben mit Milchprodukt bestrichenen Schwarzbrotscheibe betrachtend traf mich die anfänglich angeführte Vision.

Schnibbelschinken! Die Schweine!

Als Kind mochte ich nämlich gerne den so genannten Schnibbelschinken, den es seinerzeit in der Schlachterei gegenüber gab, die es ihrerseits heutzutage nicht mehr gibt. Schnibbelschinken, so dachte ich nun mit leichtem Schaudern, konnte doch nichts anderes sein, als in der Auslage unansehnlich gewordener, weil eingetrockneter Schinken! Solch ein Verbrechen am Verbraucher! Auf solch eine Idee muss man erst einmal kommen! Vermutlich ist diese Rücksichtslosigkeit allein auf die geistige Verrohung zurückzuführen, welche Folge der massenweisen Tötung von zur Nahrungsproduktion herangezüchteten Haustieren ist!

Vielleicht, so denke ich jetzt einen Moment später, als die Nährstoffe der soeben aufgenommenen Nahrung mir etwas Kraft zum Denken verleihen, waren es aber auch nur Scheiben, die beim Abschneiden an der Schneidemaschine nicht so hübsch geworden sind.

Ich weiß es nicht. Kennt jemand von Euch eigentlich Schnibbelschinken? Oder war das so eine Bünder Spezialität, die besagter Schlachter beim Auswischen der Wursttheke erfunden hat?

... Link (3 Kommentare) ... Comment

"nie zu einer gruppe gehören, die ..."

... Link (4 Kommentare) ... Comment