boot camp

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In unserer Wohngemeinschaft ist der Brotstand ausgebrochen. Herr Brandstifter und ich haben den ultimativen Backwettbewerb ausgerufen. Anfänglich waren es einfache Hefeteige mit Weizenmehl, später Fladenbrote mit experimentellen Zusätzen wie Polentagrieß. Derzeit experimentieren wir mit verschiedenen Roggen-Weizenmehlmischungen. Jedes Backwerk des Kontrahenten wird kritisch begutachtet, beschnüffelt, nach Konsistenz und Geschmack geprüft und schließlich meist als "ganz okay" klassifiziert. Backzutaten sammeln sich, erste Testläufe mit Beimischungen von Buchweizenmehl oder grob zerkleinertem, schwarzem Kümmel (im Englischen als "onion seeds" bekannt) verliefen positiv. Brötchen, Brote, Fladen, Stangenbrote - jede Form wird hergestellt. Glänzende Krusten, lockere Teige, Hefen und Ba(c)kterien, angemessene Backtemperatur ...

Über zukünftige Backprojekte kann ich leider nichts verraten, das wäre zu riskant.

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Dass ich Mitglied einer Kirchengemeinde bin, hat einzig und allein mit meiner Lohnsteuerkarte zu tun. Da steht „evangelisch-lutherisch“ drauf und das wird auch so bleiben. Ich habe nie die hiesige Kirche betreten, bekomme aber regelmäßig Gemeindebriefe ins Haus. Das Titelbild auf dem letzten Brief: Eine riesige Satellitenschüssel. „Bereit zum Empfang“ steht groß drunter und – etwas kleiner – „Die Sache mit dem Glauben“. Ganz klein rechts in der Ecke dann „Radioteleskop Effelsberg“.

Mein Gott, mein Gott, denke ich, warum hast Du sie verlassen? Ein Pfarrer meiner Heimatgemeinde prägte einmal den entscheidenden Satz „Ihr seid die Autos, ich bin die Tankstelle“.

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Als ich eben durch die Stadt lief, meinte es jemand gut mit mir und schickte mir alle Obdachlosen und Junkies der Stadt über den Weg. Dass einige von ihnen lachten, machte ihren Anblick kaum erträglicher. Zwei Frauen redeten mit dem Tonfall eines gebrüllten Flüsterns darüber, wer von ihren Freunden noch Stoff hat und kamen zu dem Ergebnis, dass niemand mehr welchen besitzt. Plötzlich spurtet eine von ihnen los und rennt fast vor eine Straßenbahn, die sie noch erwischen wollte. Die 17 in Richtung Ihme-Zentrum. Bis zu 50 Prozent Wohnungsprostitution gäbe es da, raunte mir auf der letzten Party eine Freundin zu, die mit der Polizei zu tun hat. Wir haben dann noch mehrere Prosecco getrunken, weil es an dem Abend irgendwie passend schien. Man sollte wieder aufs Dorf ziehen, wo das Elend sich hinter dicken Einfamilienhausmauern abspielt.

Eigentlich hab ich an dem Abend nur Bier getrunken, aber Prosecco passt besser zu meinem Selbstekel.

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So klettert JEDER die Karriereleiter mit Leichtigkeit hoch!

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For years, I've lived a double life. In the day, I do my job I ride the bus, roll up my sleeves with the hoi polloi. But at night, I live a life of exhilaration, of missed heartbeats and adrenalin. And, if the truth be known, a life of dubious virtue. I won't deny it I've been engaged in violence, even indulged in it. I've maimed and killed adversaries and not merely in self-defence. I've exhibited disregard for life, limb and property, and savoured every moment. You may not think it, to look at me, but I have commanded armies and conquered worlds. And though in achieving these things I've set morality aside, I have no regrets. For though I've led a double life, at least I can say: I've lived.

(via)

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Seit dem Mac OS X Update 10.4.6 von gestern Nacht kann mein Nokia theoretisch endlich Termine, Kontakte, etc. mit dem Mac synchronisieren. Soweit, so gut, darauf habe ich über ein Jahr gewartet. Leider ist laut iSync die Firmware meines 2 Jahre alten Gerätes nicht kompatibel. Händler angerufen: Ein FirmwareUpdate kostest inkl. Märchensteuer 17,40 €. Die Schweine. In zwei Jahren kannste dich morgens nach dem Duschen nicht mehr abtrocknen, weil dein Handtuch nen Firmwareupdate braucht. Teufelswerkzeug.

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Steinschlag Höhe Magdeburg auf der A2. Ein Anruf. Mitarbeiter kommt mit Ausrüstung zum Kunden. Kompetent und nett. 10 Minuten Arbeit. Ergebnis i.O.. Versicherung zahlt.

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Der Mann auf der Bank verkündet, er habe ein schlimmes Bein. So eins, das man bei Wetterumschwüngen merkt. Oder im Stadion, wenn einer aus Versehen dranstößt. Der andere Mann, er sitzt rechts neben ihm, hat kein schlimmes Bein, aber ein appes Bein. Streng genommen sogar anderthalb, aber an dem einen hat er eine Prothese dran, die einen schlimmeren Anblick verhindert. Die beiden diskutieren eine zeitlang, ob ein schlimmes Bein schlimmer ist, als ein appes Bein, und wie viel schlimmer zwei appe Bein im Gegensatz zu zwei schlimmen Beinen sind. Der Mann mit dem schlimmen Bein versteigt sich zu der These, dass ein schlimmes Bein durchaus schlimmer sein kann als ein appes, immerhin schmerze ein appes Bein nicht so sehr. Der andere widerspricht nicht. Vielmehr fängt er mitten im Satz seines Nebenmannes an, darüber zu philosophieren, ab wann aus einem Bein eigentlich ein appes Bein wird. Und ob ein fast appes Bein gleichzeitig auch ein schlimmes Bein sein könne. (weiterlesen)

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Ich mag Sprache. Ich bastele daran herum, füge gelegentlich ein neues Wort hinzu und lasse andere weg. Andere Leute schrauben an Autos oder Computergehäusen herum, das sollen sie auch gern tun, meins ist eben die Sprache.

Und so, wie ein Sammler gusseiserner Topfuntersetzer sich fühlen muss, wenn er ein seltenes Stück von 1834 sieht, das von einer romantisch veranlagten Seele als Dekorationsobjekt für den Garten der Verrostung preisgegeben wurde, so ergeht es mir, wenn ich beispielsweise mit Abkürzungen konfrontiert werde.

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