Eigentlich überflüssig, in diesem Weblog noch etwas über U-Bahnerlebnisse zu schreiben.

Frage: Ist es zynisch, Pfandflaschen in Müllbehältern als freiwillige Altenhilfe zu bezeichnen? Ich schätze schon. Man sieht viele alte Menschen, die Müllbehälter kontrollieren. Dabei handelt es sich nicht zwangsläufig um die verwitterten Gestalten, die mit Alkohol oder anderem Stoff an den Rand der Gesellschaft gedriftet sind. Es sind oft einfache, alte Leute. Altersarmut. Es gibt einige Strategien die beschämende Tätigkeit, im Müll zu wühlen, zu verschleiern. Zum Beispiel so zu tun, als würde man etwas wegwerfen. Ich habe mal einen Mann gesehen, der eine Zeitung Seite für Seite auf die Mülltonnen einer Haltestelle verteilt hat.

Man könnte das ja gutheißen, dient die Sache doch dem Umweltschutz, dem Erhalt von Ressourcen und der Einsparung von Energie. Außerdem zeugt es doch davon, dass die Leute sich etwas einfallen lassen, nicht aufgeben sondern nach sinnvollen Auswegen aus ihrer Situation suchen. Einige Leute betreiben das Flaschensammeln zudem eher als Sport, denn aus einer echten Not heraus. Anderen sieht man aber doch an, dass sie das nicht gerne machen, dass sie das nicht als heiteres Recyclingunternehmen ansehen, sondern allerhöchstens als letzte Chance, Abends noch etwas zu beißen zu kriegen.

Wenn ich Abends im Park spazierengehe, kaufe ich mir gelegentlich noch ein Getränk. Die leere Flasche stelle ich dann gut sichtbar neben die Parkbank und freue mich, dass sich vielleicht jemand darüber freut.