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Klar kannst du aufgeben. Aber davon schmeckt die Bratwurst auch nicht besser. Und dann dieses Gefühl, das wie ein riesiger Haufen Sperrmüll in deinem Hinterkopf lauert. Ich meine, Sperrmüll kann doch nicht lauern, oder? So was ist völlig gegen seine Natur. Aber er tut es, flegelt sich da irgendwo herum und irgendwann, mitten in der Nacht, bölkt er in einen deiner herrlich seichten Träume hinein, so dass du aufwachst und nicht mehr einschlafen kannst. Liegst da und denkst: Kerl, is doch komisch, dass ich nicht mehr einschlafen kann und so. Da muss es doch irgendwas Rezeptfreies geben dagegen. Und dann radelst du zum Bahnhof, weil die Apotheke da auch am Wochenende geöffnet ist. Aber Sonntag nachts um halb drei? Ich meine, denk nach! Stehst da am Bahnhof vor der geschlossenen Ladenzeile, die Apotheke fast so dunkel wie deine Gedanken und nicht mal ein Kaffe weit und breit. Das Sperrmüllgefühl hat sich natürlich längst wieder verkrochen, irgendwo in deiner Nebenniere oder deinem Stammhirn spielt es an deinem Gemütszustand herum und kritzelt auf Millimeterpapier Blaupausen für dicke Magengeschwüre.

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gestern war ein schöner tag. "bela b" ist nun kein heide mehr. "albdad" und "schokomum" können sich jetzt weitestgehend aus der erziehung von "b" raushalten bzw. die fussfesseln nun etwas lockerer einstellten und sich noch stärker auf die zubereitung leckerster speisen konzentrieren, weil erstens "god" und zweitens, drittens und viertens "clara", "landei" und "hathierkeinenaccountistabereinnetterkerl" bei der menschformung supporten. "christel" kann jetzt endlich rockstar werden, weil "marraine" ihm eine wundervolle gitarre geschenkt hat, die sogar unter seiner - teils unbedarften - führung zauberhafte melodeien erschallen lässt. merci "marraine" (& "landei")! außerdem verbraucht "oma hüffens" - bald - grünplakettenträger auf der autobahn weniger als man so meint und die wellen der donau treffen im gaumen ohne weißbeflockung noch mehr geschmacksknospen.

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Eingebettet in die Realität fällt die Träumerei deutlich leichter. Nicht immer dieses Gefühl etwas verpassen zu können. Kochen nämlich auch alle nur mit Wasser und Disco war nur so lange spannend, bis man die Spacken am Tresen gesehen hat. Oder die Spacken auf der Tanzfläche. Ganz schlimm auch die Spacken auf dem Klo oder vor der Tür.

Beim Stichwort „Sozialer Vergleich“ landet das Gespräch natürlich sofort bei Hitler. Und schubsdiewubs bei RAF, Spiegel, Windrädern, George Bush, Jesus... Ach herrje, Jesus ist ein assoziativer Supergau, weil man nicht mehr aus dem religiösen Frame rauskommt. Supergau! Tschernobyl, Hiroshima, unser Hochzeitstag. W-LAN-Passwort.

Es ist nicht klug, Passwörter aus Datumsangaben zusammenzusetzen. Besser, man schlägt ein Buch auf, wählt zufällig eine Seite aus und merkt sich dort den erstbesten Satz. Aus den Anfangsbuchstaben dieses Satzes dann das Passwort. Literaturtipp für Schnellmerker: Achttausend Anagramme auf A von Urs Grottenolm.

Übrigens: Wenn du aus dem Fenster schaust und ein blaues Schild mit der Aufschrift Bückeburg siehst, solltest du sicherstellen, dass du in einem Zug sitzt.

Voll Regens, Burg, ich trief Nach Schaum, Burg, mich verlief In Betten, Burg, dann schlief Ach bücke, Burg, dich tief Nach Wolfs, Burg, man mich rief

Abends Hitler*.

*) Name von der Redaktion geändert.

