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Freitag, 8. April 2011
episoden meiner angst (1)
Albtraumjaeger
18:34Uhr | tag: Poesie
um drei wenn zwischen der verlorenen und drohenden der alten und der neuen nacht die traumgewächse schwarze flechten sind die silhouetten vor dem fensterkreuz das bild das meiner angst entspringt umklammern und sich biegen vor verzweiflung hinter glas im wind die klamme decke auf mir ruht so schwer und nass wie mein ertrunkenes kind ... Link (2 Kommentare) ... Comment
Kailoi
16:48Uhr | tag: Fingeruebungen
Die meisten Träume vergisst man direkt, nachdem man aufgestanden ist. Einige wenige überdauern die Grenze zwischen Schlaf und Erwachen. Albträume, ganz selten mal ein schöner Traum bei dem man sich wünscht, wieder einzuschlafen. Noch seltener sind die Traumbilder, die so intensiv sind, dass man eine ganze Weile nach dem Aufwachen glaubt, sie seien Teil der Wirklichkeit. Ich lag in meinem Bett. Mir war sehr kalt. In meinem Kopf war das Rauschen eines zähflüssigen Stroms zu spüren. Meine Zunge klebte am Gaumen. Ich fühlte mich angeschwollen und fiebrig. Meine Muskeln zuckten unkontrolliert. Hände und Füße schienen nicht zu mir zu gehören. Ein Blick verriet mir, dass mein Schlafzimmerfenster geöffnet war. Ich stand auf, um es zu schließen. Doch meine Beine gaben unter mir nach. Dumpf klatschte ich auf den Teppich vor meinem Bett. Mein Blick wies zur Zimmerdecke und ich verharrte in einer halbwegs komfortablen Position am Boden. Was war passiert? Der Sturz vom Himmel schien so bewusst und wirklich, wie es in kaum einem Traum vorher geschehen war. Dazu kam dieser außergewöhnliche Ort, der nur in einer meiner Geschichten existierte. Ich war zweifellos am Palast des Königs vorbeigefallen. Und der steht in Glogmonien, einem Land, das es nicht gibt. Eigentlich. Die Geschichten über Glogmonien ruhen mit vielen anderen tief verborgen in der Erde, umhüllt von Stahl und Blei. Dann hörte ich die Stimme. Es war die gleiche Stimme, in der ich meine eigenen Gedanken hörte. Dennoch schien sie kein Teil von mir zu sein. Sie sagte Entschuldige! Ich habe mir so viel Mühe gegeben. Du ahnst nicht, wie viel Mühe ich mir gegeben habe. Und dann mache ich im letzten Moment so einen dummen Fehler. Das ist so typisch, nicht wahr? Ich mache alles wieder gut. Ich weiß schon, wo der Fehler lag. Hatte ich den Verstand verloren? Fühlte es sich so an, wenn man die Kontrolle über sein Handeln und die Verbindung zur Wirklichkeit verlor? Ich entschied, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Ich war in letzter Zeit etwas überlastet gewesen und das hatte sich jetzt eben bemerkbar gemacht. Ich hatte einen Riesendurst und mein Magen knurrte laut. Hätte ich damals gewusst, dass der Inhalt meines Magens und einige überschüssige Liter Wasser nun Teil der Marsoberfläche waren, wäre ich sicher nicht seelenruhig zum Kühlschrank gekrochen, um mir ein verfrühtes Frühstück zu machen. ... Link (2 Kommentare) ... Comment Mittwoch, 6. April 2011
Kailoi
05:00Uhr | tag: current mood
Radiohead "just" ... Link (5 Kommentare) ... Comment Dienstag, 5. April 2011
Sterben
Albtraumjaeger
14:34Uhr | tag: Pretending to be... erudite
