Stichwort: Die Staendige Vertretung

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1. Abschnitt: Die Mitte zuerst 2. Abschnitt: Neoetatistisches Ökonomengeschwurbel 3. Abschnitt: Scheiß neue Energien 4. Abschnitt: heimaterde reloaded 5. Abschnitt: Ottos Mops 6. Abschnitt: Lauter bekannte Gesichter 7. Abschnitt: Auftritt Don Eddi

Sprung. Ich stehe vor einer Hausfassade, mit ein paar Bleistiftstrichen angedeutet, die Flächen digital nachbearbeitet, leicht verwischt an den Rändern, so dass der Eindruck eines blassen Aquarells entsteht. ‚Willkommen in Mitten’, sagt eine Stimme, die ich nicht lokalisieren kann. Wenn das Gottes Stimme ist, bin ich enttäuscht. Etwas mehr Timbre hätte ich schon erwartet, einen leichten Raucherhusten vielleicht, etwas mehr Lebenserfahrung. Flüchtig gehe ich ein paar andere Oberdurchblicker durch, die mir aus Filmen, Büchern und Videospielen geläufig sind, doch der Stimmenabgleich führt zu keinem Ergebnis. Das mag daran liegen, dass alle, die mir einfallen, wie Frank Sinatra sprechen und dieser Typ hier klingt eher, als habe er Schnupfen. [read on]

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Auftritt Don Eddi

1. Abschnitt: Die Mitte zuerst 2. Abschnitt: Neoetatistisches Ökonomengeschwurbel 3. Abschnitt: Scheiß neue Energien 4. Abschnitt: heimaterde reloaded 5. Abschnitt: Ottos Mops 6. Abschnitt: Lauter bekannte Gesichter

Einer der meistgepflegtesten populären Irrtümer des einundzwanzigsten Jahrhunderts ist die Vorstellung, dass man nicht tagelang unter Drogen- oder Alkoholeinfluss stehen kann, ohne bald darauf tot zu sein oder unzurechnungsfähig auf eine Zwangsjacke zu sabbern. Vergessen die Drogenexzesse der Bohemiens des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts, der irrsinnige Konsum von Alkoholika und verschiedensten Rauchwaren, Opiaten, Kokain, Medikamenten und diversen Designerdrogen, der in einer Zeit der geistigen und kreativen Achterbahnfahrten die mal surrende, mal dumpf pochende Baseline dessen bildete, was die zeitgenössische Kunstgeschichte einmal als den Kampf um die Moderne klassifizierte. [read on]

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Lauter bekannte Gesichter

1. Abschnitt: Die Mitte zuerst 2. Abschnitt: Neoetatistisches Ökonomengeschwurbel 3. Abschnitt: Scheiß neue Energien 4. Abschnitt: heimaterde reloaded 5. Abschnitt: Ottos Mops

Ich erzähle anderen nicht sonderlich gerne über meinen Beruf. Das liegt nicht daran, dass ich mich für das, was ich tue, schäme, nein, aber die Wahrheit ist, dass mich mein Beruf nicht sonderlich interessiert. Ich übe eine mehr oder weniger anspruchsvolle Tätigkeit aus und spiele dabei nach Regeln, die ich deshalb nicht in Frage stelle, weil es zurzeit einfach keine besseren gibt. Meine Freundin bemerkte einmal, SPP arbeite zutiefst unmoralisch. Wir seien viel zu schlecht vorbereitet, unsere Pläne viel zu wenig fundiert, um den Unternehmen und Behörden, die unsere Analyse und unser Coaching nachfragen, wirklich zu helfen. Ich setzte ihr damals entgegen, dass nicht die Qualität unserer Ratschläge das Entscheidende sei, sondern allein die Tatsache, dass wir klare Ratschläge geben. Dass es jemanden gibt, der dafür bezahlt wird, klare Positionen zu beziehen, Veränderungen zu fordern, Leute austauscht. Dem man die Schuld geben kann, wenn Konzepte nicht funktionieren. Es ist besser, das Arschloch kommt von draußen und geht nach ein paar Monaten wieder. Wir sind die Sündenböcke, die für jahrelange Vetternwirtschaft, mieses Management und schlechte Personalpolitik die Quittung ausstellen müssen. Wir bekommen viel Geld dafür. Was ich damals nicht sagte, war, dass auch wir eigene Rechtfertigungsstrategien entwickelt haben. Wenn etwas nicht funktioniert, liegt es nicht am Konzept, sondern an der Umsetzung. Wie beim Kommunismus. Wie beim zweiten Weltkrieg. Oder so. Vielleicht habe ich mich geirrt. Es ist unmoralisch, der letzte Scheiß. [read on]

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Was?

Keine Gute-Nacht-Geschichte heute? Schade.