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Der Gedanke an die einsame Insel wieder, die in meinem Fall, darum bitte ich anständig, keine Insel ist, sondern irgendwas mit Stil. Bei Inseln denke ich sofort an TV-Travel-Shop und Tui, und das kann niemand wollen. Es gibt andere einsame Orte. Ich denke an ein Starbucks-Cafe in Osnabrück oder einen Wald, der umringt ist von Autobahnen. Ist so etwas überhaupt erlaubt? Ein unzugängliches Gehölz? Wenn ein Baum in einem Wald umfällt, der umringt ist von tosenden Betonströmen, ist er dann wirklich umgefallen? Na klar, jedes Kind weiß, was passieren würde: „Vorsicht bitte auf der A Schlagmichtot an der Abfahrt Fuchsundhasegutenacht, neben diesem Wald, der umringt ist von Autobahnen, liegt ein kleiner grüner Drache, der vom Baum gefallen ist.“ Und der Baum? Ist Flitze Feuerzahn nur die Reinkarnation der Kuh Elsa, die ja auch gestorben ist?

Welches Buch also in diesem Wald? Ein Eichelkochbuch vielleicht. Oder ein Bildband, den man sich über den Kopf stülpen kann wegen des Lärms? Ein Drachenbestimmugsbuch? Alles 1-A-Gebrauchsliteratur, aber ein solcher Wald verlangt mehr. Wälder strahlen Grundsätzliches aus. Leben, Sterben, Sperrmüllverklappung. Bibel, Ilias, Gravis-Katalog. Der Conrady – Das große deutsche Gedichtbuch, das klingt angemessen. Beine baumelnd in einer Astgabel sitzen und Droste-Hülshof gegen den Lärm deklamieren. DER! KNABE! IM! MOOR! Oder Schiller: TIMOTEUS,TIMOTEUS, DIESE VERDAMMTEN VÖGEL WIEDER! Ick kennma aus, wa? Und nach zwei Jahren auf diesem Ast, nur bei Regenwasser und Eichelsuppe, Holger, schwerhörig wäre ich, aber belesen...

Doch wer braucht Bücher, wenn die Tagträume so tief hängen wie heute? Abends Pizza.

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Nach meinem gescheiterten Versuch mit der Youngblood Brass Band joggen zu gehen, habe ich mich gestern Abend entschieden, es mal mit einem Hörbuch zu versuchen. Also hatten die Arctic Monkeys, die Fratellis und die Kaiser Chiefs gestern frei. Die Wahl fiel auf Edgar Allan Poe und "Wassergrube und Pendel". Fazit: Die Geschichte aus der Sicht eines Unbekannten, der sich in der Foltermaschinerie der spanischen Inquisition befindet, eignet sich zum entspannten Joggen ungefähr so wie ein Stück Würfelzucker als Schwimmhilfe. Der Regen und die einkehrende Dunkelheit machten das Erlebnis nicht unbedingt erquicklicher. Die Aufnahme ist dennoch sehr hörenswert, aber vielleicht besser im unbewegten Zustand. Beim nächsten Mal laufe ich ohne Audio-Input.

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Für die kommenden olypmpischen Spiele in China dürften einige gesellschaftliche Unruhen zu befürchten sein. Das Ungleichgewicht zwischen arm und reich wird hier im globalen öffentlichen interesse ein Forum für ausgedehnte Unmutsbekundungen finden. Auch wenn die chinesische Regierung dies mit zum Teil radikakelen Methoden zu unterdrücken suchen wird, sollte die Schuld an derartigen Maßnahmen zuerst an anderer Stelle gesucht werden. Die wirtschaftlichen Umbrüche Asiens sind von westlichen Expansionsphantasien vorangetrieben worden. Eine Verantwortichkeit für deren Auswirkungen sollte eigentlich selbstverständlich sein. Doch Verantwortung für Kapitalverlagerungen zu übernehmen ist der westlichen Investitionspolitik fern. Viel lieber klagt man die Auswirkung der eigenen Expansionsbestrebungen an...

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Unsere Kanne für den grünen Tee gießt so schlecht, das Wischtuch müsste demnach mindestens 200 Jahre alt werden.

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Beim stummen Marsch in den Morgen hinein durch das grüne Röttal ertappe ich mich dabei, wie ich seit zwanzig Minuten das sich mit jeder Berührung eines nassen Grashalms verändernde Feuchtigkeitsmuster auf den Wildlederschuhen meines Vordermanns beobachte. Oder, etwas später, den in der Mitte geknickten Strohhalm an Fraukes Schuh; er schwingt hin und her und hin und her wie ein Dreschflegel. Nicht nur ich scheine in die meditative Phase dieser Wanderung eingetreten zu sein. Axel wird mir später verraten: »Ich habe zwischen den Steinen ständig Gesichter gesehen.«

via Zeit.de

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Für diejenigen unter Euch, die noch nach extravaganten Schlafanzügen oder stylischen Schlafsäcken suchen, hier eine designorientierte Antwort.

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