Heute wurde mir (einmal mehr) bewusst, dass ich alt werde. Nein, alt bin. ...

... Zumindest im Vergleich zum Großteil meiner Mitbewohner in diesem beschaulichen Wohnheim mit seinen gerade mal 50 Bewohnenden auf vier Fluren wirke ich zunehmend wie ein Dinosaurier. Inzwischen ziehen Leute ein, die zehn Jahr jünger sind. Bisher wirkte alles auf mich wie 'Eins', die Altersunterschiede schienen nivelliert. Man ist so jung, wie man sich fühlt, nicht wahr?! Trotzdem ist jetzt meine Wohnzeit ausgereizt, und in meiner unmittelbaren Umgebung beginnen die Gleichaltrigen ihre ernsthafte Lebensplanung: nahezu explosionsartig die Mitteilungen über Hochzeiten, Kinderkriegen und Hauskäufe. Und ich? - Werde als ernsthaften Schritt den Auszug aus einem Studierendenwohnheim wagen... Mann, da habe ich noch ein paar Jahre Erfahrunge nachzuholen! Zur Nacht die besten Grüße von Kasimir

P.S.: Ungelogen folgende kleine Begebenheit. Während ich diese Zeilen schrieb, öffnete sich ohne jede Vorwarnung meine Zimmertüre, ein mir unbekannter Kerl von etwa 25 Jahren kommt wie selbstverständlich herein und schließt die Tür hinter sich. - Erst recht spät merkt er, dass er sich wohl in selbiger geirrt hat und verschwindet genauso abrupt, wie er kam. Er scheint der Freund der neuen Zwischenmieterin zu sein; sie wohnt nebenan. Diese Geschichten schreibt das Wohnheimleben - vorausgesetzt, man schließt nicht ab...