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Ich fühlte mich nicht gut - sehr schwach. Jetzt trinke ich Pfefferminztee und nehme mir alles für morgen vor. Morgen mache ich ALLES. Das wird ein erfolgreicher Tag. Nicht so wie heute. Oder gestern. Ich freue mich sogar schon ein bisschen drauf.

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War heute mit der Mutter Pilze sammeln. Maronen, Safranschirmlinge, Ritterrötlinge (oder so). Habe Hexenkreise gesehen und eine Menge anderes Naturzeug. Schön, schön.

Jeden Tag etwas schreiben. Wichtig, aber nicht unbedingt interessant.

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Dittsche, heute Abend, 22.30 Uhr im WDR-Fernsehen.

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02:10 Uhr Babsis Biereck

„Das Schwein, nur weil der einmal seinen Schwanz in meine Schwester gehalten hat! Das Arsch!“

„Der soll bloß seine Fresse halten, ich hab die gleiche Scheiße.“

„Musste mir nicht erzählen, ich war da. Deine Schwester, wollte dir nicht mal 5 Euro leihen, dabei hat sie alles von den Alten geerbt.“

„Ich hab ihr den ganzen Dachboden ausgebaut und das ist der Dank dafür!“

„Die wollen jetzt nen Kamin im Wohnzimmer haben, weil das Öl so scheiße teuer ist, aber ich tu da keinen Handschlach bei!“

„So wird dir das gedankt!“

„Machst du noch zwei?!“

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Eine SMS, Sonntag um 5:57 Uhr: "Bin auf dem Fischmarkt. Sach mal, wo ist hier das Restaurant mit der Sauna ...???"

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Eben beschwert sich mein Schwiegervater am Telefon, dass meine Frau, seine geliebte Tochter, jeden Tag mit dem Fahrrad zum Bahnhof fährt. So komme sie doch völlig zerzaust bei der Arbeit an und überhaupt sei das doch viel zu gefährlich. Er sei bereit, die Hälfte der Kosten zu tragen, wenn sie sich einfach jeden Morgen ein Taxi nähme. Es war das erste Mal, dass ich ihn schallend ausgelacht habe. Ich konnte einfach nicht anders. Zuerst zuckten nur einige Gesichtmuskeln, ich machte noch einige ironische Bemerkungen, dann brach es aus mir heraus. Peinlich sowas, vor allem, weil er mir eigentlich nur nachträglich zum Geburtstag gratulieren wollte. Ich prustete dann noch etwas vor mich hin und wir wechselten schließlich zum unverfänglichen Thema "Kriminalitätsentwicklung 2004". Doch das ganze restliche Telefonat über wirkte er ehrlich beleidigt. Mit dem Taxi. Pfff!

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enviromentalistische hypothese: die fähigkeit, sich kleidungsstücke zu beschaffen, ist nicht genetisch bedingt. indizien: erstens: entwicklungsgeschichtlich gesehen ist das bedürfnis, sich mit geweben aus pflanzenfasern, tierhäuten oder petrochemischen derivaten einzuhüllen, sehr jung. zweitens: wäre etwas so flüchtiges wie modegeschmack im erbgut implementiert, müssten viel mehr menschen mit zwei nasen, dekorativen hörnern oder violett gepunkteter nackenbehaarung herumlaufen.

ich jedenfalls bin unfähig, mich selbst mit einer akzeptablen garderobe auszustatten. wer mich gelegentlich sieht, kann das bestätigen. die zeiten, in denen man diesen mangel als gewollte grunge-punk-lebensphilosophie vermarkten konnte, sind vorbei. mit wachsendem unwohlsein komme ich zu dem schluss, dass die klamotten zu klein, zu kaputt, zu verbleicht sind. eine weile schiebe ich die ungeliebte aufgabe vor mir her, zwänge mich sogar in zu eng gewordene jeans, sage mir: du trainierst ja, das format hast du bald schon wieder erreicht. dann kommt das eingeständnis: du musst los. geh hin zum bekleidungsfachgeschäft.

ich gehe hin. heute, direkt nach der arbeit. gleich in den ersten laden rein. da schreit mich die farbe dieses sommers an, ein blasses orange, varianten mit tendenz zum rosa, dieses unsägliche apfelgrün, das sie niemals als trendfarbe auslassen, weil es so trendfarbig ist. alles kombiniert mit cremefarbe und weiß und streifen und ösen. ich denk noch bonbonladen. es laufen ja immer mehr männer mit rosa pullis rum. meistens sonnenbankathleten. ich muss da den kopf schütteln. rosa bleibt für mich ne mädchenfarbe. bin aber wohl doch in der damenbekleidungsabteilung. gehe zu den herrenhemden. fast nur kurzärmelig. na gut, denke ich, wird ja auch warm draußen. kurzärmelige hemden finde ich aber scheiße und das nicht nur, wenn sie, wie die meisten hier, kariert oder fehlfarben sind und aus einem material, mit dem man höchstens einen pudel als geschenk verpacken könnte. hemden: hier nicht. fahre mit wachsender frustration ins obere geschoss, hosen ansehen. man hat die wahl zwischen anzughosen, bollerjeans und cargohosen mit abnehmbaren beinen, die man mit einem bindfaden an einem windigen tag steigen lassen kann. hosen: fehlanzeige. verwirrt streife ich zwischen den reihengarderoben entlang, versuche servicebedürftig auszusehen auf dass sich die ungezwungen mit den kollegen plaudernden bediensteten sich meiner hilflosen gestalt annehmen und dinge sagen, wie: "ach, sie suchen robuste kleidung in dezenten farben? da habe ich noch etwas im lager, das kann ich ihnen zum vorteilspreis anbieten". meine geduld reicht nur so lange, bis ich den weg zur abwärts führenden rolltreppe zurückgelegt habe und mir einrede, dass ich auf dem weg zum ziel nicht versagt habe, sondern nur in einem ungünstigen augenblick da war. ich gehe durch die einkaufszone, vorbei an jungen, modischen bekleidungsgeschäften, langsam verlässt mich doch der mut. meine innere zerissenheit führt mich zu einer übersprungshandlung: ich kaufe mir eine pizza. dann fahre ich nach hause, in der straßenbahn sehe ich mir die kleidung anderer leute an. an einem anderen tag, an einem anderen ort ist das vorläufige fazit der heutigen überlegungen.

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Ich weiß. Mein beneidenswertes Champagner-Rock-Superstarleben droht gelegentlich, etwas langweilig zu wirken. Aber auch in meinem, von Luxusansprüchen ausgebleichten Alltag geschieht gelegentlich etwas Ungewöhnliches... >>>

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An manchen Tagen befällt einen das Gefühl, dass alles, wirklich alles, vollkommen Banane ist. Im Idealfall ist man dann nicht allein, zieht das ganze gehörig ins Lächerliche und lacht gemeinsam erst einmal eine Minute oder zwei. So geschehen.

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