Unzählige Waagschalen befinden sich in stetiger Bewegung und zeigen mal Schuld, mal Unschuld an. Man verteilt seine verfügbaren Gewichte auf die eigenen und die der anderen.

Im Gewirr der Wertigkeiten und Sinnkonstruktionen beklebt man alles mit den Etiketten, auf denen "falsch" und "richtig" steht, "billig" und "teuer", "erstrebenswert" und "unsinnig" und so weiter. Gelegentlich richtet man sich nach den Klebeschildern anderer Leute, einige versucht man zu überdecken, andere ergänzt man um die eigenen.

Man steigt hoch, fällt tief oder bleibt einfach, wo man ist.

Auf der suche nach goldenen Mittelwegen folgt man nur zu oft einfach dem Pfad, der am besten gepflastert ist oder dem, der sich unter unzähligen Schritten in die Rasenflächen gefressen hat - auch wenn es mitunter die matschigsten und rutschigsten sind. Und manchmal entscheidet man sich für einen anderen Pfad, entdeckt eine Abkürzung, macht einen Umweg oder vertritt sich nur die Beine.

Doch am Ende, in der Summe aller Ereignisse - was man auch tut, oder bleiben lässt - bildet sich ein Gleichgewicht. Dies soll man sich in Gedanken rufen, wenn man unzufrieden ist.