Die Mttagsspause währte länger als geplant. Nachdem ich die Gemüselasagne von REWE planmäßig verschlungen hatte, geriet ich nach einem Besuch beim Perlentaucher in die 40-seitige Leseprobe dieses Buches. Ein ganz großartiger Text mit einer - wie auch in einigen Rezensionen beschrieben - unglaublichen Sogwirkung. Fast überflüssig zu erwähnen, dass der norwegische Originaltitel verständlicherweise nicht 1:1 ins Deutsche übertragen wurde: Min Kamp 1. ... Link (7 Kommentare) ... Comment Sonntag, 3. April 2011
Kailoi
00:43Uhr | tag: Fingeruebungen
Ein freier Fall aus großer Höhe. Viele Menschen mögen das für ein wundervolles Erlebnis halten. Sicherlich hätte ich das ganz genauso empfunden, wenn mir nicht ein paar grundsätzliche Dinge gefehlt hätten. Da waren zum einen einige Erinnerungen. Zum Beispiel die, einen Kurs in Fallschirmspringen belegt zu haben. Einige Übungen, Wiederholungen und Testläufe absolviert zu haben, bis man schließlich die Fähigkeit erlangte, eigene Sprünge zu machen. Auch fehlte die Erinnerung, ein Flugzeug bestiegen zu haben, die angemessene Höhe zu erreichen und abzuspringen. Überhaupt - das ganze Flugzeug fehlte. Und wenn wir schon bei so banalen, materiellen Dingen waren, der Fallschirm fehlte ebenfalls. Ich schoss also durch die Atmosphäre, ohne eine Erinnerung daran, wie ich hierher gelangt war. Ein Kontinent brauste auf mich zu und wenn mich ein Petunientopf überholt hätte, wäre ich nicht überrascht gewesen. Auch wenn das sehr unwahrscheinlich gewesen wäre. Der Wind schrie mir in die Ohren, zerrte an meinem Fleisch und an meinem Schlafanzug. Meine Wahrnehmung hatte eine ungewohnte Schärfe erlangt. Scheinbar wollte mein Verstand noch so viele Informationen wie möglich aufnehmen, bevor die Masse der Welt unter mir dem Geschehen ein abruptes Ende bereiten würde. Eine Art Turm erreichte mein Sichtfeld. Eine Bauplattform überholte mich, einige Etagen rannten an mir vorbei bei dem Gedanken, dass es dann ja bald wohl vorbei sein musste. Einige Stilepochen der Architektur später sagte ich mir, dass ich schon eine ganze Weile an diesem Gebäude vorbeifiel. Etage um Etage raste ich dem Grund entgegen. Schon bald erkannte ich eine großzügig angelegte Parkanlage, dekorative Blumenbeete, Teiche und Wasserspiele. In diesem Moment dämmerte mir, um welchen Ort es sich hier handeln musste. Und bevor mein Erstaunen mich übermannte, war der Erdboden erschreckend nahe. Vor meinen Augen bildete sich auf einem gepflasterten Weg unter mir eine silbern schimmernde Pfütze, die rasch größer wurde. Schließlich fiel ich hinein und eine eiskalte Faust umschloß meine Seele. ... Link (3 Kommentare) ... Comment Samstag, 2. April 2011
In diesem Sinne
Anonymus
13:52Uhr | tag: Die Unendlichkeit des Seins
... Link (3 Kommentare) ... Comment Freitag, 1. April 2011
Better Me
Kailoi
17:43Uhr | tag: Fingeruebungen
Als ich fünfundzwanzig Jahre alt war, begrub ich einen Traum. Ich weiß heute nicht mehr, wie ich zu dieser Entscheidung gelangt war. Ich weiß nur noch, dass ich entschlossen war, es endgültig und mit aller Sorgfalt zu tun. Es sollte auch nicht so geschehen, wie viele andere es getan haben mochten - still, heimlich und unterbewusst. Ich wollte diesen Traum wortwörtlich eingraben, mich von ihm trennen und ihn gleichzeitig, getrennt von meinem Geist, erhalten. Mit großem Aufwand fertigte ich einen Kasten aus Blei. Diesen setzte ich in eine Kiste aus Stahlblech ein, die wiederum in eine Holzkiste eingebettet war. Letzteres diente rein dekorativen Gründen. Ich wollte dem Traum einige Erschütterungen und Strahlungen ersparen aus Respekt vor der Energie und der Lebenszeit, die ich in ihn investiert hatte. Der Traum, den