(der Pirat im Hintergrund kam zufällig vorbei)

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wäre ganz schön jetzt ein Gedicht mit Versmaß und schönen Worten oder tiefgründigen Gedanken

darf sich auch reimen finde ich überhaupt nicht pathetisch so dass man es singen möchte oder jemandem ins Ohr flüstern

wir müssen wieder die Welt füllen mit Worten, mit Liedern, mit Bildern und mit unseren ausgedachten Verdienstorden prahlen wenn die Tage wieder länger sind

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weil es so beeindruckend ist.

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mit der ich auch in meinem Tagesgeschäft arbeiten kann: Jeff Bezos: "Milliarden verbrennen gehört zum Erfolg".

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die durchhalteparolen des bvb in meinem facebook news feed: "echte liebe", "kämpfen und siegen", "nur der bvb", "jetzt erst recht".

ich würd ja einen vierzeiler draus machen, wenn's nicht so lächerlich traurig wäre.

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Verlässliche Quellen haben mir übrigens erzählt, dass Google noch am Thanksgiving-Wochenende einen Antrag beim State-Department stellen wird, die EU-Institutionen wegen wegen ihrer regulierungsbeherrschenden Stellung für den europäischen Markt zu zerschlagen.

Dabei kann der Konzern offenbar mit prominenter Unterstützung rechnen. Fox-News-Politikexpertin Sarah Palin: "Die EU ist inzwischen völlig außer Kontrolle! Ich hab das mal gegoogelt: Seit dem Tod von Nelson Mandela kann dieser Putin schalten und walten wie er will! Ich meine, Reguladingsbums-Stellung, das sagt doch schon alles!!"

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Da waren zwei leere Din-A-4-Seiten, und ganz oben die Frage: "Beschreibe dich mit eigenen Worten." Natürlich lautete die Frage irgendwie anders, aber genau darauf lief es hinaus.

Ich würde gerne sagen, wie lächerlich das alles war. Was glaubten sie denn, was Menschen wie ich schreiben würden? Aber eigentlich wusste ich, dass sie gar keine Wahrheit erwarteten. Sie wollten Performance. Sie wollten beeindruckt werden, egal, ob ich sie mit meiner Antwort berühren, oder sie beschimpfen würde. Egal, ob ich das Blaue vom Himmel erzählen oder nah an der Realität bleiben würde. Sie wollten nur am Ende das Gefühl haben, überzeugt zu sein. (weiterlesen)

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sind die eigentlich von Ihnen, Herr Kailoi?

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wenn ich ein gedicht über mein fahrrad schriebe, stünde womöglich ein schutzblech im fokus. das vordere, das eigentlich aus plastik ist und weniger schützt, als dass es schleift, am rad.

schrübe ich also ein fahrradgedicht trüge es einen titel wie "vorderradschleifplastik".

und es handelte von störenden geräuschen auf dem weg zu orten, die ihm eigentlich gestohlen bleiben, wenn es sie denn je besessen, um sie sich dann stehlen zu lassen, hätte, könnten.

und es ginge vielleicht so. im aufgesang:

ritsch ratta ratta ritsch

etc.

im abgesang lösungsvorschläge. wie:

fahrradwerkstatt ohrenstöpsel carsharing

darin (sehr subtil!) die frage nach dem sinn des weges und der orte.

und vorderradschleifplastik wäre das memento mori meines fahrrads. was natürlich unsinn ist, weil es seine wege nicht bestimmen und auch kein latein kann.

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Ich laufe auf einen Bahnübergang zu. Dahinter der Park. Blick links, rechts: 100 Meter entfernt kommt die Straßenbahn auf mich zu. „Das schaffe ich locker", denke ich, überquere die Gleise.

Direkt vor mir, auf der anderen Seite: Mann auf Fahrrad mit zwei kleinen Hunden neben sich. Ein Hund sieht mich die Gleise passieren, rennt mir auf der Mitte entgegen. Ich schüttele ihn ab, laufe an ihm vorbei, stehe auf der anderen Seite. Der Hund blickt mir hinterher, dann nach vorne, bleibt mitten auf den Gleisen stehen. Er bellt, wartet. Der Mann klemmt mit seinem Fahrrad in der Wegsperre fest, ruft: „Komm zurück!“ Der zweite Hund bellt. Die Bahn kommt näher. Der Mann schreit: „Komm zurück!“. Auch ich schreie jetzt: „Weg!“ Der Hund schaut zum Mann, zu mir, zur anderen Seite. Die Bahn ist da, rattert vorbei. Der Hund schlüpft in letzter Sekunde unter dem Gitter her.

Der Mann blafft mich an. Ich keuche: „Entschuldigung". Mein Kopf ist leer, ich laufe einfach weiter. Ich fühle mich mies. Fasst wäre der Hund überfahren worden. Minutenlang werde ich den Gedanken nicht los: Wäre ich bloß nicht losgelaufen.

Erst am Abend bin ich mir im Klaren, was ich falsch gemacht habe. Ich hätte anhalten müssen. Hätte den Typen zur Rede stellen müssen. Warum seine Köter nicht an der Leine sind. Warum er seine Hunde ausgerechnet auf dem Fahrrad begleitet, so dass er im Notfall nicht schnell eingreifen kann. Ob es eigentlich bequem ist, durch die Gegend zu stolpern und andere für den eigenen Scheiß verantwortlich zu machen. Einfach mal jemanden anblaffen, weil es so bequem ist.

Es war ein Fehler, dass ich ihm das nicht gesagt habe.

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