Wenn die Welt verschwimmt zu einem Schleier der Bedeutungslosigkeit, ist es Zeit, die alte Feindschaft aufzugeben. Ein Gläschen Sekt mit ihr zu trinken und ihr ein frohes neues Jahr zu wünschen. Welt, du siehst gut aus heute. Weicher, weniger bedrohlich. Ein wenig derangiert, als hättest du die Nächte durchgesoffen. Nein, sag jetzt nichts, ich mag es lieber, wenn du schweigst, du bist so laut, krakeelst wie eh und je, das steht dir nicht. Mach dich nicht größer, als du bist, du kleine Schwabbelwelt. Hast du `ne Milchglasscheibe zum Geburtstag bekommen? Dann Glückwunsch, liebe Welt, wie alt, werd ich nicht fragen, das schickt sich nicht, bei einer Dame, Arsch. Ja, manchmal hab ich Arsch zu dir gesagt, das war, als du noch dieses scharf geschnittene Arschprofil auf deinem Hals trugst, Welt. Doch das ist jetzt vorbei. Nur rülps mir bitte deinen Mageninhalt nicht in mein Gesicht, Welt, schäm dich, kriegt man ja Angst bei dem Gedanken, was du alles frisst und schlecht verdaust, du kleine Schlemmerin. Ach schau, die Kinder kommen. Sagt der Tante Welt ruhig guten Tag, die tut nichts, will nur spielen, ha, ja etwas unförmig ist sie geworden, auf meine jungen Tage. Etwas verschwommen, meint ihr nicht? Schwimmhäute? Nein, die braucht sie nicht, worin soll sie denn schwimmen, nein, dass hätte nicht viel Sinn. Ja, Onkel Sinn kommt auch noch, später irgendwann, viel später, muss erst noch mein Badezimmer putzen, hat er mir versprochen, der Spiegel ist so blind in letzter Zeit, da muss man doch was tun.