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Ottos Mops

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Der Rest des Abendessens musste improvisiert werden. Tug, der Koch, war irgendwo im dritten Stock eingeschlossen und dachte über seine üblen Taten nach. Die Kellner, Frank und Bronko, schleppten sämtliche Nahrungsmittel aus der Küche in den Saal, von denen sie glaubten, dass sie für den Hauptgang gedacht waren. Sie zeigten kein großes Interesse daran, das Essen einigermaßen gerecht auf die Tische zu verteilen und so kam es im Falle unseres Tisches zu einer ungewöhnlichen Häufung von gut abgehangenem Speck und drei Töpfen Schmalz, während der Nachbartisch, an dem Nikolai neben der übergewichtigen Frau saß, vor einem Dutzende Porreestangen und vier Gläser Einmachgurken hockte. Die Versuche der Nachbartische, ein paar Stücke Speck von uns zu ergattern, quittierte Neilon mit gezielten Hieben auf den Handrücken. [read on]

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Heimaterde reloaded

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Die Aufgaben im Team waren klar verteilt. Nikolai, Senior Consultant bei Schiller, Petrow & Partner, regelte den Großteil der operativen Schritte eines Besuchs. Sein Sekretariat übernahm die Termin- und Routenplanung, telefonierte mit den lokalen Geschäftsstellen der Bundesagentur und organisierte die Zusammenführung der einzelnen Teamberichte zu einem monatlichen Feedback an das Ministerium. Er sprach mit den Geschäftsstellenleitern und zeichnete die Berichte ab. Mit Anfang vierzig war er der älteste von uns, ein drahtiger, schwarzhaariger Pragmatiker mit zwanzig Jahren Berufserfahrung. Unter seinem Kurzporträt im Internet fand man außer einem beeindruckenden Lebenslauf auch seinen Leitspruch: Geht irgendwie trotzdem. Er entstammte einer Werbekampagne der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands aus dem Jahr 2010. Die meisten Kollegen nannten ihn Nick, Sebastian Petrow und Jürgen Schiller nannten ihn entweder Nikolai oder alte Rampensau. [read on]

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Scheiß neue Energien

1. Abschnitt: Die Mitte zuerst 2. Abschnitt: Neoetatistisches Ökonomengeschwurbel

Die Ständige Vertretung war über dem Erdgeschoss weitere drei Stockwerke hoch. Nur die oberste Etage breitete sich über die gesamte Grundfläche des Hauses aus, im ersten und zweiten Stock gab es lediglich Zimmer zur Straße hin. Die zum Garten zeigenden Türen auf den Fluren der beiden Mitteletagen gingen auf zwei schmale Galerien in der Eingangshalle. Über morsche Geländer hinweg konnte man von hier aus Frau Pölker beim Erstarren zuschauen oder sie, wenn man lebensmüde genug war, mit Papierkugeln bewerfen. Im ersten Stock gab es neben dem kleinen Salon noch zwei Gästezimmer, im zweiten waren es insgesamt vier. Das oberste Stockwerk war Tabuzone, hier schlief und wohnte das Personal. All dies erfuhren wir von Otto, als er uns am ersten Abend durch das Haus führte. Neben ihm waren wir die einzigen Gäste. [read on]

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Neoetatistisches Ökonomengeschwurbel

1. Abschnitt: Die Mitte zuerst

Unsere Anwesenheit in der Ständigen Vertretung, angeblich dem einzigen Hotel am Ort, war das Produkt eines schlechten Witzes und einer großen Portion Sentimentalität. Die zwei Michaels, Nikolai und ich reisten seit mehreren Monaten durch die Republik, um marode Strukturen aufzubrechen und Optimismus zu verbreiten. Im Klartext bedeutete dies, dass wir uns die Leiter der lokalen Geschäftsstellen vornahmen, ihnen eine Gehirnwäsche in positivem Denken verpassten und in unseren Abschlussberichten ihre Versetzung empfahlen. Unser Auftraggeber, die Bundesagentur für Arbeit, war mehr oder weniger am Ende. Die Geschäftsstellen waren notorisch unterbesetzt, das Personal den neuen Herausforderungen nicht gewachsen. Kurz vor der Pensionierung stehende, mürrische Mitarbeiter beschränkten sich in der Regel darauf, den Mangel zu verwalten und von einem Landhaus in Ostpreußen zu träumen. Die Kontakte zu den örtlichen Betrieben beschränkten sich vielerorts auf den Austausch gebrüllter Schmähungen. Viele Firmen hatten bereits geschlossen oder waren abgewandert, dorthin, wo es Arbeitskräfte gab. Hier gab es keine. Auf zehn Stellen kam ein Bewerber, der nicht selten in letzter Minute ein lukratives Angebot aus Kiew oder Wolgograd bekam. [read on]

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Die Mitte zuerst

Eine Geschichte ging so: Und als er uns einmal erwischte, das gab ein Donnerwetter! Der olle Saufkopp, ganz klein sind wir geworden erst und dann gerannt, als er jedem von uns eine Ohrfeige verpassen wollte. Zuhause gab’s dann trotzdem Senge, weil der Saukerl natürlich gepetzt hatte. So wie an dem Tag hab ich se nie wieder gekriegt. Tat mir der Hintern weh. Aber besser ne Tracht vom Vater als vom Fischknecht, der kannte kein Maß, der hätte uns tot geprügelt. Als wenn’s seine gewesen wären spielte der sich immer auf. Wie der Herr Graf persönlich. So was Blödes. [read on...]

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danke. hat mich gefreut!
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von mir auch allet
jute!
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#thismorningwalk
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Uuuuund... noch'n Podcast hier: https://im-moor.net
(kann man ruhig hören. ist seehehr gut))
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