ich der Erde anvertraute war, ein Künstler zu werden. Ich hatte mich in verschiedenen Disziplinen der Kunst versucht und bescheidene Ergebnisse erzielt. Leider fehlte es mir stets an der notwendigen Leidenschaft, mich an einer Sache festzubeißen, sie zu verteidigen und gegen alle Widerstände bis zum Ende fortzuführen. Und da dieses endlose Leiden, dieses stetige Versagen meine Kräfte zu sehr in Anspruch nahm, legte ich sie ab, meine Werke. Notizbüchlein voller Ideen, Seiten über Seiten mit kurzen oder angefangenen Geschichten, Leinwände mit Bildern und kleine Figuren aus diversen Materialien. Den Behälter füllte ich mit Pflanzenöl, um seinen Inhalt von der zersetzenden Kraft des Sauerstoffs zu schützen. Und dann grub ich ihn ein. Einige Meter tief, in den Bergen, fern von Fluten und Erdbeben. Dort schlummerte der Traum. Damals ahnte ich nicht, dass er zu mir zurückkehren würde. ... Link (0 Kommentare) ... Comment Donnerstag, 31. März 2011
ad hoc
Albtraumjaeger
09:13Uhr | tag: Embedded Reports
+++vor_dem_hintergrund_der_ereignisse+++ +++der_letzten_wochen+++ +++die_niemanden_kalt_lassen_können+++ +++weil_nichts_mehr_ist_wie_vorher+++ +++habe_ich_mich_entschlossen_einen+++ +++liveticker+++ +++meine_aktuellen_aktivitäten+++ +++gedanken_gefühle_und_meinen+++ +++allgemeinen_gesundheitszustand+++ +++betreffend+++ +++auf_einem_öffentlich_einsehbaren+++ +++ohnehin_eher_unansehnlichen +++stück_haut+++ +++meines_leibes_befestigen_zu_lassen+++ +++denn_die_bevölkerung_hat_ein_recht+++ +++auf_schnelle_und_umfassende+++ +++informationen_zur einschätzung+++ +++meiner_leistungsfähigkeit_im+++ +++hinblick_auf_unter_umständen +++notwendige_interventionen+++ +++und_den_möglicherweise_vorzeitigen+++ +++ausstieg+++ +++aus_der_beschäftigung_eines+++ +++unterdurchschnittlich_produktiven+++ +++angehörigen_des+++ +++öffentlichen_dienstleistungssektors+++ ... Link (4 Kommentare) ... Comment Montag, 28. März 2011
märzvogel
Albtraumjaeger
10:33Uhr | tag: Embedded Reports
tagelang hat er am himmel geschrien - unsichtbar hinter steil ragenden wänden und nebel vor augen die einfangen nun seinen flug ohne schwingenschlag über der ersten vom boden aufsteigenden wärme in spähenden kreisen - ein bussard ich deute hinauf kleiner noch als seiner flügel gemeinsame spanne erheischt sie nun gierig den kreischenden flieger erstarrt als erwarte sie jericho höre statt biederer gummibesohlung des vaters den tritt schweren leders auf stein spüre die drohenden blicke wie läufe gerichtet auf leben auf freiheit begehren ich fühle das beben der schulter das nicht ihrem lachen entstammt ... Link (1 Kommentar) ... Comment Freitag, 25. März 2011
Der fünfte Zustand
Albtraumjaeger
14:02Uhr | tag: Luzifers Welt
Mit blassem Gesicht kommt der graue Abend. Er legt seine orangefarbige Abaya ab, nach einer Weile wird die Abaya grau. Das Gesicht erschrickt vor sich selbst. Er meidet die Plätze und die Bürgersteige und läuft hinter den Gebäuden her wo die langen Wege mit vom Licht eingebildeten Schatten überschattet sind. Die Heimat der Angst wohnt in ihm. Er bekleidet sich nur mit dem Schatten der Stadt. Wovor hat er Angst? Vor dem Militärmantel oder vor der Nacht? (Aus dem Gedicht Zustände von Abd Al-Aziz Al Moukaleh, geb. 1937, jemenitischer Dichter. Übersetzung: Suleman Taufiq in Neue arabische Lyrik, 2004, dtv) ... Link (0 Kommentare) ... Comment ... Nächste Seite
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